Esst ihr so wie in eurer Kindheit?

15 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jein.

Ich bin auf einem Bauernhof groß geworden und da gab es regelmäßig Gemüse und Salat vom eigenen Feld, eben saisonal angepasst; genauso wie Obst. Meine Großeltern haben zum Beispiel auch noch Sauerkraut selbst gemacht und meine Oma hat immer viele Obstkonserven selbst hergestellt mit dem Obst, was eben so gewachsen ist (Äpfel, Birnen, Kirschen, Erdbeeren, Pflaumen). Klar gab es auch Fleisch, aber gar nicht mal so viel. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in meiner Kindheit Fleisch tatsächlich im Laden gekauft wurde, denn wir hatten ja selbst Rinder, Hühner und Schweine sowie einen Fischteich.

Überhaupt wurde viel mehr selbst hergestellt als heutzutage, zB auch solche Dinge wie Butter, Quark, oder Wurst (den Geruch von Wurst hab ich als Kind gehasst, immer an Schlachttagen hab ich einen weiten Bogen um die Wurstküche gemacht).

Ich kann mich daran erinnern, dass gekaufte Spätzle was besonderes waren...

Soviel kann ich heutzutage natürlich nicht mehr selbst herstellen, aber da meine Schwägerin auch einen Bauernhof hat, kommt das Fleisch, das in unserer Küche verarbeitet wird, immer noch von nebenan, genauso wie die Milch.

Ansonsten koche ich sehr oft vegetarisch oder vegan; immer noch viel mit Gemüse, aber durchaus auch mit anderen Lebensmitteln als früher.

Kürbis, Tofu, Süßkartoffeln, Linsen, Quinoa, Hirse, Couscous/Bulgur/Polenta, Auberginen, Koriander gab es zB nie. Heute koche ich oft indisch, bzw. asiatisch, das gab es früher auch nicht.

Und ich mag auch mehr, bzw. andere Dinge, als früher. Erbsen zB hab ich als Kind gehasst, genauso wie Blumenkohl oder Mais.

Was es früher oft gab, ich aber praktisch nie selbst mache und auch selten esse: Kartoffelklöße. Ist nicht mein Ding.

Was aber immer noch geht, sind so Kindheitsklassiker wie Spaghetti Bolo, Grießklöschensuppe oder Gulasch mit Nudeln und Gurkensalat. Wobei ich die Spaghetti Bolo mittlerweile auch mit veganem Hack mache, wenn gerade kein Rinderhack vom Bauernhof verfügbar ist.

Divanikima 
Fragesteller
 25.04.2023, 21:38

Sehr interessant. Vielen Dank für die Antwort!

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Nein, überhaupt nicht. Meine Mutter hat, sagen wir mal, typisch deutsch gekocht und ich habe das nicht übernommen.

Kaum dass ich volljährig war, bin ich ins Ausland und hab schon dadurch andere Küchen kennengelernt. Wieder in Deutschland hatte ich viele "ausländische" Freunde und das hat meinen Horizont nachmal erweitert.

Jetzt lebe ich seit etwa 10 Jahren, bis auf die Eier von meinen Hühnern, vegan und experimentiere sehr viel. Das hat nicht mehr die entfernteste Ähnlichkeit mit der Ernährung, mit der ich aufgewachsen bin. Ausser, dass meine Mutter immer von frischen Zutaten selbst gekocht hat und Salat, Gemüse, Obst und Kräuter in der Regel aus dem eigenen Garten kamen.

Industriell verarbeitete Lebensmittel mit Chemie haben für mich einen unangenehmen Beigeschmack.

gehört habe, dass man das, was man von Kindheit an kennt, am Leichtesten verdauen kann.

Vielleicht ist das so, aber wenn man ausschließlich so lebt wie in der Kidheit, ist der Körper in der Kunst der Verdauung nicht sehr flexibel, was einen dann auch unnötig einschränkt.

Divanikima 
Fragesteller
 22.04.2023, 14:10

Danke für deinen ausführlichen Bericht. Sehr interessant!

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5Leonarda  22.04.2023, 14:24
@Divanikima

Gestern neu probiert:

2 hartgekochte Eier mit der Gabel zerdrücken, Olivenöl und etwas Salz dazu - umrühren.

Grob gehackte Wildkräuter dazugeben ( Winterportulak, Giersch, Löwenzahn, etwas Taubnessel war gestern dran). Und umrühren. Dann einen Blattsalat am Stiel fassen und in dünnen Streifen komplett aufschneiden. - Und unterühren. Falls es zu trocken wirkt, noch etwas Olivenöl dazu.

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Divanikima 
Fragesteller
 22.04.2023, 14:29
@5Leonarda

Klingt gar nicht schlecht...und weitere Soße (Zitronensaft) kommt nicht dazu?

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5Leonarda  23.04.2023, 08:42
@5Leonarda

Ich hatte vergessen: Ein paar Blätter Knoblauchsrauke, kleingeschnittene Radieschen und Möhrchen waren auch noch drin 😂.

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Seit meiner Kindheit vor etwa 60 Jahren hat sich das Angebot stark verändert. Zu meiner Zeit wurde auch viel mit Konserven gekocht, damals der moderne heiße Scheiß.

Aber grundsätzlich bin ich geschmacklich schon auf Hausmannskost wie Suppen konditioniert worden, die ich heute noch am liebsten mag. Selbsverständlich kamen im Laufe der Jahre auch "Neuheiten" wie Pizza, Döner, Hamburger oder Sushi dazu. Da bin ich sicher wesentlich breiter aufgestellt, was die Gerichte angeht.

Nur Leber und Co. mag ich immer noch nicht.

Nein, das meiste gab es in meiner Kindheit nicht.

Ich esse mittlerweile deutlich mehr Gerichte und Lebensmittel als früher als Kind. Wo ich als Kind noch eher wählerisch war hat sich das ganze mittlerweile deutlich gelegt. Natürlich esse ich einige Gerichte aus meiner Kindheit noch immer sehr gerne aber ich esse mittlerweile auch sehr sehr viele Lebensmittel die ich früher mit der Kneifzange als Kind nicht angefasst hatte. Z.b sämtliche Hülsenfrüchte habe ich als Kind verabscheut genauso wie Spinat und grünkohl. Mittlerweile esse ich das alles regelmäßig und gerne und auch Sauerkraut den ich früher mit der Kneifzange nicht angefasst habe esse ich mittlerweile (wenn auch nur den selbst angesetzten).

Divanikima 
Fragesteller
 22.04.2023, 14:12

Du hast dein Spektrum ganz schön erweitert!

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HikoKuraiko  22.04.2023, 15:41
@Divanikima

Ja um einiges. Auch wenn ich mittlerweile ein paar Dinge nicht mehr esse die ich früher noch gegessen habe. Aber dass ist im Vergleich sehr wenig

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