Erlaubt das Christentum eigentlich lgbtq?

Das Ergebnis basiert auf 44 Abstimmungen

Nein 61%
Ja 20%
Anderes 18%
Morlogg  17.07.2022, 17:24

was ist

lgbtq

Maximilian0506 
Fragesteller
 17.07.2022, 17:24

Homosexualität und weiteres

23 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein

Das wird eine etwas ausführlichere Antwort, wo ich (bin gläubiger Christ) meinen Standpunkt (auf Grundlage der Bibel) darlege. Ich werde mich aber mal auf das Thema Homosexualität (als ein Teil von LGBTQ) in meiner Antwort fokussieren.

Also erstmal:

Gott bzw. sein Sohn Jesus Christus (den der Vater an seinem eigenen Gottsein beteiligt) liebt homosexuelle Menschen (wie auch alle anderen Menschen). Er möchte, dass alle Menschen ihr Herz ihm geben, damit er sie dann nach seinem Wohlgefallen verändern kann.

Wer Jesus sein Leben anvertraut, der wird von ihm von innen verwandelt, hin zu einem Menschen, der voller Liebe, Barmherzigkeit und Güte ist (also nach seinem Bild). Das geschieht durch den Heiligen Geist Gottes

(der HG ist sozusagen der Beistand vom Vater und vom Sohn, der nach christlichem Glauben eine eigene Person darstellt und den Vater und den Sohn hier für uns verkörpert. Vater, Sohn und Heiliger Geist bilden eine geistige Einheit und sind zusammen Gott (im Sinne der Dreieinigkeit)

Dieser innere Wandel zum Guten (durch den HG) ist natürlich auch mit einem Prozess verbunden.

Wenn man erstmal diese Botschaft verstanden hat, dass Jesus homosexuelle Menschen nicht weniger liebt, sondern sie respektiert und genauso wertschätzt wie heterosexuelle Menschen (das sollten Christen übrigens auch tun), dann kann ich jetzt auch mit der Botschaft kommen, dass Jesus auch im sexuellen Bereich Vorstellungen hat, wie ein Mensch nach seinen Vorstellungen sein soll (neben anderen Werten wie Nächstenliebe, Treue, Geduld, uvm.).

Dazu gehört es, dass er die Auslebung Homosexualität für Menschen nicht vorsieht (es Sünde ist, was so viel wie "Zielverfehlung" bedeutet). Wer aber Jesus als Herrn und Erlöser animmt (darum geht es), dem hilft er auch durch den Heiligen Geist dabei in seinen Vorstellungen leben zu können. Und es geschieht dann so, dass diese Person es auch kann und von sich selbst aus will und nicht, dass sie sich religiös dazu gezwungen fühlt etwas zu sein, das sie nicht ist. Natürlich ist das dann auch mit einem Prozess verbunden, also man sollte nicht verzweifelt sein, wenn man nicht gleich von Homosexualität frei ist, sondern man sollte Jesus einfach sein eigenes Leben komplett anvertrauen und ihn dann schon machen lassen.

Das mag für viele nicht glaubwürdig klingen, aber es gibt genügend Berichte, die das bestätigen, dass Jesus Menschen von innen erneuert und auch von Homosexualität frei gemacht hat. Wichtig ist nur, dass Christen gegenüber homosexuell lebenden Menschen nicht mit Ablehnung begegnen, sondern ihnen mit Wertschätzung begegnen. Man sollte ihnen nichts aufzwingen, was nur Gott leisten kann (also sie nicht unter religiösem Druck setzen), sondern ihnen dabei helfen eine Beziehung zu Gott/ Jesus Christus aufzubauen.

Manchmal dauert es Jahre, manchmal passiert es sofort, bis Gott Menschen (durch seinen heiligen Geist) auch in ihrer Sexualität verändert hat. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, wie sehr jeder Einzelne in seine Beziehung mit Jesus investiert und sich mit ihm identifiziert. (Durch Gebet und täglich etwas Bibel lesen). Ich kenne aber auch ein Zeugnis eines Christen, wo Gott die homosexuelle Neigung nicht von ihm weggenommen hat. Als Begründung habe ich da gehört, dass er sich fast sicher sei, dass er bei einer "Herstellung der Genesung" (so drückte er sich aus) nicht bei Jesus geblieben wäre. Er habe die Nähe zum Abgrund GEBRAUCHT, um bei Jesus bleiben. (also auch das gibt's)

Hier die Bibelverse, dass Homosexualität nicht im Sinne Gottes/Jesu ist:

Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen! 3. Mose 20:13 (Schlachter2000-Übersetzung)

Hierbei möchte ich erwähnen, dass Jesus bereits die Todesstrafe dafür am Kreuz bezahlt hat, wenn man an ihn glaubt und sich zu ihm bekennt. Im Übrigen trug er durch die Kreuzigung auch die Strafe für alle anderen Sünden (lügen, stehlen, morden, ehebrechen, usw.). Er wurde bespuckt, geschlagen, ausgepeitscht, ans Kreuz genagelt, bis zum Tod. (bevor er von den Toten auferstanden ist, was ein ganz wichtiger zentraler Punkt des christlichen Glaubens ist.)

