Emetophobie, weiß jemand weiter?

1 Antwort

Welche Art von Therapie machst Du denn?

Soweit ich weiß ist es ähnlich klassifiziert wie andere Zwangsstörungen und damit sollten Verhaltenstherapeuten eigentlich die richtige Adresse sein.


Elloiinca 
Fragesteller
 04.01.2022, 09:44

Ich habe tatsächlich schon alle gängigen und auch schon unüblichere Arten von Therapien probiert. Verhaltenstherapie löst bei mir leider größere Panik aus, als dass ich gute Erfahrungen speichern könnte. Bei Emetophobie ist das ab einem gewissen Zeitpunkt kontraproduktiv aber ich konfrontiere mich regelmäßig selbst um es nicht zu verlernen.
Danke für deine Antwort

0
Noeru  04.01.2022, 09:46
@Elloiinca

Es geht in einer Verhaltenstherapie ja aber doch um Konfrontation, wenn natürlich auch nicht sofort. Man wird normalerweise vorsichtig an das Thema heran geführt, ergründet die Ursachen und versucht die Angststörung dadurch aufzulösen.

Konntest Du Dich darauf nicht einlassen bzw. war sie Angst so stark, als dass sie eine Konfrontation zugelassen hätte?

0
Elloiinca 
Fragesteller
 04.01.2022, 09:48
@Noeru

Also ich habe mich darauf eingelassen und auch immer überstanden. Jedoch habe ich nach dem hundertsten mal immernoch genauso große Angst, als hätte mein Kopf nichts daraus gelernt. Also, dass das ab einer gewissen tiefe der Phobie normal ist habe ich schon öfter gelesen, aber vielleicht irre ich mich auch.

0
Noeru  04.01.2022, 09:51
@Elloiinca

Was hat sich denn verändert, wenn Du vor und nach der Therapie vergleichst?

Wenn es Dich nicht zu sehr belastet, könntest Du mal beschreiben, wie sich Deine Angststörung äußert?

Ich bin übrigens kein Therapeut, habe nur Erfahrungen mit Verhaltenstherapie (ebenfalls Zwangsstörung) und frage aus Neugierde und der Hoffnung, dass etwas, das ich gelernt habe, für Dich hilfreich sein könnte :)

0
Elloiinca 
Fragesteller
 04.01.2022, 10:06
@Noeru

Also das könnte jetzt etwas länger werden. Ich habe hin und wieder Phasen in denen ich unter häufigen Panikattacken leide. Zur Zeit bekomme ich diese nur noch in extrem triggernden Situationen. Ich konnte nicht mehr die Schule besuchen, wegen Angst dass mir dort schlecht wird und innerer unruhe. Ich musste die Schule dann abbrechen und das gleiche wars mit Hobbys und Freundetreffen ist auch fast unmöglich für mich. Ich verlasse kaum das Haus und bekomme auf einem 5 Minuten Spaziergang schon Angst. Ich weiß jedoch, dass ich es durchziehen muss und nicht flüchten, was ich oft schaffe. Es macht mich völlig fertig. Ich kann einfach kein normales Leben mehr führen, essen ist schwierig, ich lebe nur noch unter Anspannung und fühle mich nur zuhause sicher. Ich habe immer Angst, dass mir schlecht wird, egal wie unlogisch es ist oder wie einfach die Aufgabe ist. Alles überfordert mich und ich kann einfach nicht mehr. Ich habe immernoch gleich viel Angst egal wie gut es geklappt hat. Ich denke einfach. Nur weil es das letzte mal ging, heißt das nicht, dass nicht doch mal was passiert. Das ist ja das Problem. Schlecht werden kann einem halt immer, das ist nichts was man komplett ausschließen kann und lernen, dass nichts passiert ist insofern irgendwie unnötig für mich. Verstehst du was ich meine? Ich weiß es ist verzwickt, aber ich hoffe du kannst es irgendwie nachvollziehen.

Danke für dein Interesse und die Mühe.

0
Elloiinca 
Fragesteller
 04.01.2022, 10:08
@Noeru

verändert hat sich eigentlich nur meine Sichtweise, dass ich einfach jedesmal die Angst durchstehen muss, aber sie vielleicht nie wegbekomme

0
Noeru  04.01.2022, 10:12
@Elloiinca

Ja, ich kann gut nachvollziehen, was Du meinst. Was Du beschreibst ist eine typische Zwangsstörung und auch die aufdringlichen Gedanken "letztes Mal ging es gut, aber dieses Mal könnte es ja anders sein" gehören dazu. Das ist alles Teil der Krankheit. Ich hatte das auch, bezogen auf Kontrollzwänge (alles tausendmal kontrollieren, Herd, Fenster etc) und Waschezwänge.

Du hast Angst vor der Angst und die Angst nährt sich davon, dass Du ihr Raum gibst und gerade hat sie sehr viel Raum.

Wie sieht so ein Trigger denn aus?Wovor hast Du beim Erbrechen genau Angst? Was ist das schlimmste, was passieren könnte? (Wenn die Fragen zu belastend sind, musst Du natürlich nicht darauf eingehen).

0
Elloiinca 
Fragesteller
 01.10.2022, 00:58
@Noeru

Hey, Entschuldigung, dass ich erst jetzt antworte. (Leider ist es noch schlimmer geworden) Ich hab beim Erbrechen einfach Angst vor dem Gefühl an sich, vor der Übelkeit, vor der Verzweiflung nichts tun zu können um es abzuschalten und mit dem Gefühl überfordert zu sein. Ich hab ein extrem starkes Ekelempfinden und habe einfach das Gefühl dass ich damit nicht klarkommen würde. Ich würde lieber für immer meine Angst haben als das einmal durchzustehen…das ausmaß der Panik könnte ich mir garnicht vorstellen, das ist die Angst vor der Angst die dann noch dazu kommt. Das liegt in meiner Familie und ich weiß wie viel Panik meine Schwester schon bekommt wenn ihr schlecht ist und sie hat keine Emetophobie…Ich würde lieber sterben. Ich hab an sich keine Suizidgedanken, aber wenn ich wüsste ich müsste mich vielleicht übergeben drehe ich so durch dass ich für nichts garantieren kann. Ich verletzte mich heftig selbst wenn mir mal leicht schlecht ist…Das ist dann das einzige was mich ablenkt der Schmerz, ich will nicht wissen wie es wäre wenn mir richtig übel wäre…ich hab einfach TODESANGST! Auslösen kann die Angst außerdem alles mögliche aber hauptsächlich die Erinnerung an irgendein Gefühl aus der Vergangenheit, oder irgendein Wetter das was auslöst von der Vergangenheit oder alles mögliche. Es ist nicht mehr zusammenzufassen so riesig ist das Gebiet. Am schlimmsten ist sie natürlich wenn ich körperliche Symptome habe. Und dass niemand anderes auf diese Frage eine Antwort wusste zeigt auch wie aussichtslos unbekannt diese blöde Erkrankung ist. Kein Therapeut checkt es und ohne verstanden zu werden macht eine Therapie keinen Sinn. Ich weiß einfach nicht weiter. Mein Leben hat keine Qualität mehr.

0