Dienstpflichten einführen?

Das Ergebnis basiert auf 32 Abstimmungen

Keine Pflicht, das ist irrational/unfair 44%
Pflicht nur für junge Leute bis max. 30 (m/w/d) 34%
Pflicht für ALLE Altersklassen, die noch nicht gedient haben 9%
Pflicht nur für junge, weiße, heterosexuelle cis-Männer 9%
Pflicht nur für junge Männer 3%

6 Antworten

Keine Pflicht, das ist irrational/unfair

Ich habe Zivildienst geleistet, kann also ein bisschen aus Erfahrung sprechen. Mir persönlich hat diese Zeit nicht wirklich geschadet, allerdings muss man feststellen, dass ich letztendlich nur eine billige Arbeitskraft war, die man auch mit einer regulären Stelle besetzen bzw. die Aufgaben an einen Dienstleister vergeben hätte können.

Man kann dafür argumentieren, dass es vielen jungen Leuten sicher gut tun würde, mal "anzupacken" oder "einen Dienst an der Gesellschaft" leisten. Aber eine Dienstpflicht so wie sie zuletzt in Deutschland existierte, ist meines Erachtens viel zu ineffizient. Die Bundeswehrzeit war doch häufig nur ein Massenbesäufnis von jungen Männern und Zivildienst eine Mischung aus Däumchen drehen oder die Ersetzung von Arbeitskräften.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Pflicht nur für junge Leute bis max. 30 (m/w/d)

Ich fordere schon seit der Aussetzung der Wehrpflicht und dem damit verbundenen Wegfall des Zivildienstes folgendes:

  • Pflichtalter: zwischen 16 und 30 Jahren
  • Dauer: 1 Jahr
  • Geschlecht: Für ALLE GESCHLECHTER
  • Behinderung: Spielt keine Rolle. Auch im Rollstuhl kann man sozialen Dienst leisten. Es muss schon eine wirklich massive Behinderung vorliegen. Diskriminierung gilt auch in diesem Fall.
  • Einrichtung: Soziale Einrichtungen, Tafeln, Krankenhäuser, Heime, Kindergärten und Horte, Reha-Kliniken etc
  • Weiteres: Der Dienst bei der Bundeswehr, bei einer Bundes- oder Länderpolizei, bei einem Rettungsdienst, einer Feuerwehr oder der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk kann als Dienstpflicht anerkannt werden.

Kurz gesagt: JEDER MENSCH sollte zwischen 16 und 30 mindestens ein Jahr seines Lebens FÜR ANDERE MENSCHEN arbeiten! Dies ist er der Gesellschaft schuldig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Keine Pflicht, das ist irrational/unfair

Zumal das auch Altersdiskriminierung wäre. Als könnten alte Leute nicht diensten.

Ich halte die Idee aber generell für falsch. Außer natürlich der Staat zahlt eine angemessene Entschädigung, dann könnte man evtl. darüber sprechen.
Auch dann wäre das ganze aber sehr problematisch. Den zum einen bring es wenig, Menschen zum Arbeiten zu zwingen, zum anderen ist Zwang ethisch nicht vertretbar.
Soetwas dürfte insofern nur in Notsituationen gestattet sein.

(Im Übrigen: Die Entschädigung braucht es auch allein dafür, damit sich nicht auf billige Arbeitskräfte verlassen wird. Das fördert lediglich Ausnutzung.)

Keine Pflicht, das ist irrational/unfair

Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee, dass junge Menschen sich sozial engagieren und Berufserfahrung sammeln, bevor es dann in Ausbildung oder Studium geht. Ich habe selbst ein FSJ gemacht und es war eine gute Zeit.

Allerdings ist ein FSJ finanziell nicht lukrativ. Ich habe damals 300€ Taschengeld plus 100€ Verpflegungsgeld + knapp 50€ Monatsticket bekommen. Hätte ich nicht bei meinen Eltern leben können, hätte ich mir das FSJ nicht leisten können.

Also wenn Pflichtjahr, dann bitte mit Mindestlohn.

Keine Pflicht, das ist irrational/unfair

Es gibt die Möglichkeit Dienst nach Vorschrift zu machen. Deswegen kann eine Pflicht weniger nützen.