Weitere Verse:

Du sollst bei keinem Mann liegen, wie man bei einer Frau liegt, denn das ist ein Gräuel. 3. Mose 18:22

Und neues Testament:

Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Römer 1:26‭-‬27

Nun eine Bibelstelle für die Liebe Gottes/Jesu zu allen Menschen:

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3:16

Nun könntest du dich vielleicht fragen, weshalb es homosexuelle Neigungen überhaupt bei Menschen gibt, wenn es nicht im Sinne Gottes ist. Gott hat doch die Menschen erschaffen.

Ich sehe es als EINE der vielen Folgen der sündhaften Natur des Menschen, die (also die sündhafte Natur) durch Adam und Eva (durch den Sündenfall) in die Schöpfung gebracht wurde und seither weitervererbt wird. In Psalm 51:5 heißt es (ich zitiere ausnahmsweise mal die Luther1912-Übersetzung, weil sie es aus meiner Sicht sehr gut zum Ausdruck bringt):

Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Psalm 51:5

Ich hoffe die Antwort hilft dir weiter.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

xxScarface1990  18.07.2022, 17:23

Ich danke für den goldenen Stern 👍

Ganz liebe Grüße!

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Lamanini  18.07.2022, 20:01

Wie kann man bloß die Arroganz haben zu behaupten, jeden Menschen wertzuschätzen oder gar zu lieben, und dann so einen menschenverachtenden Text schrieben.

Mich schüttelt es wenn ich sowas lese, und ich bin jeden Tag davon überrascht, wie sehr das Christentum doch mich noch enttäuschen kann.

Es ist so hässlich anzusehen, wie Menschen, die ihre eigenen Ansichten auf einen Gott projezieren, irgendwelche Todesstrafen für mich einfach mal so beiläufig erwähnen.

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xxScarface1990  18.07.2022, 20:19
@Lamanini
Äirgendwelche Todesstrafen für mich einfach mal so beiläufig erwähnen.

Alle Menschen (einschließlich mich natürlich) sind nach christlichem Glauben Sünder

(bis auf den Herrn Jesus Christus, der als Mensch das perfekte Leben lebte (dass wir nicht leben können) und ohne Sünde geblieben war)

und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor einem gerechten und heiligen Gott haben sollten:

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, Römer 3:23

Der Lohn der Sünde ist der Tod (also alle Menschen (einschließlich mich natürlich) haben nach christlichem Glauben den Tod verdient),

aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben im Herrn Jesus Christus:

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Römer 6:23

Ich habe einen nichtgläubigen und homosexuell lebenden Bruder, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Das liegt daran, dass ich ihn nicht dafür richte. Mir geht es viel mehr darum ihm die Liebe und Güte Gottes in Jesus Christus offenbar zu machen. Ich glaube daran, dass es Gottes Güte ist, die uns zur Umkehr führt und dass Menschen nicht dadurch zur Umkehr geführt werden, dass wir (als Christen) sie richten.

In Römer 2:4 heißt es:

Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich Gottes GÜTE zur Buße leitet? Römer 2:4

Es geht beim christlichen Glauben um Liebe und Beziehung mit dem dreieinigen Gott (also Vater, Sohn und Heiliger Geist) und dass man aus Gottes Liebe heraus dann auch seine Mitmenschen liebt.

Gott liebt dich und hat einen Plan für dein Leben.

Jesus lebt und ich bin ihm begegnet. (Durch seinen Heiligen Geist, der mich jetzt mit einem Frieden erfüllt, wie ich ihn aus meiner Sicht nur von Gott haben kann).

Es ist deine Entscheidung, ob du glauben möchtest. 

Liebe Grüße!

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Lamanini  18.07.2022, 20:32
@xxScarface1990

Religion ist so unglaublich menschenverachtend. Es ist für mich unbegreiflich, wie man sowas glauben kann, wie du es da schreibst, und sich gleichzeitig noch für einen Menschen halten kann, der sich für Frieden einsetzt. Oder Liebe.

