Einlaufphase im Aquarium: Wasserwechsel, düngen?
hey Leute ich habe gestern mein 10 liter nano Aquarium von dennerle bekommen und auch direkt losgelegt, ich habe vor, in ca. 4 Wochen ein paar Garnelen (wahrscheinlich orange rillis) einzusetzen. ich habe keine Co2 Anlage und benutze als Ersatz den easycarbo kohlenstoffdünger für pflanzen, und den Tagesdünger von dennerle der im Set dabei war. Meine frage: ist das zu viel, und soll ich beide Dünger schon jetzt einsetzten? also von easy carbo muss ich eigentlich nur ein tropfen nehmen weil es für größere Aquarien ausgerichtet ist.
Meine Pflanzen: ich habe eine "Eleocharis acicularis im ganzen aquarium verteil (soll ein rasen darstellen), dann habe ich "christmas moos" auf einen ast aufgebunden (2 kleine pakete) und dann habe ich noch eine "cryptocoryne parva" verteilt (1 Paket)
zu meiner 2. frage: Die Eleocharis wurde vor dem einsetzten nur 1 tag gewässert (eigentlich soll man ja so mind. 5 tage) da die Verkäuferin zu mir meinte, dass ich in der Einlaufphase eh Wasserwechsel machen muss, und das ich dann die Schadstoffe raushole. Jetzt habe ich gerade im Internet geguckt, und viele sind der Meinung das man gar kein Wasserwechsel machen soll, außer vielleicht in der Endphase, aber ich muss doch die Schadstoffe von der pflanze rausholen oder nicht?
Ich hoffe, dass ihr mir sagen könnt wann ich einen Wasserwechsel vornehmen kann und ob dies sinnvoll wäre.
Ps: ich habe gerade ein wassertest gemacht:
Temperatur: 23 Grad
NO3: 0
NO2: 0
GH: >14°d
KH: 15°d
PH: 8,0
bis auf die letzten 2 werte (nah an der grenze) ist es ja ganz gut, aber es ist ja auch erst der 2. tag und ich habe gehört man soll sich von den guten Anfangswerten nicht täuschen lassen. LG
3 Antworten
Hallo,
selbst für Zwerggarnelen ist ein 10 l AQ eigentlich viel zu klein, denn auch diese Tierchen brauchen viel mehr Platz.
ein neues AQ muss immer erst einige Wochen (mind. 3 - 4) einlaufen. Warum?
Damit sich die wichtigen nützlichen Bakterien bilden können, muss erst einmal eine Schadstoffbelastung (Ammonium/Ammoniak, Nitrit) im Wasser stattfinden und zudem sind diese Bakterien aufeinander aufbauend.
Also: zuerst muss sich in einem neuen AQ einmal Ammonium/Ammoniak bilden. Das dauert bei frischem Wasser (ohne Belastung) natürlich schon mal viele Tage. Und erst, wenn es eine solche Belastung gibt, dann fängt die erste Bakterienart an sich zu bilden.
Diese sorgen dann im Laufe der nächsten Zeit dafür, dass aus dem Ammonium/Ammoniak (NH3/NH4) Nitrit gebildet wird - auch das dauert. Wenn es dann Nitrit gibt, dann erst fangen jene Bakterien an sich zu bilden, die dafür zuständig sind, dass aus dem giftigen Nitrit (NO2) dann Nitrat (NO3 = Pflanzennahrung) wird. Auch das dauert viele viele Tage.
Du darfst allerdings jeden Tag eine Fingerspitze Flockenfutter ins Wasser geben, um dieses zu belasten und damit die Bildung der Bakterien voranzutreiben.
Deine Schadstoffwerte sind eben "noch so gut", weil sich ja nach zwei Tagen noch überhaupt keine Schadstoffe haben bilden können - das wird (und muss) sich aber ändern.
Am besten wäre es, wenn du nach einigen Tagen anfängst, mit einem Tröpfchentest den Verlauf der Einlaufphase zu überprüfen.
Zuerst einmal könntest du mit einem Test für Ammonium/Ammoniak (NH3/NH4) feststellen, dass dieser Wert steigt und steigt. Nach einiger Zeit wird er fallen. Das ist der Zeitpunkt, an dem die ersten Bakterien vorhanden sind und diese Gifstoffe in die nächsten Giftstoffe (= Nitrit) umwandeln. Ab diesem Zeitpunkt kannst du dann Nitrit messen - auch dieser Wert wird steigen und steigen und steigen - und dann wieder fallen. Du kannst die Messung des ersten Wertes auch vernachlässigen und nach ca. 1 Woche gleich anfangen, den Nitritwert zu messen.
So bekommst du genau mit, wie sich der Nitritpeak entwickelt, wann und dass er seinen Höhepunkt erreicht und dann wieder abfällt um dann ganz zu verschwinden. Und dann kannst du Gewissheit sagen, dass er vorbei ist, ausreichend nützliche Bakterien im Filter und Bodengrund vorhanden sind und die ersten! Tierchen einziehen dürfen.
Auch dabei muss man vorsichtig zu Werke gehen, denn ein direkter hoher Besatz führt nur dazu, dass die Bakterien gleich überfordert werden und ein neuer Nitritpeak entstehen kann.
Einen Wasserwechsel zu machen würde bedeuten, dass du die sich entwickelnden Schadstoffe aus dem Wasser entfernst (zumindest einen Teil davon). Damit aber verlangsamst du das beginnende Wachstum der wichtigen Bakterien - denn wo keine Anforderung (also keine Schadstoffe), da keine Bakterienbildung.
Einen Teilwasserwechsel kannst du vornehmen, wenn der Nitritpeak mal erfolgreich verlaufen ist. Da die wichtigen nützlichen Bakterien ja nicht frei im Wasser schwimmen, sondern sich dann im Filtermaterial und im Bodengrund angesiedelt haben, schadet dann ein TWW am wenigsten.
Gutes Gelingen
Daniela
Hallo lisavtu,
zuerst einmal, ist es löblich, dass Du uns so viele Details zu Deinem Becken gegeben hast, doch Aquarium ist das beim besten Willen keins!
Zu den Wasserwerten und der Größe, hat Daniela schon einiges geschrieben und auch erklärt, warum diese so sind, wie sie eben sind, doch ich vermute, dass diese Werte mit einem Streifentest ermittelt wurden! Sie hat dabei übersehen, dass bei diesem Nanobecken gar kein Filter dabei ist! Oder hast Du separat einen dazu gekauft?
Dennerle Nano Cube 10 Liter: -Mini-Aquarium mit Panorama-Scheibe -Abmessungen: 20 x 20 x 25 cm (Länge x Breite x Höhe) -Abdeckscheibe -schwarze Rückwandfolie -Schaumstoffunterlage
Wichtiger wie der Dünger ist das Licht, war da wenigstens eine Beleuchtung dabei?
Auch schreibt die Fa. Dennerle zu diesen Becken:
Eine alte Grundregel der Aquaristik besagt: Je kleiner ein Aquarium ist, desto empfindlicher reagiert es auf Störungen. Bedingt durch das geringe Wasservolumen hat es weniger Pufferkapazität. Umso wichtiger ist es, dass alle Faktoren optimal aufeinander abgestimmt sind. Mit den optimal aufeinander abgestimmten Nano-Produkten von Dennerle lässt sich auf einfache Weise ein stabiles, biologisches Gleichgewicht einstellen. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Nano-Aquarien und schaffen Sie Ihre eigene kleine Unterwasserwelt.
Das hat Dir die Verkäuferin bestimmt nichts gesagt?
Die Eleocharis wurde vor dem einsetzten nur 1 tag gewässert (eigentlich soll man ja so mind. 5 tage)
Warum hast Du die Nadelsimse nicht länger gewässert, wenn das Becken sowieso einige Wochen Einlaufen muss, hätte das keine Eile gehabt!
