Eifersucht in der Beziehung da neuer Freundeskreis?
Ich bin seit 12 Jahren in einer Beziehung und mein Partner hat durch einen neuen Job einen neuen Freundeskreis gefunden. Für mich ist das wesentlich schwieriger als gedacht, denn die Freundschaft ist relativ schnell sehr eng geworden und ich fühle mich in gewisser Weise ausgeschlossen.
Wir hatten bisher viele gemeinsame Freunde und haben entsprechend viel gemeinsam gemacht. Im vergangenen Jahr hat er immer mal wieder was mit seinen Kollegen gemacht, das war okay für mich. Jetzt habe ich aber gesehen wie eng sie miteinander sind und er hat mir gesagt, dass er gerne auch mehr mit ihnen unternehmen würde.
Ich bin ein grundsätzlich eifersüchtiger Typ und tue mich damit sehr schwer, gerade wenn viel Alkohol fließt... Da es Kollegen sind, verbringen sie ohnehin recht viel Zeit miteinander und dann eben auch noch privat. Es gab zwischen mein Partner und mir ein paar Missverständnisse, die zu einem blöden Streit geführt haben und mich lässt das Thema nun nicht mehr los...
Ich will meinem Freund nichts verbieten oder vorschreiben, aber im Moment geht es mir nicht gut... Wie kann ich mit der Situation besser umgehen? Selbstbewusster werden und die Sorgen in meinem Kopf?
Was haltet ihr von Regelungen wie oft man ohne einander etwas unternimmt oder feiern geht? Auf der einen Seite halte ich nichts davon, da es eben sehr einschränkt. Auf der anderen Seite, überlege ich, ob es für mich dadurch leichter wird weil ich weiß was auf mich zu kommt...
7 Antworten
Was haltet ihr von Regelungen wie oft man ohne einander etwas unternimmt oder feiern geht?
Sehr schlechte Idee, da es den Partner einschränkt, obwohl Du ja das Problem mit Dir selbst hast. Du bist nicht eifersüchtig, sondern neidisch. Und wenn Du ihn einschränkst, dann hebt Dich das nicht aus Deinem Problem. Vielmehr würdest Du Deine Kleingeisitigkeit beweisen, da Du lieber Deinen Partner auf Dein Level runterziehen willst, anstatt Dich selbstständig auf ein höheres soziales Level zu heben. Es gibt doch genug Gelegenheiten, um Kontakte zu knpüfen, z.B. Vereine oder Freizeitgruppen etc. Auch Hobbys, Sport etc. könnten Deinen Alltag besser füllen. Und es würde Dich als Partnerin reizvoller machen, sodass Du nicht als Anhängsel verkommst.
Also gönn ihm seine Kontakte und kümmere Dich selbst um Deinen Alltag.
Es geht aber ja nicht um irgendwelche Flirts, obwohl ich nicht erkennen kann, was an einem harmlosen Flirt so schlimm sein soll, sondern darum, Kontakte mit anderen Menschen zu pflegen. Und dafür gibt es eben reichlich Möglichkeiten. Und vor allem in einem Alter wie 30 ist es wichtig, neben der Beziehung auch ein eigenständiges Leben zu führen. Klar sollte es auch eine Qualitätszeit in der Beziehung geben, aber es ist eben auch wichtig, eine Abhängigkeit zu vermeiden und als Babysittingjob zu enden. Das letzte, was Du somit wollen kannst, ist, ihm ein schlechtes Gewissen zu verpassen, weil er einen erfüllten Freundeskreis hat und Dich als nerviges Bündel zu präsentieren. Sobald Du für Deine eigenen Interessen (unabhängig von ihm) sorgst, kommst Du auch aus Deinem Tief. Und das wird eurer Beziehung auch den nötigen Aufschwung geben.
Ich empfinde es als verletzend und nichts, das man tun sollte, wenn man in einer Beziehung ist. Aber da hat wahrscheinlich jeder andere Grenzen. Ich habe immer die Sorge, dass es von einem Flirt sehr schnell in mehr abdriften kann...
Du hast mit allem was du sagst recht aber für mich ist es unglaublich schwer dahin zu kommen. Hast du Tipps?
