Eltern ins Heim schicken, was haltet ihr davon?

17 Antworten

Meine Großeltern haben sich selbst dort hin geschickt. Das wollten sie auch, weil denen die Freunde weggestorben sind. SO haben sie neue kennen gelernt und sind dort glücklich. Zudem fällt somit auch die Last des Hauses weg. Dort ist es echt richtig schön und die Leute sind super nett.

Das liegt aber daran, dass meine Eltern mit um die Stunde fahrt am nächsten wohnen, aber damals beide auch gearbeitet. Die anderen beiden Geschwister wohnen zwei und zweieinhalb stunden weg. Für Arzttermine und co kommt meine Tante jedes Mal mit dem Zug. Und von denen verlangen, dass sie ihren Lebensmittelschwerpunkt ändern, ist jenseits von gut und böse.

Du musst jeden Fall einzeln betrachten.

Was bringt es dir, wenn du dich um deine Eltern kümmerst, aber kein Geld hast. Dann sitzen alle bald auf der straße.

Jemanden zu betreuen fordert extrem viel von einem ab. Wenn die Eltern Vollzeitbetreuung brauchen, muss man sich vieles gründlich überlegen. Deine Einstellung klingt gut, ist aber sehr naiv / blind oder aber ignorant - je nachdem.

Meine Großeltern sind Pflegebedürftig und die Familie kümmert sich um sie. Das ist nicht so easy wie man es sich vorstellt. Mit hin und wieder Tabletten geben und zusammen essen ist es ja nicht getan.

  • Es muss IMMER jemand da sein, was heißt, Urlaub oder auch nur Freunde treffen oder gerade eben einkaufen gehen ist umständlich. Deshalb brechen viele zusammen unter dem Druck, weil kaum noch Zeit für irgendetwas anderes bleibt. Der Partner / die Partnerin muss zurückstecken, die Kinder müssen Verständnis haben, Dating ist kaum möglich, die Freunde sieht man kaum noch, seine eigenen Hobbys müssen die meisten aufgeben.
  • Man muss auf Klo helfen, in der Dusche, beim essen. Man braucht sehr viel Geduld für Gespräche, die kaum noch möglich sind. Die meisten können sich nicht vorstellen in der Pflege tätig zu sein, aber genau das muss man auf einmal machen. Derartige Aufgaben sind eine Überwindung, selbst ausgebildete Kräfte, die sich den Job aussuchen, haben selten die Geduld dafür.
  • Man trägt eine gewaltige Verantwortung, ein Fehler und die Person ist tot. All die Medikamente, wenn man da mal was falsch versteht oder vergisst, ist man Schuld am Leiden oder Sterben der Menschen, die man liebt.
  • Einen Job kann man entweder zeitlich nicht mehr ausüben oder man gibt ihn auf und kommt finanziell kaum noch über die Runden. Da fehlt vielen auch etwas anderes im Leben zu haben. Dazu kommen die Geldprobleme im Alter, wenn man den Job opfert. Eine Pflegekraft als zusätzliche Unterstützung ist viel zu teuer.

Ein Verwandter von mir pflegt seine Mutter und kümmert sich sehr aufopferungsvoll um sie. Aber er ist selbst völlig am Ende dadurch, gesundheitlich und psychisch. Er ist ständig gereizt durch die Überforderung und die gesamte Familie ist überzeugt, dass es das Beste für die Mutter und für ihn wäre, ins Altersheim zu kommen.

Wenn es drei bis fünf Erwachsene sind (Geschwister oder so, nicht Ehepaare) und sich alles aufteilen können, DANN geht es. Ansonsten ist es kaum zumutbar.

PS: Nicht jeder hat ein gutes Verhältnis zu den Eltern. Wenn die einen immer mies behandelt haben - warum sollte man sich für sie aufopfern?

hoffnung69  24.02.2024, 20:07

Ganz genau die heißen Punkte getroffen 💪🏽👍

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Claud18  08.03.2024, 10:22

Es sollte aber keiner, der pflegt, vergessen, Pflegegeld zu beantragen und sich, wenn man den Job aufgibt, für die Zeit der Pflege rentenversichern zu lassen.

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natürlich will niemand seine Eltern ins Heim geben , jedoch wohnt niemand so wie früher unter dem selben Dach und fährt mit dem Rad ein paar Meter zu Arbeit und kann nach seinen teilweise Bettlägerigeren Eltern die ganze zeit schauen.

du müsstest deinen Job komplett aufgeben und auch müsste vieles umgebaut werden. Da kommen hohe Rechnungen zusammen.

Ich habe meine Eltern damals noch zu hause pflegen können.

Ich möchte nicht, dass meine Kinder sich um mich kümmern. Sie haben ihr eigenes Leben. Diese Ansicht teilt auch meine Mutter. Ich müßte meinen Job aufgeben um mich um sie zu kümmern. Das geht gar nicht und würde von meiner Mutter niemals akzeptiert werden. Genauso sehe ich es auch.

Es ist immer sehr leicht gesagt, ich kümmere mich um die Eltern, die Realität sieht dann ganz anders. aus. Das ist ein Vollzeitjob.

Es kann aber auch das Beste sein, wenn es eben nicht mehr gut alleine zuhause geht. Informiert euch über Pflegegrade und Pflegemöglichkeiten hier z. B. https://www.tk.de/techniker/leistungen-und-mitgliedschaft/informationen-versicherte/pflege/antrag-pflegeversicherung-pflegegrad-ermitteln/pflegegrad-2-bis-5/pflegeleistungen-pflegegrad-3-2009070