Dürfen Moslems Reh Fleisch essen?

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Muslime dürfen Rehfleisch essen.

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Die nachfolgenden Überlieferungen verdeutlichen, welches Fleisch im Islam besser nicht gegessen werden sollte:

Al-Husain (a.) berichtete, dass Imam Ali (a.) sagte: „Ich befragte Gottes Gesandten (s.) über die Verwandelten. Daraufhin sprach er: Sie sind dreizehn und zu ihnen gehört der Elefant, der Bär, das Schwein, der Affe, der Aal, die Eidechse, die Fledermaus, der Triops, der Skorpion, die Spinne, der Hase und der Canopus und die Venus.” [Al-Wasa’il von Al-Amili, Band 16, Seite 316 – 317, Hadith 13]
Husain Ibn Khalid berichtete, dass er Imam Al-Kazim (a.) fragte: „Ist es erlaubt, das Fleisch des Elefanten zu verzehren?” Er sprach: „Nein.” Ich sprach: „Warum?” Er sprach: „Weil er eine Verunstaltung ist und Gott das Fleisch der Verwandelten verboten hat und auch das Fleisch von jenen, die ihnen in ihrer Gestalt ähneln.” [Al-Wasa’il von Al-Amili, Band 24, Seite 104, Hadith 2]
Abu Basir berichtete, dass Imam As-Sadiq (a.) sagte: „Gottes Gesandter (s.) verabscheute es, dass man von den Tieren das Fleisch des Hasen, der Eidechse, der Pferde und der Maultiere verzehrt, aber nicht mit einem Verbot wie das Verbot vom Verendeten, Blut und Schweinefleisch.” [Al-Wasa’il von Al-Amili, Band 16, Seite 319 Hadith 20]
Sulaiman Al-Ja’fari berichtete, dass Imam Ar-Rida (a.) sagte: „Weder ist es erlaubt, den Pfau zu essen, noch seine Eier.” [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 6 Seite 245 Hadith 9]
Hisham Ibn Al-Hakam berichtete, dass Imam As-Sadiq (a.) sagte: „Gott schuf Adam (a.) aus Lehm. So verbat er seiner Nachkommenschaft den Verzehr von Lehm [also Menschenfleisch].” [Bihar-ul-Anwar von Al-Majlisi, Band 57, Seite 106, Hadith 6]

Hier findest du weitere Informationen:

Tiere, deren Verzehr für Muslime verboten ist, werden als religiös nicht essbare Tiere bezeichnet. In einigen rechtswissenschaftlichen Quellen werden religiös nicht essbare Tiere in zwei Gruppen von Verboten eingeteilt: im Wesentlichen verboten und unwesentlich verboten. [...] In der schiitischen Rechtsprechung gilt der Verzehr des Fleisches von einigen der drei Arten von Vierbeinern, Wassertieren und Vögeln als verboten. [...] Unter den Landtieren gelten verschiedene Arten von Raubtieren wie Leoparden und Bären sowie Reptilien wie Schlangen, Insekten wie Fliegen und Spinnen, Tiere wie Mäuse und Skorpione, die unterirdische Nester haben, und Verwandlungstiere wie Elefanten und Eidechsen als religiös nicht essbare Tiere. [...] Nach der schiitischen Rechtsprechung sind alle Wassertiere außer Fischen mit Schuppen und Garnelen verbotenes Fleisch. [...] Die schiitischen Rechtsgelehrten haben die religiös nicht essbaren Vögel in drei Gruppen eingeteilt: die Vögel mit Krallen, die verwandelten und die unreinen Vögel. Beispiele für Vögel, die Krallen haben, sind Adler, Falken und Geier. Pfauen, Bienen und Fledermäuse werden zu den verwandelten Vögeln gezählt. Unreine Tiere werden als solche definiert, die sich davor ekeln, von Menschen gegessen zu werden. In einigen rechtswissenschaftlichen Quellen werden Fliegen und Mücken als unreine Tiere bezeichnet. [...] Nach der schiitischen Rechtsprechung ist der Verzehr von Fleisch religiös nicht genießbarer Tiere und jede Verwendung dieser Tiere in Nahrungsmitteln untersagt. Der Verzehr von Vogeleiern und das Trinken von Milch religiös nicht essbarer Tiere sind ebenso verboten wie der Verzehr ihres Fleisches.