Ein Flirt ist gar nichts. Es ist einfach ein harmloser, spielerischer Umgang mit dem anderen Geschlecht, gerade WEIL man nicht weiter gehen will, aber eben auch nicht mit Scheuklappen durch die Gegend laufen will. Eine Beziehung ist nunmal keine Leibeigenschaft.
Und zu Deiner Frage: Du musst einfach den Anfang machen (siehe meine Tipps oben) und aufhören, ihn in die Verantwortung für Deine Defizite zu nehmen. Die hat er nicht. Und mit irgendwelchen Unterstellungen schaffst Du schlimmstenfalls eine selbsterfüllende Prophezeiung. Was ist schließlich Vertrauen schon wert, wenn es jedesmal angezweifelt wird, wenn es sich beweisen könnte? Dann kann er ebenso fremdgehen, wenn er sowieso dahingehend verdächtigt wird. Verstehst, was ich meine?
Eifersucht entsteht aus mangelnden Selbstwert. Daran darf man arbeiten.✌🏼
Das weiß ich... Leider ist das unglaublich schwer. Wenn du also Tipps hast, sehr gerne...
Ich bin überzeugt davon, dass Liebe Freiheit braucht.
Gebt euch gegenseitig Freiräume.
Er wird ausgeglichener zurückkommen.
Hast du Hobbys, die du bisher zurückgestellt hast? Du könntest sie intensivieren und auch deine Kontakte könntest du ausbauen.
Natürlich kannst du ihn auch hin und wieder bei seinen Unternehmungen begleiten. Warum auch nicht, ihr seid ein Paar.
Dass bin ich auch, aber ich dachte dass manche Dinge weniger werden, wenn man älter wird... Und dass man dann einfach weniger getrennt voneinander unternimmt.
Ja, ich kann schon hin und wieder mitgehen, fühle mich da aber immer ein bisschen wie ein Anhängsel...
Hey,
wie geht es dir mittlerweile? Du sprichst mir aus der Seele - Ich bin exakt in der gleichen Situation mit den gleichen Gefühlen!!!! Lass uns gerne mal privat austauschen wenn du noch Redebedarf hast.
Für die Allgemeinheit meine Geschichte:
Mein Freund hat in seinem neuen Job auch eine rießige Freundesgruppe von etwa 30 Leuten. Mir erscheint das alles auch überhaupt nicht oberflächlich sondern mega eng, enger sogar als mit Freunden von mir welche ich schon seit Jahren kenne. Bei ihm wird in unterschiedlichen "Unter-Gruppen" im Schnitt alle 2 Wochen etwas unternommen (zum Glück bisher nur von Montag bis Freitag): Es gibt Phasen, da wird mal 3-4 Wochen gar nichts gemacht, aber dann plötzlich einmal oder sogar mehrmals pro Woche. Ich fühle mich auch ausgeschlossen, da ich bisher noch nirgends dabei sein durfte. Leider nimmt wohl niemand seinen Partner mit, was meiner Recherche nach aber auch daran liegt, dass der Großteil Single ist. Ich bin sehr überrascht darüber, weil mein Freund eigentlich gar kein sozialer Mensch ist und davor nie sooo viel ohne mich (!) unternommen hat. Zur Info: ich habe "eigene" Freunde und Hobbys aber da ist mein Freund in 90% der Fälle dabei. Es kommt maximal einmal im Monat vor, dass ich etwas alleine mache und das ist dann auch nur, weil er keine Lust hat oder lieber mit seinen Kollegen loszieht. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich es gar nicht mag bewusst ohne ihn etwas zu unternehmen. Daher belastet mich die Situation auch sehr stark, was vermutlich auch daran liegt, dass ich ein sehr eifersüchtiger Mensch bin. Ich wäre auch sooo gerne bei seiner tollen Gruppe dabei aber das möchte er ja leider nicht, da ich seiner Meinung nach nicht dazugehöre :(
Zu den Regeln: wir haben die Regel, dass wir nicht ohne den anderen feiern gehen oder uns betrinken. Zudem sind wir auch zu einer "normalen" Uhrzeit daheim, d.h. nicht erst um 3 Uhr nachts, wenn der andere nicht dabei ist. Ich finde das gut so, aber kann auch jeden verstehen der sich dadurch eingeschränkt fühlt.
