Einwanderer mögen Deutschland nicht?

11 Antworten

Hallo,

Einwanderer mögen Deutschland nicht?
Ich bin selbst zur Hälfte Italiener und damit Kind von Einwanderen. Meine italienischen Onkel sind als Söhne eines ungelernten Bauarbeiters und einer Putzfrau von Sizilien in Deutschland Bergarbeiter mit inzwischen zwei eigenen Häusern...

Offenbar hat Deine Familie vieles richtig gemacht... die Erzählung klingt nach einer erfolgreichen Migration. Glückwunsch...

Ich würde Deine These so nicht stehen lassen wollen.

Natürlich gibt es die Beispiele, die Du ansprichst. Enttäuschte Ausländer, die sich etwas anderes oder mehr versprochen haben, die in und/oder von Deutschland enttäuscht wurden.

Eigentlich war die Welle der ausländischen Arbeiter nicht so angelegt gewesen, dass sie alle bleiben. Manche sind tatsächlich wieder zurück, in ihre alte Heimat, viele andere aber sind geblieben und haben hier etwas neues aufgebaut und eine neue Heimat gefunden.

Ich behaupte der große Teil alle Menschen die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, fühlen sich in Deutschland definitiv wohler, zufriedener und sicherer, als in ihrer alten Heimat.

Es wird sein, wie es meistens ist, die zufriedenen und glücklichen Menschen hört niemand. Es sind oft die Unzufriedenen die lauter sind und daher als mehr empfunden werden.

Die Gründe für eine misslungene Migration können vielfältig sein. Daran hat sicherlich auch der deutsche Staat öfters eine Mitschuld. Deutschland hat sich lange nicht als Einwanderungsland gesehen, traurig aber wahr. Man wollte es offensichtlich nicht sehen, was so offensichtlich war und nach wie vor ist.

Was einen großen Unterschied ausmachen kann ist die Kultur aus denen manche Migranten stammen. Ist sie vergleichbar, so fällt eine Migration leichter. Je unterschiedlicher die kulturelle Prägung, desto schwieriger eine erfolgreiche Migration.

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

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 - (Recht, Politik, Religion)

TheRealDominus 
Fragesteller
 11.06.2022, 03:29

Hallo Ray,

danke für die Antwort.

Aber es wäre doch schön, wenn ein paar der Migranten, die hier ständig schimpfen und ihre religiösen Überzeugungen verbeiten wollten antworten würden. Nicht nur deutsche "Versteher"

Liebe Grüße

Dominus

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RayAnderson  11.06.2022, 03:35
@TheRealDominus

Gerne...

Aber es wäre doch schön, wenn ein paar der Migranten, die hier ständig schimpfen und ihre religiösen Überzeugungen verbeiten wollten antworten würden. Nicht nur deutsche "Versteher"

Abwarten... Du hast die Frage gerade erst gestellt.

Natürlich ist es auch manchmal das Quentchen Glück das gefehlt hat oder Pech das sich eingestellt hat, was am Ende entscheidend sein kann. Es muss auch nicht immer große Ursachen haben. Manche Menschen dachten es wäre ihr Schicksal in einem weiten, fernen Land das Glück zu suchen, dabei waren sie vielleicht nicht die Menschen dafür und sind nun frustriert.

Das viel mir noch so ein...

ODER... ganz schlicht Heimweh

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RayAnderson  11.06.2022, 03:47
@TheRealDominus

Nicht immer... dafür ist das Thema und sind die menschlichen Schicksale zu komplex, als dass man es auf diesen einfachen Nenner reduzieren könnte.

Menschen können auch Heimweh haben während ihre Heimat eigentlich nicht mehr existiert, weil ein Drecksack sie mit Bomben dem Erdboden gleich gemacht hat, Beispiel Syrien, Ukraine...

Das führt allerdings mittlerweile an Deinem Thema vorbei, denn Deine Frage zielt nicht auf unglückliche Menschen ab, sondern eher auf enttäuschte.

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TheRealDominus 
Fragesteller
 11.06.2022, 03:50
@RayAnderson

Meine Frage war, warum die Menschen vor einem Leben in ihrer Heimat fliehen und hier versuchen so zu leben wie in ihrer Heimat. Damit meine ich nicht das Essen und die Kultur, sondern sogenannte "Ehrenmorden", Hass auf die Nato, Hass auf Demokratie, Hass auf Juden. Genau die Dinge vor denen sie einst hier hin geflohen sind.

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RayAnderson  11.06.2022, 04:01
@TheRealDominus

Manchmal fehlt vielleicht das Verständnis für die andere Kultur, die anderen Arten mit etwas umzugehen. Als Neuling in einem fremden Land muss ich immer zumindest zu einem gewissen Teil von meiner alten Tradition loslassen. Deswegen muss ich meine Wurzeln weder verleugnen oder aufgeben, aber nur wenn ich bereit bin mich auch anpassen zu wollen, kann eine Migration erfolgreich sein. Das ist die Basis auf die alles aufbaut...

Beispiel: Menschen die meinen in Deutschland mit Vollverschleierung leben zu wollen und dies auch handhaben, hätten sich vielleicht besser ein anderes Land aussuchen sollen.

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Bei Italienern, Spaniern, Kroaten oder Polen gibt es das Problem nicht.

Diese Ablehnung gibt es bei Einwanderern aus Kulturen, die völlig verschieden sind von der deutschen/europäischen, v. a. bei Einwandern aus dem Nahen Osten. Als Muslime stoßen sie auf eine Kultur mit christlichen Wurzeln, die zuletzt sehr liberal geworden ist. Sie sind meist im Glauben aufgewachsen, dass der Islam die einzig wahre Religion sei und dass der liberale, "ungläubige" Westen dekadent und sündig sei. Also fühlen sie sich hier nicht wirklich wohl, finden hier keine Heimat. Man ist hier, weil das Herkunftsland keine Arbeit und keine Sozialhilfen gibt, klammert sich aber an ein sentimentales, geschöntes Bild der alten Heimat und igelt sich in Parallelgesellschaften ein. So geht es eben, wenn Migration schief läuft.

Da ich mich in einem Helferkreis engagiere und selbst auch auf der Seite meiner Mutter griechische und italienische Wurzeln habe, bekomme ich halt mit, wie leider einige Deutsche mit Migranten umgehen.

Wenn man sich nicht respektiert fühlt und offene Ablehnung zu spüren bekommt, kann ich mir schon gut vorstellen, dass man es in Deutschland nicht so prickelnd findet.

Wenn man hier geboren wurde und eine Deutschen Pass hat, aber laufend zu hören bekommt, dass man sich "schleichen" soll, weil man nicht typisch deutsch aussieht, was meint Ihr, was das mit jemand macht.

Der Großvater eines Bekannten von mir, kam 1963 als Gastarbeiter aus Marokko nach Deutschland. Seit des "Arabischen Frühlings" wird er hier ziemlich oft mies angeschnauzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Also ich denke das ist einfach so ein Trend unteranderem. Deutschland und co. sind einfach zu Multikulti geworden, das passt uns "Migranten" selbst nicht mehr, weil es einem manchmal so wie in nem Salat vorkommt. Und viele wissen sich leider nicht normal zu benehmen, ohne anderen zu schaden. Das ist traurig.

Ich schätze z.B. an Serbien, dass der riesige Teil der Bevölkerung, alles christliche Serben sind, da fühlt man sich gleich wie ne grosse Gemeinschaft, was mir hier im Westen fehlt. Im Westen kommts mir so vor, als würden die Menschen untereinander gegeneinander Arbeiten, anstatt miteinander. Die Atmosphäre ist oft Hassgeprägt; Discos, Treffpunkte für jugendliche etc. sehr unangenehm im Westen, wie ich finde.

Ich würde mir wünschen, mehr auf Menschlichkeit von allen Seiten im Westen zu setzten, anstatt einfach ein Jungel draus zu machen.

In Serbien fühl ich mich super wohl, egal wo, einfach so dieses entspannte, gemeinschaftliche Gefühl. Das haste hier kaum.

Meine Meinung und meine Ansicht.

Woher ich das weiß:Recherche

TheRealDominus 
Fragesteller
 11.06.2022, 03:21

Das Traurige daran ist, da bist du nicht die Einzige. Einer meiner besten Freunde ist Albaner. Der fragt mich ständig ob "wir Deutschen" nicht einen am Kopf haben mit dem ganzen "Multikulti" ...

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RayAnderson  11.06.2022, 03:55
@TheRealDominus

Ich sehe in jedem ehrlichen und fleißigen Ausländer, egal ob er aus der Ukraine, Spanien, Griechenland, Thailand, Afghanistan oder Syrien kommt, immer einen Zugewinn und Mehrwert für Deutschland.

Viele Deutsche sollten lernen über den Tellerrand zu schauen... und jeden Menschen grundsätzlich mit Respekt zu begegnen.

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tanztrainer1  13.06.2022, 15:18
@TheRealDominus

Da ich mich in einem Helferkreis engagiere, kenne ich das genau von der anderen Seite.

Fazit: Idioten gibt es leider überall.

Aber von ein paar wenigen Idioten auf alle anderen einer Ethnie zu schließen ist der falsche Weg.

Wenn sich ein Deutscher blöd benimmt, sind doch für Dich nicht alle anderen Deutschen auch Mistkerle.

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Wem es in Deutschland nicht gefällt, dem ist es unbenommen dieses Land zu verlassen.