Eltern geben mir keinen ''Freiraum''?

11 Antworten

Hey Mekki,

deine Situation zuhause liest sich sehr angespannt. Du hast den Wunsch nach mehr Freiraum und persönlicher Entwicklung, was mit 17 jahren mehr als nachvollziehbar ist. Schließlich musst du ab dem 18. Lebensjahr selbständig handeln und Entscheidungen für dein Leben treffen, was mit diesen Umständen völlig vernachlässigt wird und Warscheinlich eher eine kontraproduktive Wirkung hat..

Bis du das 18. Lebensjahr erreicht hast, sind deine Eltern 1. Fürsorgeberechtigt und 2. haben sie das Aufenthaltsbestimmungsrecht.

In allem Falle ist dein eigenes Wohl unter diesen Umständen gefährdet, weil dein Vater durch seine Alkoholkrankheit an dir ständig Aggressionen auslässt und dies auch gegenüber Deinem behinderten Bruder ebenfalls nicht unterlässt.

Dein Text liest sich auch so, als ob dich zuhause nicht mehr wirklich etwas hält, denn du überlegst sogar, diesen Ort fluchtartig zu verlassen, was deine Not nochmal verstärkt zum Ausdruck bringt. Denn ein Kind oder Jugendlicher, der Zuhause gut aufgehoben ist, würde nicht auf solche Gedanken kommen, außer es besteht eine pubertäre Krise gekoppelt mit Impulsivität. Da es bei dir aber ein dauerhafter Zustand ist und du es nicht mehr aushältst, kann ich deine Gedanken absolut verstehen. Ich bitte dich aber, nichts unüberlegtes zu tun, weil sich das im nachhinein auf dich noch negativer auswirken könnte.

Es wäre vielleicht eine Option, wirklich zum Jugendamt zu gehen und dann in eine Wohngruppe zu ziehen. Für deinen Bruder wird sich eine Lösung finden bspw. betreutes Wohnen o.a.. Die Vorstellung, dass ein absolut wehrloser Mensch Gewalt erfahren muss, finde ich absolut schrecklich. Es reicht schon, wenn dies bei dir passiert!

Nimm dir deine Freundin und nutze ihr Angebot, was sie dir gemacht hat. Es ist gut, wenn dir jemand bei deinen Vorhaben den Rücken stärkt und du nicht alleine da stehst.

Ganz klar dürfen deine Eltern deine Kontakte zu Gleichaltrigen nicht so zurückbinden.

Das geschieht eben genau in Familien die viel zu verbergen haben.

Auch Alkoholmissbrauch und Aggression muss man als Kind und Jugendlicher nicht einfach so hinnehmen.

Das ist ganz klar ein Fall für das Jugendamt.

Es ist sicher gut, wenn du einen Platz in einer Wohngruppe bekommst. Die Zustände bei euch zu Hause sind nicht zumutbar für eine gesunde Entwicklung.

Du bist 17 Jahre alt und du fühlst dich zuhause nicht mehr wohl, was hindert dich, wegen der von dir beschriebenen Zustände zuhause, zum Jugendamt zu gehen?

viele Jugendliche fühlen sich schon ungerecht behandelt, weil die Eltern ihnen nicht alles erlauben, sie bis zu einer gewissen Zeit zuhause sein sollen und die anderen dürfen weiter feiern, das gefällt einem natürlich dann nicht.

Wir waren alle mal in dem Alter und haben einige Verbote überlebt, Eltern verbieten einem nicht irgendwas nur aus Langeweile.

Was die Reaktion deines Vaters betrifft, das sollte das Jugendamt wissen und du bist in einem Jahr Volljährig und vielleicht besteht die Möglichkeit, dass du übers Jugendamt in eine Gruppe bekommen könntest, wo du auch mit 18 noch unterkommen kannst. Musst mal danach fragen.

Aber täusche dich nicht in einer Gruppe gibt es aus eine Hausordnung und wer sich nicht daran hält mit Ausgehzeiten, der fliegt raus.

Am meisten regt es mich auf, dass ich um 19 Uhr (Wenn ich zu Hause binum 19 Uhr, mache ich da rein garnichts, sitze nur blöd rum) zu Hause sein muss, da sehe ich immer so aus, als ob ich so ein ''Muttersöhnchen'' wäre.

D A S liegt aber dann an dir, wieso hast du keine Motivation irgendwas zu tun, als zuhause blöde rumzusitzen, wie lernen oder dir ein Hobby zuzulegen, dich geistig weiterzubilden (Lesen oder ähnliches).

Ich wollte auch Mal ein FSJ in Norwegen machen oder bei der THW

Vielleicht haben deine Eltern Gründe gehabt, hier weiß das keiner, denn dazu braucht man ja auch Geld (nebenbei bemerkt).

Also frage beim Jugendamt mal nach, welche Möglichkeiten es für dich und deinen behinderten Bruder gibt, denn schlagen geht gar nicht.

Das dumm ist nur bei so vielen Fragen, man hört immer nur die eine Seite und vielfach würde es sich anders anhören, wenn die Eltern sich hier auch zu Wort melden würden. Dann würde vieles anders aussehen.

So kann man nur seine persönliche Meinung abgeben, so wie eine Frage gestellt ist und dir den Rat geben:

gehe zum Jugendamt, schildere deinen Fall, aber die werden dann sicher auch bei zuhause vorbeikommen, denn die werden sich einen Gesamtüberblick verschaffen und sich auch beide Seiten anhören.

Ruf beim zuständigen Jugendamt an und berichte von deinen Sorgen. Es wird dann eine Familienhilfe zu euch kommen und mit deinen Eltern und dir zusammen reden und Lösungen suchen.

Sie würde im zweifelsfalle auch mit mir zum Jugendamt bzw. zur Polizei gehen...

Dann mach das doch - schon wegen den Handgrreifflichkeeiten..