Enstehung des Judentums?

Support

Liebe/r KathiW,

es ist auf gutefrage.net nicht erlaubt Hausaufgabenfragen zu stellen, die keine persönliche Ratsuche  enthalten und nicht über die einfache Wiedergabe der Aufgabe hinausgehen. Der persönliche Rat  sollte immer im Zentrum stehen.   Wenn Du einen Rat suchst, bist Du hier an der richtigen Stelle. Deine Hausaufgaben solltest Du aber  selbst machen. Bitte schau doch noch einmal in unsere Richtlinien unter http://www.gutefrage.net/policy und  beachte dies bei Deinen zukünftigen Fragen. Deine Beiträge werden sonst gelöscht. Vielen Dank für Dein Verständnis!

Herzliche Grüsse

Renee vom gutefrage.net-Support

6 Antworten

Das Problem wird hier sein, dass dein Lehrer darüber ein falsches Wissen haben wird. Denn die meisten denken heute immer noch, dass die biblische Geschichte der Realität entsprechen würde. Sie haben Angst davor, von den Religionen angegriffen zu werden, wenn sie aufzeigen, dass ihre Legenden nicht stimmen. Das würde ihnen vieles an Substanz rauben und wahrscheinlich viele zum Austritt veranlassen.

Dennoch würde ich es mit der Wahrheit versuchen!!

Als Quelle kannst du einen jüdischen Historike und einen Archäologen angeben. Israel Finkelstein & Neil A. Silberman. Sie haben ein Buch geschrieben mit dem Titel:
"Keine Posaunen vor Jericho"

Sehr spannend zu lesen, kann man als Laie alle wesentlichen Beweise darin finden, dass die Bibelgeschichte falsch ist. Finkelstein greift dabei auf viele andere Historiker aber vor allem auf Archäologen zurück. Aber für die Schule dürfte dieses Buch locker reichen.

Hier findest du die Onlineversion: http://www.geschichteinchronologie.ch/judentum-aktenlage/AT-aktenlage-index.html

Kurz von mir als Übersicht:

Die Geschichte des Judentums beginnt in Babylon. Eine kleine kanaanäische Sekte, bzw,. ein Kult von Baalspriestern schrieb dort die ersten 4 Bücher Mose. Sie waren Anhänger des Gottes JHWH, einem Wettergott mit Stierkopf.

Inhalt der Schriften wurde aus kanaanäischen Legenden und Mythen sowie diversen Geschichten der alten Sumerer, Ägypter und auch der Babyloniern zusammengestellt und enthält fiktive Geschichten.

Das Ziel dieser Schriften: Nach der Eroberung Babylons durch die Assyrer, wanderte dieser Kult zurück in seine Heimat Kanaan. Zu dieser Zeit gab es noch gar kein Israel! Die ansässigen kleinen Stämme wurden nun durch diese Schriften überzeugt, dass sie alel verwandt seien und dem wahren Gott JHWH dienen müssten. Wer nicht hören wollte, der wurde mit dem Schwert gezwungen oder umgebracht.

So wurde aus vielen kleinen Stämmen langsam ein Königreich, das aber aus nur wenigen tausend Menschen bestand. Es gab nie ein Millionenvolk das aus Ägypten auszog. und es gab auch keine befestigten Städte die eingenommen werden konnten. Es waren nur kleinere Siedlungen.

Als Juda dann zu einem recht aufstrebendem Handelshof wurde und sich die Religion bereits etabliert hatte, wuchs auch Tempel,Palast und Militär. Es gab zwar einen König David und Salomo, aber entgegen der Bibelgeschichte waren sie recht unbedeutend im Vergleich zu den umliegenden Nationen. Aber sie waren dennoch sehr Machthungrig.

Erneut versuchten sie mit einer List mehr Land zu gewinnen. So entstanden die Bücher 5. Mose, Josua, Richter, Könige, Chroniker .... usw. die darstellen sollten, dass Juda und Israel eigentlich Verwandte seien. Ihr Vater solle Abraham gewesen sein. So versuchte man also wieder mit einer Schrift, die Leute zu überzeugen sich dem Königshaus anzuschließen, dass sich durch die Schriften selbst dazu legitimierte als Machtzentrum zu dienen.

Aber die Israeliten dienten ganz anderen Göttern und wollten ihr Land selbst regieren. Erst als Rom auftrat und beide Länder einnahm, entwickelte sich ein gemeinsames Bild. Die Judäer brachten ihre Religion zu den Israeliten und geboren war das Judentum.

Und warum? Weil Religion damals etwas anderes war als heute! Sie war die Grundlage für politische Systeme. Da Israel unterschiedlichen Kulten diente, vermischten sie sich mit den Juden, die bereits eine komplexe Religion hatten. So erwarteten sie den Messias, einen König, der zu ihren Lebzeiten Israel zu einem Königreich machen würde, dass 1000 Jahre bestand haben sollte. Das war das schlagende Argumet für die Israeliten die jüdische Religion anzunehmen.