Jetzt stellt sich die Frage wie es sich mit Fleisch verhält, das von Nicht-Muslimen stammt. In diesem Fall gibt es sowohl Überlieferungen, die es erlauben, als auch Überlieferungen, die es verbieten. Hier siehst du eine Erlaubnis dazu:

Yunus Ibn Bahman berichtete, dass er Imam Al-Kazim (a.) fragte: „Mir schenkte einer meiner nazarenischen Verwandten Hähnchen und Geflügel. Er hatte es bereits gebraten und bereitete mir eine Süßspeise namens Faludhajah zu, soll ich es essen?“ Er sprach: „Darin besteht kein Problem.“ [At-Tahdhib von At-Tusi, Band 9, Seite 69 – 70, Hadith 31]

Und nachfolgend ein Verbot:

Zaid Ash-Shahham berichtete, dass man Imam As-Sadiq (a.) fragte: „Wie verhält es sich mit dem Geschlachteten eines Schutzbefohlenen (Dhimmi)?“ Er sprach: „Iss nicht, ob er nun den Namen (Gottes) dabei nannte oder ob er ihn nicht nannte.“ [Al-Wasa’il von Al-Amili, Band 24, Seite 54, Hadith 5]

Leider sind die Aussagen bei diesem Thema widersprüchlich. Doch wie sollte man jetzt sich verhalten? Ayatollah Ali al-Sistani beantwortet die Frage wie folgt:

Frage: Ich lebe in Indien und habe eine Menge Zweifel an den Dingen, die ich benutze und esse. Was ist meine Pflicht bei solchen Dingen?
Antwort: Ein bekanntes religiöses Gesetz besagt: "Alles ist für dich rituell rein, solange du nicht feststellst, dass es rituell unrein ist." Dieses Gesetz erklärt alles für rein, solange man nicht sicher ist, dass ein bestimmter Gegenstand unrein geworden ist. Und solange man nicht sicher ist, dass es rituell unrein geworden ist, ist es als rein zu betrachten, und man kann alle Regeln der Reinheit darauf anwenden, ohne zu zögern oder zu zweifeln. Alle Arten von Lebensmitteln mit Ausnahme von Fleisch, Fett und deren Extrakten sind für einen Muslim zulässig, solange er nicht weiß, dass sie rituell unrein sind.

Wir sehen, dass Dinge grundsätzlich rituell rein sind, sofern man nicht besser darüber weiß. Wir sehen aber auch, dass es bei Fleisch eben keine Ausnahme gibt, wo diese Regel nicht gilt.

Nachfolgend geht es speziell um das Fleisch der Christen und Juden:

Frage: Ist es erlaubt, von Christen und Juden zubereitete Speisen zu essen?
Antwort: Da die Anhänger der früheren Offenbarungsreligionen (d.h. die Juden, die Christen und die Zoroastrier) rituell rein sind, sind viele der Probleme bezüglich des Status und der Zulässigkeit der Speisen gelöst, wenn wir mit ihnen zusammenleben. Es wird für uns als Muslime erlaubt sein, von ihren Speisen zu essen, unabhängig davon, ob sie es mit ihren nassen Händen berührt haben oder nicht, solange wir nicht wissen oder sicher sind, dass sie aus etwas bestehen, das für uns verboten ist, wie verbotenes Fleisch.

Dies bedeutet, dass das Fleisch der Juden und Christen grundsätzlich erlaubt ist, sofern wir nicht wissen oder vermuten, dass sie Fleisch anbieten, das im Islam verboten ist.

