Ebay Käufer verweigert annahme und paypal entscheidet zugunsten des Käufers?

5 Antworten

Erstens solltest Du eBay und Kleinanzeigen voneinander unterscheiden, das sind zwei völlig unterschiedliche Plattformen, die absolut nichts miteinander zu tun haben.

Und zweitens weißt Du jetzt, warum man als Privatverkäufer niemals PayPal anbieten sollte.

Da ist nämlich nur der Käufer geschützt, und PayPal entscheidet deshalb im Zweifel auch tatsächlich für den Käufer.

Es bleibt Dir jetzt natürlich unbenommen, Deine Forderung zivilrechtlich gegen den Käufer durchzusetzen.

Der Kaufvertrag besteht wieterhin. Verlange dein Geld, setze im Zweifelsfalle eine Frist. Wenn der Käufer die Annahme verweigert hat er nur Nachteile, beispielsweise trägt er jetzt das Versenderisiko.

PayPal prüft das nicht besonders sorgfältig und entscheidet oft zugunsten des Käufers (der ist ja auch deren Kunde).

Das hebt deine Rechte gemäß BGB jedoch nicht auf. Wurde überhaupt eine Lieferfrist vereinbart?

Wenn ja, würde die überschritten? In dem Fall hast du tatsächlich Pech gehabt und der Käufer kann Erstattung des Kaufpreises verlangen und du bleibst auf den Kosten für Hin- und ggf. Rückversand sitzen. Denn dann hast du den Vertrag nicht erfüllt.

Wenn nein, dann besteht der Vertrag weiterhin, denn Wartezeit von bis zu 14 Tagen bis zum Erhalt der Sendung gelten als angemessen. Da die Sendung nach 7 Tagen eingetroffen ist, ist also alles ok. Du kannst darauf bestehen, dass der Käufer bezahlt oder kannst ihm aus Kulanz anbieten, dass er die Sache auf seine Kosten an dich zurück schickt.

Weigert sich der Käufer, bleibt nur noch der Rechtsweg. Entweder zur Polizei und Anzeige wegen Betrug und sofern Anklage erhoben wird im Adhäsionsverfahren den Schaden einfordern. Oder Zivilklage erheben.

Beides kostet jedoch Zeit und Nerven, bei letzterem musst du sogar in Vorkasse zu den Prozesskosten gehen und beides birgt keine Garantie, dass du deinen Schaden ersetzt bekommst.

Ob dich das lohnt (Streitwert kenne ich ja nicht), musst du selbst entscheiden.

Ich würde dem Käufer einen kurzen sachlichen Text schreiben mit Fristsetzung bis wann er was bezahlt oder getan haben soll, dabei auf ein paar BGB Paragraphen verweisen und mit Anzeige drohen sollte die Frist ergebnislos verstreichen.

Das erzeugt ggf. genug Druck beim Käufer. Ob man danach dann wirklich den Rechtsweg geht oder nicht, kann man dann immernoch entscheiden.

Jetzt hast Du den Nachteil von PayPal für den Verkäufer am eigenen Leib erfahren.
Du machst alles richtig, und PayPal entscheidet doch gegen Dich.

Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, den "Käufer" zivilrechtlich zu verklagen.
Jeder Brief Deines Anwalts (sofern Du nicht rechtsschutzversichert bist) kostet DICH mehrere hundert Euro. Und selbst wenn Du einen zivilrechtlichen Anspruch gerichtlich durchgesetzt hast, weißt Du immer noch nicht, ob er überhaupt Geld hat, um Dich zu bezahlen.

Überlege Dir gut, was Dir dein Recht wert ist.

Da bleibt dir wohl nur Übrig das Zivilrechtlich durchzusetzen.