Evolution nach Darwin?

3 Antworten

Eigentlich ist Darwins Evolutionstheorie nicht eine Theorie, sondern eine Zusammenstellung mehrerer Theorien, die aber eines gemeinsam haben, denn sie versuchen die Frage zu beantworten, wie die Lebewesen entstanden sind. Man könnte sie aber grob in zwei Themenkreise einteilen:

  1. Woher kommen die Arten? Wie ist ihre heutige Artenvielfalt entstanden und wie stehen sie verwandtschaftlich miteinander in Beziehung?
  2. Welche Mechanismen führen zur Entstehung neuer Arten?

Den ersten Themenkreis erklärt Darwin durch seine Abstammungs- oder Deszendenztheorie. Demnach entwickeln sich Arten aus einem Vorfahren und alle heute lebenden Arten lassen sich durch einen gemeinsamen Vorfahren miteinander verbinden. Wenn diese Überlegung zutrifft, dann müssten alle Lebewesen miteinander verbunden sein wie die einzelnen Äste eines Baumes letzten Endes miteinander über den Stamm verbunden sind. Es sollte daher möglich sein, einen Stammbaum des Lebens aufzustellen, der die verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander korrekt wiedergibt und letzten Endes in einer gemeinsamen Wurzel mündet. In der Vergangenheit diente vor allem der Vergleich von anatomischen und morphologischen Merkmalen als wichtigstes Mittel, um Verwandtschaft zwischen Arten festzustellen. Auch verhaltensbiologische Gemeinsamkeiten und Unterschiede konnten hilfreich sein. In der jüngeren Zeit dienen zur Stammbaumerstellung immer mehr molekularbiologische Methoden wie die Sequenzvergleiche einzelner Gene bis hin zum Vergleich ganzer Genome.

Die Kernideen des zweiten Themenkreises sind zum ersten die Gradualismus-Theorie. D. h. dass sich Arten nicht in großen Sprüngen entwickeln, sondern in kleinschrittigen Prozessen mit jeder Generation an ihre Umwelt anpassen und sich so verändern. Heute nimmt man das nicht mehr uneingeschränkt an, die meisten Evolutionsbiologen glauben eher an ein Gleichgewicht zwischen Zeiträumen, wo sich sehr wenig tut (Stasis) und punktuellen Ereignissen, bei denen eine evolutive Neuerung sich schließlich phänotypisch manifestiert und vergleichsweise schnell eine neue Art entsteht (punctuated equilibrium).
Die zweite Kern-Theorie ist die der natürlichen Selektion. Sie besagt im Wesentlichen, dass die Umweltbedingungen einen Druck auf die Lebewesen ausüben, den Selektionsdruck. Solche Individuen, die dem Selektionsdruck besser widerstehen können, werden von der Natur selektiert (ausgewählt) und haben einen Überlebensvorteil. Wer länger lebt, kann sich häufiger fortpflanzen und damit die Eigenschaften, die ihm den Vorteil verschaffen, an seine Nachkommen vererben (Vererblichkeits-Theorie). Individuen, die dem Selektionsdruck nicht standhalten, sterben vorzeitig und pflanzen sich weniger oder im Extremfall gar nicht fort - ihre Merkmale werden dann auch nicht (oder weniger erfolgreich) vererbt.
Später beschrieb Darwin noch einen weiteren Mechanismus der Evolution, die sexuelle Selektion. Sie wirkt nicht über den Überlebenserfolg eines Individuums, sondern über seinen Reproduktionserfolg. Nicht alle Individuen einer Art haben den gleichen Fortpflanzungserfolg. Vor allem unter den Männchen haben einige wenige einen überdurchschnittlich hohen Fortpflanzungserfolg (z. B. die dominanten Männchen in einer Gruppe) und zeugen daher mehr Nachkommen.

Die moderne Evolutionstheorie kombiniert Darwins klassische Theorie mit anderen Teildisziplinen der Biologie und wird daher heute synthetische Evolutionsbiologie bezeichnet. In sie fließen neben Darwins Erkenntnissen u. a. auch jene aus der (Formal)genetik, Populationsgenetik, Verhaltensbiologie und Ökologie ein. So war Darwin z. B. schon klar, dass Eigenschaften vererbt werden müssen, er wusste aber nicht, wie Merkmale vererbt werden. Dies lässt sich erst durch Mendels Grundregeln der Vererbung erklären, noch später wurde schließlich entdeckt, dass die Gene die Orte sind, in denen Merkmale eingeschrieben sind und dass die Gene Teile der DNA sind. Die Populationsgenetik beschreibt schließlich, wie sich verschiedene Varianten von Genen (so genannte Allele) innerhalb einer Population ausbreiten können und gibt uns so weitere Auskunft darüber, wie Arten entstehen können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Der Kern von Darwins Theorie besteht aus Selektion Mutation und Isolation! Auf diesen drei Aspekten beruht auch die Vielfalt der Lebewesen. Bei den Gemeinsamkeiten guckt man ob diese Homolog oder Analog sind , also genetisch gleich oder nur vom Aussehen (morphologische Eigenschaften). Hoffe ich konnte dir helfen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Natürliche Selektion. Das ist an sich der Kern von Darwin´s Theorie.

tom1009  15.01.2020, 22:47

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