Zuletzt geht es um die Frage wie es sich mit Fleisch verhält, das weder von Juden, noch von Christen, noch von Muslimen stammt, verhält:

Frage: Dürfen wir eine Mahlzeit essen, die von einem Nicht-Muslim zubereitet wurde, dessen Religion wir nicht kennen?
Antwort: Ja: Es ist erlaubt, das Essen (kein Fleisch, z.B. Nudeln, Salat, Kuchen) zu essen, und es ist nicht notwendig, dass der Muslim die Person, die das Essen zubereitet hat, über ihren Glauben oder Unglauben befragt, oder ob sie das Essen berührt hat oder nicht, auch wenn diese Befragung für denjenigen, der fragen möchte, sehr bequem und natürlich ist.

Wir sehen, dass es kein Problem darstellt Lebensmittel von Nicht-Muslimen zu konsumieren. Das gilt aber nur für Lebensmittel, die kein Fleisch sind.

Wiederkäuende Tiere wie zB Rind, Hirsch, Reh, Schaf, Ziege und Antilope sind halal (erlaubt) und darf man futtern:

cud chewing animals like cattle, deer, sheep, goats, and antelope are some examples of animals that are halal (lawful)

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Islamic_dietary_laws

Diese Tiere dürfen sie nicht essen. In dem Buch Halal und Haram von Hasip Asutay steht ab Seite 23:

Schweine, Kadaver und Tiere, die nicht im Namen Allahs, sondern im Namen anderer"Gottheiten" geschlachtet wurden. Dies wurde von Allah dem Erhabenen im Edlen Quran eindeutig verboten.
Tiere, die ihre Beute mit ihren Reißzähnen erlegen, wie Wolf, Bär, Löwe, Tiger, Leopard, Zobel, Marder, Affe, Fuchs, Hyäne, Katze, Hund oder Wiesel.
Vögel, die ihre Beute mit ihren Krallen erlegen, wie Geier, Bussard, Adler, Möwe, Gabelweihe, Reiher, Kolkrabe, Krähe, Dohle, Elster, Rabe, Habicht oder Schmutzgeier. Das Fleisch von Vögeln, die Krallen besitzen, aber ihre Beute nicht mit diesen erlegen, ist zum Verzehr geeignet. Ein Beispiel dafür ist die Taube.
Tiere, die von Natur aus Ekel hervorrufen, wie Maus, Schlange, Schildkröte, alle Arten von Echsen, Maulwurf, Igel, Fledermaus, Skorpion, Zecke, Biene, Fliege, Floh und Laus.
Pferdefleisch ist nach Imam Hanifeh (r.a.) mekruh tahrimen, nach Imam Ebu Yusuf (rah.) und Imam Muhammed (rah.) mekruh tenzihen.
ItsJustMe38  08.10.2021, 07:43

Da steht nichts von Rehen. Die sind erlaubt zum Verzerr.

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BelfastChild  08.10.2021, 07:44
@ItsJustMe38

Richtig. Deswegen habe ich den Passus auch zitiert, denn er verdeutlicht, was nicht gegessen werden sollte. Und im Islam sind alle Sachen erlaubt, die nicht explizit verboten sind.

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Termobar  08.10.2021, 08:06

Tiere, die von Natur aus Ekel hervorrufen, wie Maus, Schlange, Schildkröte, alle Arten von Echsen, Maulwurf, Igel, Fledermaus, Skorpion, Zecke, Biene, Fliege, Floh und Laus.

Klappt nicht ganz. In manchen Kulturen wird manches davon problemlos ekelfrei gegessen.

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Termobar  08.10.2021, 08:25
@BelfastChild

Nein, das nicht. Nur halt stimmt das "von Natur aus" nicht, halt der beschränkte Horizont. Der Koran kennt nur, was Mohammed kannte.

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