Liebe Grüße
Leyla
Oh wie kommt mir das gerade bekannt vor. Ich kann dich da voll verstehen, ich bin in einer ähnlichen Situation. Mein Freund hat eine neue Stelle angefangen und versteht sich mit einem Kollegen richtig gut, mich freut es für ihn und es ist ja super wenn man auf der Arbeit Freunde hat, da geht man ja deutlich lieber zur Arbeit. Ich merke aber auch, dass ich eifersüchtig bin, wenn mein Freund mit dem Kollegen nach Feierabend noch Sport machen möchte oder der Freund sagt er möchte mal gerne was mit uns Privat machen. Ich glaub das hängt bei mir viel damit zusammen, dass ich teilweise nicht glücklich bin in dem Büro wo ich bin und da Arbeit und Freizeit strikt trenne, aber gewisse Dinge ändern sich und ich sag mal so der Freund hat mich auch schon gefragt, ob ich nicht nach Feierabend auch vorbei kommen möchte, also es ist ja nicht böse gemeint. Ich denk mir halt, wir verbringen so viel Zeit in der Arbeit, dass ich einfach gerne nach Feierabend die Zeit alleine mit meinem Freund verbringen möchte und nicht noch ewig auf ihn warten. Ich weiß das es total bescheuert ist und jeder seinen Freiraum benötigt, und es ist ja nichts gegen uns als Partner oder das der Partner keine Lust hat mich uns Zeit zu verbringen, wir werden ja trotzdem geliebt und sind in der Beziehung. Ich glaube man muss einfach das Positive daran sehen, der Partner ist ausgeglichen, man verbringt trotzdem noch genügend Zeit mit dem Partner.
Du solltest wie ich Selbstbewusster werden und die Sorgen in deinem Kopf zu was Positivem umwandeln, ich glaube davon hat man eindeutig mehr und weniger Stress weil sich dauernd Sorgen machen ist auf Dauer echt anstrengend. Mach in der Zeit wo dein Freund weg ist doch etwas was du gerne machst, ich geh beispielsweise laufen und power mich solange aus bis ich erledigt bin und ich merke das ich dann am nächsten Tag echt entspannter auf Dinge reagiere. Bei mir funktioniert das auch nicht immer, manchmal hab ich dann auch zu viele Gedanken im Kopf und denke das er lieber was mit seinen Arbeitskollegen nach der Arbeit macht als mit mir, oder frage mich warum er lieber Zeit mit den Kollegen verbringen mag als mit mir aber das ist völliger Quatsch und nur ein schlechter Gedanke den man im Kopf hat. Du bist ja nicht ohne Grund der Partner.
Ich weiß das sagt sich leichter als man es umsetzen kann, ich kämpfe auch manchmal damit aber es lohnt sich nicht, trotzdem ist es ein harter Weg und man muss es wollen. Ich stelle mir immer die Frage, was ich für eine Freundin sein möchte, eine die immer eifersüchtig ist und bei jeder Kleinigkeit die mein Freund machen möchte und wo er Spaß dran hat ein Theater machen oder das entspannt sehen und ihn machen lassen und in der Zeit mir selbst was gutes tun und mich auf die zeit freuen wenn ich ihn wieder bei mir habe. Ich hab mich für letzteres entschieden und das ist deutlich entspannter. Schließlich möchte ich ja das es meinem Freund gut geht, und wenn es ihm gut geht wenn er das macht, dann geht es mir auch gut.
Ich habe das weggehen eingeschränkt, da wir beide über 30 sind und ich dachte das wäre der nächste Schritt. Als Frau wurde ich immer sehr viel angeflirtet und es hat sich viel um das Thema gedreht. Für mich war irgendwann klar, ich brauch das nicht mehr. Mein Freund empfindet weggehen aber ganz anders. Er flirtet nicht sondern will einfach Spaß mit Freunden. Er ist aber sehr extrovertiert und das löst bei mir einfach Sorgen aus...
Ich kann nicht leugnen, dass ich in gewisser Weise auch neidisch bin und mich ausgeschlossen fühle. Ich möchte es ihm gönnen ohne, dass es mir selbst dabei schlecht geht. Wie komme ich dahin?