Elektroinstallation: Herdplatte mit 7,8 kW mit nur 2 Phasen anschließen?
Hallo,
ich habe auf Kleinanzeigen ein Cerankochfeld eines deutschen Markenherstellers gekauft. Das Kochfeld (autark, ohne Backofen) Hatt eine Nennleistung von 7,8 kW, aber nur zwei Phasen. Unser Sicherungskasten hat lauter 16 A Sicherungsautomaten. Sprich: wenn ich das Kochfeld anschließen lassen würde kämen 3,9 kW auf eine Sicherung. Das ist zuviel. Wie geht das? Das Gerät ist ja für den Hausgebrauch in normaler Hausinstallation konzipiert, muss also irgendwie gehen, oder?
7 Antworten
die 7,8 kW sind die nennspitzenleistung. das heißt, wenn du alle 4 platten absolut vollgas fährst, dann kommst du auf diesen wert. das sind gerade mal 6% über nennwert. laut B Charaktersitik schafft so ein sicherungsautomat für einige minuten 13% über nennewert... in der praxis wird die sicherung kaum, eher nicht auslösen.
es gibt übrigens einige kochfelder die laut hersteller mit 20 ampere abgesichert gehöhren in der regel steht das aber im datenblatt des gerätes. da ist dann ein symbol für sicheung ---[-----]---- so ähnlich schaut das aus.
lg, anna
PS: das wechseln (lassen) der automaten auf 20 ampere ist nicht teuer und oder aufwändig.
Das geht, allerdings vermute ich, dass es an 3 Phasen und nicht an zwei angeschlossen werden kann.
Zwei Phasen haben zueinander eine Spannung von ca. 400V. Dann die 16 A Absicherung.
P = U × I
P = 400 × 16 A
P = 6400 W
Drehstrom: (3 Phasen)
S = √3 × U × I
S = 11.085 VA
Wenn an den Ofen laut Hersteller 2 Phasen angeschlossen werden können, dann hast du zwischen den beiden Phasen 400V.
Zwischen Außenleiter und Neutralleiter hat man 230V.
Es kann also an den Festanschluss des Ofen, wenn dieser eine Absicherung von 16A hat eine Leistung von 6400W rausziehen kannst.
Natürlich wird da auch zu den 2 Phasen ein Neutralleiter angeschlossen, der wurde halt nur nicht erwähnt genauso wie der PE.
Hi, vielen Dank für den Gedanken. Tatsächlich sind aber werksseitig nur die 2 Phasen verbaut;
Was steht denn im Handbuch des Kochfeldes zu dem Thema wie es anzuschließen ist? Ggf. wird ja sogar eine Mindestabsicherung vorgegeben.
Dass ein Kochfeld nur mit zwei Phasen arbeitet ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Intern dürfte es dann in zwei Schaltkreise aufgeteilt sein, wobei jeder mit 230 V versorgt wird. Mit 400 V wird also garnicht gearbeitet. Es sind wenn man so will einfach nur zwei 230 V Zuleitungen. Das ist aber nur eine Vermutung
Ist dem tatsächlich so und geht man davon aus, dass die Last gleichmäßig auf beide Schaltungen aufgeteilt ist, ergibt sich ein Strom je Leiter von I = P/2 /U = 7,8kW/2 / 230V = 17,2 A
Da du nur 16 A Sicherungen hast, kannst du den Herd da nicht anschließen. Du würdest riskieren dass dir bei hoher Auslastung ständig die Sicherung rausfliegt (was erstmal nur lästig ist). Die Sicherung schützt aber die Leitung. Fliegt die Sicherung, heißt das nichts anderes als dass man im Begriff war die Leitung zu überlasten. Und das kann bei dauerhafter Überlastung letztendlich zum Kabelbrand führen.
Es wäre also zu prüfen ob für die Leitung auch eine höhere Absicherung zulässig ist, was hauptsächlich von Querschnitt, Verlegeart und Länge der Leitung abhängt.
In der normalen Hausinstallation ist es nach meiner Erfahrung üblich, dass die Leitung vom Sicherungskasten bis zum Aufstellungsort des Herdes mit erhöhtem Querschnitt verlegt wird. Nach einer überschlägigen Berechnung dürfte eine 2,5 mm² Zuleitung mit 20 A zulässig abzusichern sein. Wenn es es 4 mm² Zuleitung ist, dürfte das sehr sicher möglich sein. Hängt wie gesagt von den genauen Bedingungen vor Ort ab. Im Zweifel hol dir einen Elektriker ins Haus.
1) Die Nennleistung halbiert sich nicht, wenn man das Ceranfeld mit 2 Phasen betreibt.
2) Die Nennleistung beschreibt die Leistung, die das Ceranfeld aufnimmt, wenn alle Platten auf volle Leistung eingeschaltet sind. Hier 7,8 kW.
3) Da das aber inR. nicht auftritt, hätte ich keine Bedenken.
4) Angenommen du betreibst tatsächlich mal alle 4 Platten, aber nur auf halber Leistung. Dann kommst du auf deine 3,9kW. Oder nur 2 von 4 Platten auf volle Leistung und die anderen beiden gar nicht.
Die Nennleistung halbiert sich nicht, wenn man das Ceranfeld mit 2 Phasen betreibt.
Richtig. Die Belastung pro Phase halbiert sich allerdings schon, sofern der Hersteller die Last gleichmäßig auf die beiden Anschlüsse verteilt.
Da das aber inR. nicht auftritt, hätte ich keine Bedenken.
Zuleitung und Absicherung sind auf die Nennleistung des Verbrauchers auszulegen. Einfach davon auszugehen, dass man die Nennleistung quasi nie erreichen wird, halte ich für grob fahrlässig.
Was wenn der Besitzer für eine Großfamilie kocht und standardmäßig alle Herdplatten gleichzeitig nutzt? Soll ihm ständig die Sicherung rausfliegen? Oder soll er das Kabel ständig überlasten um einen Kabelbrand zu riskieren?
Ich glaube nicht, das ich mit meine Kommentar den Eindruck hinterlassen habe, das der Fragesteller bedenkenlos alle Platten auf volle Leistung fahren kann. Denn nämlich nur dann wären deine Befürchtungen der groben Fahrlässigkeit begründet.
"Richtig. Die Belastung pro Phase halbiert sich allerdings schon, sofern der Hersteller die Last gleichmäßig auf die beiden Anschlüsse verteilt".
2) was idR aber nicht zu 100% der Fall sein wird. Die Anschlussleistung von 7,8kW halbiert sich nicht egal auf wieviel Phasen du die verteilst. 7,8 KW bleiben 7,8kW. Wenn du allerdings die Belastung pro Phase meinst, dann hast du recht.
das geht vermutlich wenn es auf 2 phasen betrieben wird.einen automaten mit 16A kannst maximal mit 3680 watt belasten und ein wenig drüber schafft er schon
Wieso rechnest du die Leistung mit 400V. Alle Verbraucher am Kochfeld laufen an 230V?