Eine Beziehung zwischen einem Atheisten und einem Gläubigen ist möglich?

13 Antworten

Ich bin Atheist, meine Frau war evangelisch. Ihr zu Liebe hab ich die Kinder taufen lassen.

Aber mit der Bedingung dass diese mit 14 Jahren selber entscheiden sollen ob sie sich konfirmieren lassen. ( was alle drei nicht wollten)

Nach einigen Diskussionen, die sachlich blieben, ist meine Frau dann vor einigen Jahren auch ausgetreten.

Echte, belastende Reibereien deshalb gab es nicht.

KaeteK  10.03.2020, 16:51

Dann war sie auch nicht gläubig, sondern nur evangelisch.

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Buhujo  10.03.2020, 16:59
@KaeteK

Wer gläubig ist kann sich auch mit Argumenten zur Vernunft bekehren lassen. So wie es auch möglich ist normale Menschen zum Glauben zu bekehren. Nur muss dazu das Gehirn ausgebremst werden.

Wer bei gesundem Verstand glaubt an unbeweisbare Geistwesen? Die nicht mal irgendwo zu sehen sind geschweige denn helfen wenn es große Gefahr gibt?

Dazu gehört schon eine große Menge Naivität.

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Das hängt maßgeblich von der Radikalität beider Parteien ab. Hält man seine eigenen Ansichten für das Nonplusultra und die alleingültige Wahrheit, gestaltet sich das Zusammenleben mit Andersdenkenden immer problematisch.

Geht man hingegen locker mit dem Thema um, gibt es keine Probleme. Ich kenne eine Beziehung, in denen der atheistische Partner an Weihnachten zusammen mit seiner Frau in die Kirche gegangen ist - nicht, um wirklich zu beten, sondern aufgrund der besonderen Stimmung, und weil es der Wunsch seiner Partnerin war. Er war ja nur Atheist, kein Antitheist - die Kirche war für ihn einfach nur ein hübsches Gebäude ohne tiefere Bedeutung. Seiner Partnerin hat es aber viel bedeutet den Abend dort zu verbringen, und solche Kompromisse können eine Beziehung auch stärken.

Theoretisch ist dies möglich - aber nur wenn der im "Religions" - Wahn Befangene seine "Religion" aus dem Alltag, aus der Partnerschaft heraushält und ich habe erhebliche Zweifel daran das dies überhaupt möglich ist. Besonders problematisch wird es werden wenn gemeinsame Kinder da sind. Der "religiöse" Elternteil wird ganz automatisch unternehmen seine "Gott" - heiten auf die Kinder zu übertragen und der "religions" - FREIE wird alle Mühe haben seine Kinder davor zu beschützen.

"Papa, Mama sagt das der liebe "Gott" auf uns aufpaßt und uns beschützt".

Kinder, Mama erzählt eine LÜGE an die sie selbst glaubt. Es gibt keinen "Gott" Kinder, das ist Blödsinn"

Ich frage mich wie das funktionieren soll.

Ich würde mit einer "religions" - abhängigen Frau nur dann zusammen kommen wenn es vor der Beziehung abgeklärt ist das ihre "Religion" in keinster Weise zum Bestandteil unserer Beziehung wird und das ev. gemeinsame Kinder völlig FREI von "Religion" bleiben.

Mit meiner damaligen Ehefrau habe ich das VOR der Hochzeit besprochen und es wurde so akzeptiert. Nicht lange nach der Hochzeit war auch sie frei von allen "Göttern".

Mein Stiefvater ist Atheist, meine Mutter evangelisch und beide sind in diesem Jahr seit 30 Jahren verheiratet. Also ja, es ist möglich. es kommt nur darauf an, wo man in der Beziehung die Prioritäten setzt.

Ich habe ein sehr schönes Interview mit einem evangelischen Pfarrer und seine muslimischen Frau gesehen. Sie betonten, dass Religionen für die Menschen da sind und nicht umgekehrt. Sie feiern beide religiösen Feste und begehen manche Rituale gemeinsam, andere alleine. Einen Konflikt gibt es dabei gar nicht, denn wenn jeder in seiner Religion seinen Frieden findet, gibt es gar keinen Anlass den anderen zu bekehren oder zu diskutieren.

Insofern sollte das zwischen einem Atheisten und einem Religiösen auch möglich sein. Auch für Atheisten ist es hilfreich, die meisten der 10 Gebote der Christen einzuhalten und so zu leben, als gäbe es eine göttliche Instanz, die gerecht über die Taten wacht. Klar, "du sollst keinen Gott haben außer mir" fällt natürlich flach. Allerdings halten sich selbst ultra-religiöse Gläubige nicht unbedingt an die Gebote, sondern lügen, töten und ehren nicht ihre Vorfahren. Meiner Erfahrung nach leben viele Atheisten deutlich "christlicher" als gläubige Christen.

Ein liebevoller und vernünftiger Religiöser kann prima mit einem liebevollen und Atheisten zusammen leben. Wenn die Liebesfülle fehlt, helfen auch gleiche Glaubensanschauungen nicht.