MfG
norina
Ich glaube zwar nicht, dass die Pflanzen noch irgendwelche Giftstoffe, evtl. sogar Pestizide abgeben, noch dazu, wo sie bereits im Laden schon im Wasser gestanden sind, doch reagieren manche Garnelen empfindlich auf solche Stoffe! Wenn Dich aber bereits die Verkäuferin darauf hingewiesen hat, hättest Du auf sie hören sollen, denn sie weiß, wo ihre Pflanzen herkommen!
Ich würde Dir vorschlagen, wenn Du auf der sicheren Seite sein willst, dass Du die Eleocharis acicularis einfach noch einmal raus holst und separat wässerst, denn Pestizide sind mit den Wassertests für Aquarien nicht nachweisbar!
Oder:
Wenn das "auspflanzen" zu viel Arbeit macht, bzw. Du Dir die Arbeit ersparen willst, kannst Du die nächsten 2-3 Tage immer wieder etwa 1/2 bis 3/4 des Wassers gegen neues austauschen, allerdings beginnt dann ab dem letzten Wasserwechsel die "Einfahrphase" erneut zu laufen auch kannst Du das Wasser (besser die Bakterien) wieder etwas "Füttern", den Filter jetzt nicht sauber machen oder länger wie 30 Minuten abgeschaltet lassen und Du solltest, wie Daniela schon schreibt, die Wasserwerte überwachen, damit Du siehst, wie sich das Wasser im Laufe der Anfangsphase verändert!
Und nicht ungeduldig werden, alle braucht seine Zeit!
Eben fällt mir noch etwas auf:
die ich 9 stunden pro tag incl. pause brennen lasse.
Wenn ich das richtig verstehe, brennt das Licht zum Beispiel 3 Stunden, drei Stunden Pause und wieder drei Stunden beleuchtet, das wäre inklusive!
Besser wäre, vier Stunden beleuchten, mindestens drei Stunden Pause und wieder fünf bis sechs Stunden beleuchten, so dass das Becken neun bis zehn Stunden beleuchtet wird, das musst Du eben ausprobieren, vielleicht reicht auch schon 4L+3P+4L, aber versuche es einmal mit 9 Stunden Beleuchtung!
Vielen Dank für deine Antwort du hast mir echt weitergeholfen!! :)
Hi tut mir ja echt leid das so nun schreiben zu müßen, aber das Becken ist leider viel zu klein um darin Tiere zu halten. Für die Garnelen ist es schlichtweg zu klein.....das Problem bei so kleinen Becken ist es das man kaum im Stande ist das Gleichgewicht darin dauerhaft zu halten. Da muss man echt schon Expertenkenntnise haben. Die tierärztliche Vereinigung für Tierschutz hat diese Nanobecken schon lange verurteilt, als nicht argerecht und nicht durch die dauerhafte Gefährdunglage für die Insassen ist es auch gegen das Tierschutzgesetz. Die meisten Anfänger haben schon tierische Probleme in einen 54l die Wasserwerte konstant zu halten. Die Verkäuferin hat dich gut übern Tisch gezogen :/
hey Norina, danke für deine Antwort. Ich habe ein eck filter von dennerle sowie eine 11 Watt Lampe von dennerle die ich 9 stunden pro tag incl. pause brennen lasse. also die Verkäuferin meinte 10Liter wäre ausreichen..naja die will bestimmt auch nur ihr Geschäft machen aber meine mutter hat mir kein größeres erlaubt. Die Verkäuferin meinte, wie ich schon oben geschrieben habe, dass ich die pflanze nicht wässern brauche, da das ja während der Einlaufphase schon geschieht. Aber da man keinen Wasser wechsel machen soll habe ich jetzt ein Problem, da ich doch die Schadstoffe von der pflanze rausholen muss oder nicht?