Erkennt das Gehirn den Unterschied zwischen fiktiven und echten Menschen?
Hallo liebe Community,
ich habe mich in meinem Leben schon des öfteren in fiktive Charaktere verguckt, nichts ernstes, aber seit einem Jahr bin ich total von einem fiktiven Charakter bessesen, dass es mir manchmal ehrlich gesagt schon etwas Angst einjagt, da ich den ganzen Tag an nichts anderes denke und immer weine, wenn ich realisiere, dass es ihn nicht gibt. Und da habe ich mich gefragt, ob ich wirklich einfach spinne, oder mein Gehirn es nicht versteht, dass es diesen Charakter nicht gibt.
Ps: Es handelt sich nicht um einen gezeichneten Charakter, die Person gibt es also an sich schon.
4 Antworten
Teile deines Gehirns können sicherlich zwischen "Realität" und "Fiktion" unterscheiden... Also zwischen dem, was man wohl als "Realität" oder "fiktion" bezeichnen würde. Denn eigentlich ist der unterschied nicht wirklich klar.
Um das zu verstehen muss man die them,atik nichteinmal philosophisch betrachten. Wie vergleichen einfach mal, welche Informationen deinem Gehirn im Vergleich "Realität" - "Fiktion" vorgliegen.
In beidem Fällen hast du eine optische Repräsentation. Diese unterscheidet sich manchmal stärker, manchmal weniger stark. Im Falle von gezeichneten Charakteren und/oder Charakteren, die nichteinmal menschlich sind, ist der unterschied doch recht groß. Im Falle von Schauspielern ist der unterschied eher marginal, im Fernsehen o.Ä. sehen Personen meist sogar besser aus.
In beiden Fällen hast du sonstige Informationen über die Person, beisielsweise Handlungen oder weitere Äußere Merkmale wie Stimme oder Ähnliches. Diese Informationen reichen allerdings meistens bei Weitem nicht aus, um eine Person zu charakterisieren. Demnach erfolgen in beiden Fällen Annahmen, Abschätzungen und Vermutungen.
Insgesamt erschaffst du dir damit dein eigenes Bild von dieser Person. Wie gut dieses ist, ist fraglich, sowohl in "Realität" als auch in "Fiktion". Die Varianz der Eigenschaften dieser Bilder ist aber quasi gleich. Schlußendlich ist es da deinem Gehirn quasi Jacke wie Hose, woher das Bild kommt.
Stärkere Gefühle zu fiktiven Personen ist zudem nicht gerade unwahrscheinlich. Charaktere werden oft perfekter dargestellt, als sie es in der Realität sind, auf wenige Eigenschaften reduziert, teilweise sogar gezielt anhand eines Persönlichkeitsmodells entworfen, welches dann ein "überrealistisches" Bild einer solchen Persönlichkeit evrmittelt. Zudem wird die Möglichkeit zur Prüfung des eigenen Bildes von dieser Person genommen, da keine Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Also es gibt tatsächlich eine Sexualität, die nennt sich "Fiktosexuell" bei der die Leute auf fiktive Charaktere stehen. Das muss das bei dir aber absolut nicht heißen :) Vielleicht findest du nur die Art und das Aussehen der Figur sehr anziehend und wünschst dir das es so einen Menschen auch in echt gibt.
Wir Menschen können uns für vieles begeistern...
du bist begeistert von dieser fiktiven Person
Tatsächlich tut sich unser Gehirn wohl recht schwer damit, fiktive Charaktere von realen Personen zu unterscheiden.