Ende der Kindheit?

8 Antworten

Ich wünschte ich wäre tot.

Nein, das wünscht du dir nicht. Und deine Oma würde sich das auch nicht wünschen. Weder du, noch sie sind unbedeutend.

Meine Oma mütterlicherseits ist plötzlich gestorben als ich 16 war. Sie lebte bei uns im Haus, ich sprach gerade noch mit ihr über das Mittagessen, drehte mich um und da fiel sie einfach um. Hirnschlag.

Es ging mir genau wie du, mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen und ich weinte wochenlang. Sie lebte bei uns im Haus, ich sah jeden Tag in ihr Zimmer weil ich nicht glauben konnte, dass sie nicht mehr dort saß und mich begrüßte, wenn ich von der Schule kam. Ich fragte mich, wie die Welt sich einfach weiter drehen konnte, wenn ich doch das Gefühl hatte, die Zeit müsste stehenbleiben.

Auch heute noch denke ich jeden Tag an sie, Ich sehe ständig ihr Bild, das ich bei mir im Haus aufgehängt habe und jedes Mal muss ich einfach lächeln.

Meine Mutter und ich saßen vor zwei Tagen noch zusammen und haben über sie und über die Geschichten mit ihr gelacht bis uns irgendwann die Tränen kamen und das Lachen in Weinen überging.

Der Verlust wird immer präsent sein, aber es wird besser. Solange du deine Oma in deinem Herzen trägst und über sie sprichst, wird sie immer irgendwie da sein. Sie ist nie ganz weg.

Ja, das Leben ist kurz und es kann so schnell vorbei sein. Aber solange wir uns an die erinnern die mal bei uns waren, leben sie weiter. Das hat meine Oma immer zu mir gesagt und ich denke, dass sie damit absolut recht hatte. Ich bin glücklich und unendlich dankbar, sie gekannt zu haben.

Ohje, und schon muss ich wieder weinen. 😅

Fühl dich umarmt und gib nicht auf. 💜

Guten Morgen TyronelLannister,

Du hattest eine sehr enge und besondere Bindung zu Deiner Oma und darum ist es für Dich umso schmerzhafter, dass sie jetzt nicht mehr da ist.

Sie war eine große Stütze in Deinem Leben und auch immer um Dich, sie war für Dich da-jetzt ist sie weg und alles verändert. Ein "Halt" in Deinem Leben, eine besondere Liebe zu Deiner Oma-dies ist sehr schwer zu ertragen.

Du fühlst Dich- trotz Deiner Familie -alleine, es fehlt einfach was und Du meinst es nicht aushalten zu können.

Leider ist es so, dass Menschen irgendwann "gehen", so wie wir selber auch. Je enger eine Verbindung, desto schlimmer ist das für einen.

Du darfst Dich deshalb aber nicht selber aufgeben, denn darüber wären andere Menschen sehr traurig, würden Dich vermissen. Diese schlimmen Gedanken solltest Du ganz schnell zur Seite "räumen". Deine Oma wäre bestimmt entsetzt darüber.

So schlimm jetzt alles für Dich ist, was auch vollkommen zu versehen ist-ganz bestimmt-gib Dir die Zeit zu trauern, auch zu weinen. Red auch mit jemanden darüber, wie traurig Du bist. Du brauchst jemanden, der Dich in den Arm nimmt, Dich auffängt. Das muss nicht immer die Familie sein, das kann genauso eine Freundin sein, eine Nachbarin, eine Tante,....... auch bei der Telefonseelsorge, Diakonie....kannst Du darüber reden. Zieh Dich also nicht zurück.

Vielleicht hilft es Dir auch mit Deiner "Oma" zu reden-hörst sich komisch an, aber....

Irgendwann wird es besser werden und Erinnerungen lassen Dich nicht gleich wieder weinen , traurig sein. Du wirst dann auch an lustiges denken, worüber ihr gelacht habt, was Ihr zusammen erlebt hat, Fotos anschauen,....

Deine Oma wird immer in Deinem Herzen sein und sie wird immer "bei Dir sein"- auch wenn Du sie nicht siehst.

Liebe Grüsse und ich wünsch Dir sehr, dass es Dir bald ein bissl besser geht!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebe verzeiht nicht alles!
Remind90  29.10.2021, 07:00

Danke für den einfühlsamen Kommentar!

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Minischweinchen  29.10.2021, 07:03
@Remind90

Immer gerne- ich kann es Dir sehr nachfühlen, wie es Dir geht. Meine Oma starb zwar bereits vor vielen Jahren, aber ich denke noch oft an sie, denn auch ich hatte eine ganz besondere Beziehung zu ihr, bin auch bei ihr aufgewachsen-auch sie ist immer bei mir- im Herzen!

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Remind90  29.10.2021, 07:05
@Minischweinchen

Ich bin nicht der Fragesteller. Aber auch ich vermisse meinen Großvater sehr. Wir standen uns auch sehr nahe. Ich finde es einfach immer toll, hier auf Menschen zu treffen, die so einfühlsam reagieren.

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Du trauerst und das ist normal. Diese Leere, die deine Oma hinterlassen hat, fühlt sich furchtbar an. Ich kann das nachvollziehen, weil ich das elebt habe, als mein Vater einen tötlichen Unfall hatte. Da war ich 14.

Mit der Zeit wird die Trauer dich nicht mehr beherrschen, die Dankbarkeit dafür, dass du eine so gute Oma hattest, stellt sich ein und das Leben nimmt wieder seinen ihm gebührenden Platz bei dir ein.

Sprich mit deiner Familie darüber, wie es dir geht. Auch sie trauern und es hilft, wenn man sich austauscht. Du kannst auch in der Gemeinde gucken, ob es ein Trauerforum gibt und dich diesem anschließen.

Ich freue mich für dich, dass du eine so gute Oma hattest, die dich in deiner Kindheit und auch noch danach begleitet hat. Es ist aber der Lauf des Lebens, dass wir alle sterben müssen.

Alles Gute für dich.

Unsinn, kein Mensch ist unbedeutend. Sie hat dich geprägt, vergiss das nicht. Allein die Tatsache, wie du dich gerade fühlst, ist Beweis genug dafür, dass weder sie noch sonst jemand unbedeutend ist.

Du hast etwas realisiert, die Vergänglichkeit des Lebens. Das ist hart und es ist in Ordnung, dass du trauerst.

Das tut mir sehr leid für Dich! Ich kann Dich sehr gut verstehen, mein verstorbener Großvater fehlt mir auch extrem. Bitte sprich unbedingt mit Menschen, denen Du vertraust. Wenn dies nicht reicht, wende Dich an Deinen Hausarzt oder beispielsweise die Telefonseelsorge. Ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft!