Einteilung in zwei Geschlechter sinnvoll?
Hallo Community.
Hier geht es um eure persönliche Meinung.
Ist die Einteilung in zwei Geschlechter (männlich/weiblich) sinnvoll?
Oder ist diese Einteilung nicht sinnvoll, weil es eben nicht nur zwei Geschlechter gibt und Geschlecht viel komplexer ist?
Schließlich ist Geschlecht widtaus komplexer, als dass man es in ein binäres System einordnen könnte. Das Geschlecht besteht nämlich aus vielen verschiedenen Faktoren. Eine strikte Einteilung nach männlich und weiblich erscheint daher nicht sonderlich sinnvoll.
Klarstellung: es geht hier sowohl um biologisches, als auch um soziales Geschlecht! Gerne auf beides beziehen!
Aber wie steht ihr dazu?
Bitte respekvoll bleiben.
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18 Antworten
Hey,
Ich denke, das die Frage auf mindestens zwei Ebenen beantwortet werden sollte.
Für körperliche Krankheitssymptome, Medikamente usw. ist eine Einteilung in Männlich/Weiblich durchaus sinnvoll, da der Körper recht unterschiedlich funktioniert.
Allerdings finde ich, im normalen Alltag eine solch strenge Einteilung wie sie momentan herrscht, nicht notwendig und sinnvoll.
Ich selbst habe mir auch schon mal die Frage gestellt, ob wir mittlerweile nicht eher viel offener sein sollten.
In den meisten Situationen, spielt es doch gar keine Rolle ob jemand Mann, Frau oder keins von beiden ist.
Ich persönlich würde mir eine Welt wünschen, wo die Geschlechtsidentität von jeder einzelnen Person keine Rolle spielt, und einfach jeder sein authentisches selbst sein kann.
Eine Welt, in der es vollkommen egal ist, wie sich jemand identifiziert und niemand deswegen in Frage gestellt wird.
Eine Welt, in der Menschen nicht auf Grund ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert werden.
In einer solchen Welt wären beispielsweise aufgeteilte Toiletten nicht notwendig, da jeder Mensch als gleich angesehen wird.
Ich hoffe ich konnte meinen Gedankengang gut rüberbringen,
Liebe Grüße :)
So lange es nur die Möglichkeit der Fortpflanzung über Eier und Samen gibt und ein Kind nur durch Geburt durch das verlassen eines menschlichen und bestehenden Körpers zur Welt kommt, ist diese Einteilung sinnvoll.
Erst wenn die Natur so weit ist, dass die Mutter selbst (ohne Hilfsmittel) eine Befruchtung vornehmen kann, oder dass sich der Mensch durch "Absenker" vermehren kann, sollte man über weitere Geschlechter nachdenken.
Ob sich nun ein Mensch mit Vagina als Mann oder ein Mensch mit Penis als Frau fühlt hat mit Geschlecht im biologischen Sinne nichts zu tun.
Das ist keine Krankheit, soetwas muss als Laune der Natur akzeptiert werden.
Der Schriftzug auf einem Ausweis .... kann die Biologie nicht ändern.
Du weißt was ich meine, müsste mal auf meinen Personalausweis nachsehen, ob da Herr steht.
Schließlich muss man ja Wissen welche Person männlich oder weiblich ist. Das geht am besten über das biologische Geschlecht. Nur mal um was klarzustellen: Das "soziale" Geschlecht spielt keine Rolle und ist somit vollkommen irrelevant.
warum spielt das soziale geschlecht keine rolle? warum muss man wissen ob jemand weiblich oder männlich ist?
Definier doch mal das "soziale weibliche Geschlecht" im Unterschied zum "sozialen männliche Geschlecht". Wirst du nicht können, es kein allgemeines Verständnis hinter dem Begriffen gibt, daher spielt keine Rolle ob du dein soziales als "männlich", "weiblich", "miaumiau" oder "fdsafsd" bezeichnet.
Sie ist sogar sehr sinnvoll, weil nur zwei Geschlechter gibt. Daneben gibt es noch Menschen, bei denen es nicht eindeutig ist. Doch diese Uneindeutigkeit ergibt kein neues Geschlecht. Es ist eben nur nicht eindeutig.
Hallo LunarEclipse,
hatte man traditionell die beiden biologisch genetischen Geschlechter gekannt und bis vor kurzen auch nur betrachtet, kommt in der heutigen Zeit eine eigene Wahrnehmung einer geschlechtlichen Identifikation als weitere Dimension hinzu.
Viele Menschen werden sich in ihrem biologisch genetischen Geschlecht identifizieren. Viele auch in dem anderen biologischen Geschlecht, viele aber auch ganz anders. Auch ist es möglich und anzutreffen, dass sich Menschen mehrfach identifizieren (z.B. in den beiden biologisch genetischen Geschlechtern, wo sie eines davon haben).
Diese eigene Wahrnehmung, die es sicherlich auch traditionell schon gegeben hatte, aber moralistisch unterdrückt war, findet heute ihren Freiraum, den sie den Menschen auch schenkt.
Das ist ein Freiraum, der niemandem etwas nimmt - und somit ist er, auch entgegen noch existierender Moralismen, zusammen mit den biologisch genetischen Geschlechtern sinnvoll.
Viele Menschen mögen jetzt ihre Identifikation angeben - oder sie nennen ihr biologisches Geschlecht noch hinzu.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Danke für deine ausführliche und vor allem respekvolle Antwort!
Nach meiner Antwort wird das vielleicht überraschen: Schön formuliert und Du hast vollkommen Recht. Mein eher generelles Problem ist die Wichtigkeit, die der Identität gegeben wird. Mich interessiert das Individuum, welches bei der Denke hinter der Identität zu verschwinden droht. Die Identität interessiert mich einen Dreck.
Für die Person, das Individuum, mag die Identität vielleicht bedeutend sein, für andere Menschen vielleicht nicht, aber die Person mit anderen Charakteristiken schon.
Wegen der gesellschaftlichen Brisanz der Thematik mag ein Fokus auf Identifikation liegen, die Person in sich aus einem Fokus geraten.
Richtig und diese Überbetonung der Identität ist purer Sprengstoff für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie betont, was uns trennt statt zu betonen, was uns verbindet.
Die Gesellschaft sucht sich immer einen Fokus und beißt sich daran auch mal fest.
Bei dem Thema gab es historisch Diskriminierung oder gibt es immer noch - und das allein lenkt schon einen Fokus darauf.
Schriftzug auf einem Ausweis?