Die Gender Pay Gap – Ein Problem für die Gesellschaft?


24.10.2023, 14:28

Bitte Angeben : Weiblich/ Männlich/ Divers

5 Antworten

M, noch 66

Nahezu seit ich im Berufsleben bin, gibt es das nicht mehr (Anfangs schon)

ALLE wurden und werden nach Tarif bezahlt, unabhängig ob m,w.d.

Ich habe seit vielen Jahren zwei Chefinnen, die deutlich mehr Einkommen haben, als ich.

UND: ES ist eher so, dass Führungspositionen im gehobenen Bereich eher den Frauen vorbehalten sind.

Zwar wurde mir gesagt, dass ich im Grunde überqualifiziert wäre, aber eben keine freie Stelle für mich zur Verfügung steht.

OK, das hat mir zumindest eine Stundenloherhöhung von 28 Cent eingebracht.

Gleiche Arbeit wird in der Regel auch gleich bezahlt (Ja es gibt auch Ausnahmen) Aber was es definitiv gibt und das massiv ist A mehr Frauen in Teilzeit / Karenz und B ein Massives Pensions Gender Gap.

Man muss sich einfach mal die Pensionskassen/ Steuer Daten von z.B. 60 Jährigen Frauen und Männern ansehen. Wir haben auch mehr das Problem mit Berufsgruppen ( Die viel mehr Frauendominiert sind) deren Arbeit nicht genug gewürdigt wird sowie, dass Kindererziehung und private Pflege nicht Pensionsberücksichtigt ist. Dazu kommt, dass Karriere mit Präsenz und Netzwerken erreicht wird. Hier gilt aus den Augen aus dem Sinn. Nach etwa sechs Monaten wird man übergangen/ersetzt. Karenz ist ein Karrirerehindernis und Karriere bedeutet höheres Gehalt und in Folge Pension. Doppelt, weil Dienstjahre und Gehalt höher sind.

Soztiale Frauen, die sich ernsthaft um Kinder (nicht schnell ab in die Kita) und Oma/Opa kümmern sind Einkommensmäßig im A.

Das ist mit später Kinder bekommen und mit 20 noch orientierungslos sein noch schlimmer.

Ich hab Beispiele die es top gemeistert haben. Aber leider sind das Ausnahmen. Eine hat Kinder mit 19/21 Bekommen. Diese betreut und das Studium parallel abgeschlossen und dann mut Kindern in die Schule Karriere. Also ab mitte 20 keine Karrierepausen. Sie ist etrem Sozial und hat so die Falle verhindert.

Der Gender Pay Gap hat keine wirkliche Berechnungsgrundlage und kann daher auch nicht wirklich genau ermittelt werden.

Hinzu kommt, dass weder Mindestlohn, noch Tarifverträge oder Besoldungstabellen eine Unterschied zwischen den Geschlechtern machen.

Die Behauptung, Frauen würden aufgrund des Geschlechts für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt, lässt sich nicht wissenschaftlich belegen.

Eine Paygap an sich ist eindeutig gegeben, allerdings ist die Struktur dahinter komplex. Es lässt sich nicht so einfach reduzieren, dass Frauen und Männer im gleichen Job für die gleiche Arbeitszeit weniger Geld verdienen, die Paygap entsteht viel mehr durch andere Faktoren.
Ich selbst finde es höchst Fatal, dass unsere Gesellschaft immer noch so strukturiert ist, dass Frauen aufgrund der simplen Tatsache, dass sie Frauen sind, ökonomisch viel abhängiger von anderen - meist Männern - sind und sich aufgrund der Gegebenheiten schwerer tun, das gleiche ökonomische Level zu erreichen wie Männer.
Eine Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts sehe ich als klare Verletzung unserer Verfassung, auch wenn sie tagtäglich in der Wirtschaft praktiziert wird. Es geht schon los beim Thema Schwangerschaft und Mutterschutz. Offiziell darf das zwar keinen Unterschied machen, es ist aber hinlänglich bekannt, dass es für Firmen sehr wohl eine Rolle spielt beispielsweise bei Jobbewerbungen. Junge Frauen mit Partner werden leider unter solchen Aspekten mitbewertet. Der Mutterschutz ist neben der Schwangerschaft auch mit Nachteilen am Arbeitsmarkt verbunden, sei es aufgrund von weniger Erfahrung, weniger Sozialversicherungsbeiträge oder aber einer schwierigen Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Das traditionelle Familienbild ist nach wie vor in der Gesellschaft gegeben und in den meisten Fällen bleibt der Mann der Hauptverdiener und nimmt kaum Elternzeit in Anspruch, auch in den folgenden Jahren bleiben Frauen in den meisten Fällen die erste Ansprechperson wenn es um die Kinder geht. Das sind alles kleine Faktoren, die ein großes Ganzes bilden, in dem Frauen in der Wirtschaft benachteiligt sind. Der Arbeitsmarkt ist nicht für Frauen gemacht, der war von Männern für Männer gemacht und Frauen mussten da erst integriert werden.

Ich denke also die Paygap ist ein ernst zu nehmendes Thema, das aber überaus Vielschichtig ist. Entsprechend ist auch die Beseitigung politisch schwierig.

Meine Meinung ist, dass das Thema enorm aufgebauscht ist.

Der bereinigte Gender-Pay-Gap ist minimal und würde vermutlich noch geringer ausfallen, wenn man mehr Daten zur Verfügung hätte.