Diese Religion ist einfach nur eine Form von Machtspiel. Du sagst was man tun muss, um nicht von deinem Gott gequält zu werden, und wer nicht springt, der verdient halt dem Tod. Und das wird dann mit so leeren Aussagen gerechtfertigt, wie das ja jeder Mensch den Tod verdient, und es deswegen nicht schlimm ist, das direkt für eine bestimmte Menschengruppe zu fordern.

Ich könnte nach so einem Text nicht mehr in den Spiegel gucken. Aber ich schätze mal mit göttlicher Vollmacht ist alles vor sich selbst rechtferigbar. Immerhin kämpft man ja für das absolute Recht, was zufällig praktischerweise genau den eigenen Ansichten entspricht.

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xxScarface1990  18.07.2022, 20:54
@Lamanini

Wenn es eine Person gäbe, für den ich den Tod fordern würde, dann wäre das nur ich selbst.

Aber Gott hat für mich in der Person von Jesus Christus am Kreuz den Preis für meine Schuld bezahlt.

Der Herr Jesus Christus hält auch für dich die Arme weit geöffnet, wenn du es möchtest:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Du entscheidest.

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Ja

Im Christentum glauben wir, dass der Schöpfer jede/n so gemacht hat, wie er/sie/es (etc) ist, und dass jede/r gut so ist wie er/sie/es (etc) ist. (zB Ps 139,13-16)

Das Christentum gibt es nicht.

Es gibt viele Christen die das als normal ansehen. Und auch einige die sich unter diesen Buchstaben wiederfinden. aber auch einige die das als Nichtgottgewollt ablehnen und bekämpfen.

Und dann gibt es noch die Kirchen mit den alten Männern als "Führungskräfte". Aber da die ja in grauen Vorzeiten stehengeblieben sind lehnen die alles ab was sich seit dem so entwickelt hat.

Anderes

Hallo Maximilian0506,

ich habe - gerade aus dem Paulinischen Umfeld, wo doch so hoch von Liebe gesprochen ist - immer wieder von gehört, dass z.B. Sexualität unter Männern eine Sünde sei. Im Alten Testament muss das im alten Israel noch extremistischer gewesen sein.

Ich gehe davon aus, dass hier bereits religionistisch die Archaik der Fortpflanzung durchgesetzt wurde - und Gott dann vor diesen Karren gespannt wurde.

Wir betrachten aber mal die Liebe - und die lässt sich in universaler Sichtweise als identisch mit Gott darstellen. Sie schafft Einheit, etwas kann nur von der Liebe ausgehen, etwas darf die Liebe auch erreichen. So entsteht in der Wirkung in der Einheit gleichermaßen für alle Fülle und größtmögliche Freiheitsgrade.

Neigung gegenüber geschlechtlichen Identifkationen ist etwas Intrinsisches und damit ein Moment der Einheit mit sich selbst. Das wäre religionistisch eingeschränkt, wenn man bestimmte Neigungen außerhalb der Liebe stellen würde.

Neben den biologisch genetischen Geschlechtern werden heute die geschlechtlichen Identifikationen im Rahmen einer Wahrnehmung von einem selbst immer deutlicher. Im gleichen Atemzug sind auch Dimensionen andere Identifikationen neben der eigenen Identifikation wahrnehmbar. Das alles bedeutet wieder in der Einheit mit sich selbst Freiraum, der wiederum religionistisch eingeschränkt würde, wenn man bestimmte Identifikationen nicht erlaubt oder auch nur diskriminiert.

Wir sprechen aber von Religionismus und nicht von Religion. Wo sich aber beides in Glaubensinhalten und Überlieferungen vermischen, mag es schwer sein, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Die Religion spricht von Liebe - und damit ist das, was die Liebe ausmacht, charaktereisiert.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge
Anderes

Kommt drauf an, welchen Christen man fragt.

Für zB die römisch-katholische Kirche ist LGBT pfui bäh: offiziell ist eine Segnung/Trauung nicht möglich. Die Haltung regionaler Gliederungen der römisch-katholischen Kirche und katholischen Laienorganisationen fällt allerdings oft anders aus.

Eine öffentliche Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren ist in allen 20 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland möglich. Und in etlichen ist auch eine Trauung möglich:

https://de.wikipedia.org/wiki/Segnung_und_Trauung_gleichgeschlechtlicher_Paare#Europa

Unterm Strich sind evangelische Landeskirchen LGBT freundlich. Andere Protestanten oft nicht.


UbuRoi  31.07.2022, 15:20

Vor allem die fundamentalistischen lutherischen Freikirchen nicht.

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