Dazu wird vor allem in Israel intensiv geforscht. Denn die Entstehungsgeschichte des Judentums ist nicht weniger kompliziert wie die Entstehung des römischen oder keltischen Volkes. Wikipedia schreibt dazu: "Als Urväter der Juden gelten Abraham, Isaak und Jakob, die westsemitische Nomadenstämme anführten, die irgendwo zwischen dem Mittelmeer und Mesopotamien lebten. Historische Belege für ihre Existenz gibt es keine. Wenn, dann lebten sie wahrscheinlich während der Zeit der Sesshaftwerdung der Nomaden zu Beginn der Bronzezeit, also zwischen 1900 und 1500 v. Chr."

Doch die Personen sind legendäre Gestalten, so wie sich Rom auf den Trojaner zurückführt. Alle frühen Völker haben Gründungsgeschichten entwickelt, in deren Kern sie von einem Gott erwählt wurden. Die Ursprünge des Judentums liegen wohl in Mesopothamien, im alten Ur und einige Übereinstimmungen der Sage des Gilgamesch mit dem Alten Testament (Große Flut) zeigen kulturelle Verwandtschaft. Die Hinwendung des Judentums zum Monotheismus ist eine noch umstrittene Frage. Zu der Zeit, als in Ägypthen von Eschnaton in der Armarnerzeit der Monotheismus ausgerufen wurde, war Israel im Einflussbereich Ägyptens. Dazu kommt, dass einige Hymnen des Eschnaton eine hohe Verwandtschaft mit den Psalmen aufweisen. Wer aber jetzt wen beeinflusst hat, ist wohl noch umstritten. Diese Zeit und die Zerstörung der Armanakultur in Ägypten fällt in die Zeit der sogenannten Landnahme durch Moses und Aaron. Was versteckt sich hinter der Moses-Legende, der als ägyptischer Pharaonensohn aufgezogen worden sein soll?

Weitere Fragen sind, woher die Philister stammen, wahrscheinlich ein Volk der Wanderung der Seevölker am Ende der Bronzezeit (Troja). Die Legende vom großen Königreich des David und Salomon hat die jüdische Historienforschung mehr als in Frage gestellt. Beide waren wohl lokale Stammesfürsten in Judäa, als noch das Nordreich existierte und es zwei Tempel gab. Hierzu kannst Du bei Wikipedia "Geschichte Israels" eingeben, auch wenn diese sich meiner Meinung nach zur stark am alten Testament anlehnen, doch ab etwa 800 v.Chr. - Eroberung des Nordstaates durch die Assyrer und später die Eroberung Judäas durch die Babylonier und die Rückführung durch den Perserkönig Xerxes spiegelt auch das Alte Testament deutlicher tatsächliche historische Entwicklungen, wenn auch "geschönt".

berkersheim  08.10.2012, 12:32

Sorry: Der Trojaner und Stammvater Roms ist Aeneas, Sohn der Göttin Venus. Aeneas " sammelte weitere Trojaner und floh mit ihnen auf Schiffen, um sich in der Ferne eine neue Heimat zu suchen. Aber erst nach langen Irrfahrten erreichte er das Land, das ihm durch ein Orakel versprochen worden war: Italien. Die Trojaner landeten in Latium am Unterlauf des Tibers. Dort mußten sie aber mit den ansässigen Stämmen Krieg führen, bis sie als Nachbarn geduldet wurden. Aeneas heiratete nach dem Friedensschluß sogar die Tochter des Königs von Latium. Ihr Sohn gründete in der Nähe die Stadt Alba Longa, in der seine Nachkommen lange Zeit herrschten. Nach vielen Generationen kam es unter den Königssöhnen Amulius und Numitor zum Streit um den Thron; der rechtmäßige König Numitor wurde von Amulius vertrieben, und seine Tochter wurde dazu verurteilt, nicht zu heiraten und kinderlos zu bleiben. Der Kriegsgott Mars aber verband sich mit Numitors Tochter, und sie brachte die Zwillinge Romulus und Remus zur Welt." (Vera Bittner u. a.: Geschichte und Geschehen A 1. Stuttgart: Klett 1994. S. 78 u. 102.)

So sind die Römer ihrer Legende nach Kinder des Kriegsgottes Mars und der Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin Venus.

0

Schau in die Bibel unter dem Stichwort "Sem", dem Stammvater der Semiten und lies die nachfolgenden Ereignisse.

Belaruss  09.10.2012, 00:45

Da die Bibel nicht gerade fuer seine geschichtliche Genauigkeit bekannt ist, ist das eher ein schlechtes Beispiel.

Es gibt da sicher genauere Geschichtliche Ueberlieferungen.

0