Eine Wolke löst sich auf und bildet sich in einiger Entfernung "neu". Wie funktioniert das?
Hallo zusammen, gestern Abend, habe ich am Himmel etwas beobachtet, was ich nicht verstehen kann. Ich möchte euch aber direkt darum bitten, hämische Kommentare zu unterlassen.
Also, ich versuche mal zu schildern, was ich gesehen habe. Gestern Abend, habe ich um ca. 21:15-22:15 eine einzelne schwarze Wolke beobachtet. (Mir ist klar, dass die Wolke nicht wirklich schwarz war.) Die besagte Wolke bildete sich vor meinen Augen, löste sich aber nach wenigen Minuten komplett wieder auf. Sobald die Wolke sich aufgelöst hatte, bildete sich in einiger Entfernung zu dem vorherigem "Standort" direkt eine neue Wolke, schätzungsweise von der gleichen Größe.
Nach einiger Zeit der Beobachtung, bekam ich den Eindruck, dass es folgender Maßen ablief: Die Wolke bildet sich und "wächst", ist die Wolke groß genug, so wird diese vom Wind zur Seite getragen, wo die Wolke sich auflöst. Nachdem sich die Wolke aufgelöst hat, beginnt sich eine Neue zu bilden, ungefähr an der gleichen Stelle wie davor und von der selben Größe. Das alles wiederholte sich dauerhaft, während meiner Beobachtung geschah es ca. 4 mal, wie lange das Phänomen davor oder danach weiter ging, kann ich nicht sagen. Es wäre nett wenn mir jemand das Beobachtete erklären könnte. Ich danke im Voraus für gute Antworten.
3 Antworten
Cumuluswolken oder Haufenwolken bilden sich durch aufsteigende Luft (Thermik) und zerfallen, wenn der Nachschub vom Boden aufhört.
Warme feuchte Luft am Boden besitzt eine gewisse Zähigkeit, sie bleibt quasi am Boden kleben und benötigt ein weiteres Ereignis damit es sich vom Boden löst. Solche Auslöser ist einmal die Überwärmung von 2-3 Grad oder aber auch z.B. ein fahrender Zug.
Für Segelflieger ist das eine wichtige Sache, die zerfallende Wolke bringt keine Thermik, wohl aber die gerade im Entstehen ist.
Um die Frage beantworten zu können muss man die Topographie kennen. Auf jeden Fall befindet sich ein Warmluftsee am Boden und diverse Abrisskanten. Wann der Thermiknachschub vom Boden aufhört, kannst du als Laie nicht erkennen.
Mir erscheint es so, als wären jeweils einzelne Luftpakete aufgestiegen und am Kondensationsniveau Wolken bildeten, die aber sofort wieder zerfallen, da kein weiterer Nachschub an dieser Stelle kommt.
Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft direkt über dem Boden, so dass "Warmluftpakete" aufgrund ihrer geringeren Dichte aufsteigen. Wenn jedoch solche Warmluftpakete aufsteigen, dann muss zwangsläufig an einer anderen Stelle Luft wieder absinken, denn sonst würde ich am Boden ein Vakuum bilden. Auf diese Weise entstehen vertikale Auf- und Abwärtsbewegungen. Feuchte Luft, die in einer aufsteigenden Luftmasse aufsteigt, kühlt sich ab und beim Erreichend es Taupunktes entstehen Wolken. Gerät so eine Wolke in den Bereich absinkender Luftmassen, löst sie sich wieder auf, denn die absinkende Luftmasse erwärmt sich wieder bis über den Taupunkt. Bei einer labilen Wetterlage mit intensivem Sonnenschein und genügend Feuchtigkeit in der Luft kann man solche aufquellende Kumuluswolken und sich wieder auflösende Wolken ständig beobachten.
Ich zweifle daran, dass sie die Frage richtig gelesen haben.
Bei einer labilen Wetterlage mit intensivem Sonnenschein und genügend Feuchtigkeit in der Luft
Es geht um den Zeitraum nach 21 Uhr
Ich habe die Frage richtig gelesen, aber ich wollte das Prinzip erklären. Selbstverständlich können auch nach Sonnenuntergang noch Konvektionsströmungen statt finden, wenn sich der Erdboden im Laufe des Tages genügend erwärmt hat.
Dann habe ich ihre Worte missverstanden. Tut mir leid.
Du unterliegst irgendwie einem Irrtum, keine Wolke bildet sich wieder neu, jede ist neu.
"Wolken" (sichtbare Luftfeuchte) entstehen und vergehen, völlig unabhängig voneinander. Ob da neue Erscheinungen teils "Feuchte" aus anderen sich auflösenden Wolkenbildungen beziehen ist möglich, aber nicht kennzeichnend.
...bekam ich den Eindruck,
ja, viel mehr ist es nicht. Die Bedingungen welche die Wolkenerscheinungen hervorrufen ändern sich eben ständig in der Atmosphäre, manchmal sind sie eben nicht stabil.
Aber wie kommt es dazu, das sie immer wieder sich bildet und auch zerfällt? Vor allem erst, wenn sich die vorherige auflöst.