Epoche Romantik Vergleich?

3 Antworten

Das Gedicht besagt, dass die Quelle (Wünschelrute!) der Dichtung (Lied, singen) im Musikalischen liegt.

Mit "die Musik spielt bei beiden eine sehr große Rolle" liegst du also richtig.

Beschreibe zum Beispiel die musikalische Struktur (Alliterationen, Assonanzen, Rhythmus) der Anfangszeilen des Romans:

"Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Thürschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen, mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine."

GEDICHT 1835 geschrieben

Für Eichendorff ist das Singen ein Ausdruck des glücklichen Lebensgefühls. Alle Dinge schlafen davon träumend und, wenn man sie mit dem treffenden Wort als Dichter, aber auch als Mensch, weckt, dann singen sie alle ihre glücklichen Lieder.

NOVELLE 1823 veröffentlicht

Der vom Vater vertriebene Taugenichts, sein "arbeitsunlustiger" Sohn, wandert singend und Geige spielend in die Welt hinaus, das kann er noch mit jugendlicher Gelassenheit, Sorglosigkeit. "Des Wandern ist des Müllers Lust …" Mit diesem Wandern ohne vorausbestimmtes Ziel, aber mit Vertrauen in die Welt und sich, ist das naiv-gütige Erwachsen werden gemeint. Seine Wanderung mündet deshalb in der Liebe, in der glücklichen Hochzeit und ins Einheiraten in den Reichtum, ohne dafür sich jahrzehntelang quälend gearbeitet zu haben. "Alles ist gut.", ist das Schlusswort.

Die tiefe GEMEINSAMKEIT

Der lebenslustig singende Taugenichts hat unwissentlich das Zauberwort gefunden, hat damit sogar den christlichen liebevollen Gott geweckt, der dessen kleine Welt in den Klang des Guten miteinstimmen lässt, als ob nun alle Dinge ihr glückliches Lied singen würden. Das erreichte Ziel ist seine Vermählung in Liebe.

Dieses christliche Weltbild stammt aus Eichendorffs Zeit der Restauration. Die Napoleonischen Kriege mit den Kriegen gegen Napoleon waren 1815 beendet. Man sehnte sich nach der "guten alten Zeit" (Ruinen-Schloss-Romantik), die natürlich niemals besser war, aber man verklärt eben vergessend und träumend vom Guten das erfahrene Böse.

Diese Novelle ist leider sehr schwierig zu verstehen, weil sie als eines der wenigen literarischen Werke nur vom leichtsinnigen Lebensglück erzählt. Sogar der zu Beginn böse wirkende Vater verwandelt sich in den guten "Meister des Lebens", gerade weil er den Sohn fortgeschickt hat, damit dieser sein eigenes Lebensglück finden kann. Das passt überhaupt nicht in die Welt der jungen Menschen, die alltäglich aufgezwungen überlegen müssen, womit sie Geld verdienen wollen, wie sie ihr Leben für die Gesellschaft zu gestalten haben, mit all den täglichen Misserfolgen und Versagensängsten - oft durch das Verhalten und die Worte der Erwachsenen geschürt - eben leider gar keine Zauberworte!

Die Novelle ist wie ein Traum, der zumeist eben gar nicht verstanden, weil kindlich-jugendlich befreit von den Sorgen mitgefühlt werden muss, und als Blödsinn abgelehnt wird.

Schau mal auf die Interpretation des Gedichtes auf lyrik.antikoerperchen.de , vielleicht haben die auch was über den Roman,oder Du kannst Dir etwas ableiten. Schönen Sonntag! ;)

Aoi321 
Fragesteller
 19.01.2020, 12:37

Dir auch einen schönen sonntag:)

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RheumaBaer  19.01.2020, 12:38
@Aoi321

Und die Welt fängt an zu singen,triffst Du nur das Zauberwort (Pommes). :D

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