Deutshe Pop Synchronsprechen, bringt mir das wirklich was?

2 Antworten

Bezüglich deiner Frage zum Thema Game Design:

Ich zitiere hier einfach mal ein Antwort von mir auf ein ähnliche Frage.

Ich nehme mal an, dass das bisher nur eine vage Vorstellung ist. Dementsprechend solltest du dir über sehr viele Dinge erstmal einig werden. 

3D Animation/ 3D beziehungsweise generell Design-Studiengänge sind in Deutschland so eine Sache.

Den Studiengang gibt es als solches an klassischen Unis so gut wie gar nicht. Es gibt Design-Studiengänge, beispielsweise Mediendesign. Dort musst du allerdings eine künstlerische Eignungsprüfung ablegen (mir ist keine bekannt, die ein Designstudium ohne anbietet). Diese läuft aber immer eher künstlerisch im klassischen Sinne ab. Sofern du also nicht künstlerisch begabt bist, wird das nicht realisierbar sein.

Je nachdem, was du im Bereich Animation oder Visual Design machen möchtest, musst du abwägen. Also Uni-/FH-Städte kommen wohl nur Berlin, Stuttgart und Kiel in Frage. Stuttgart ist ohnehin eine gute Adresse im Bereich Animation. Kiel's Fachhochschule bietet eine Mischung aus Kreativem und Technischem an. Berlin ist die Branche auch recht gut unterwegs (wenn man es denn so nennen kann). Auch wenn es nicht gleich die Filmschule Babelsberg sein soll. Vor kurzen bin ich noch über die Hochschule in Ansbach gestolpert, deren Medienstudiengang auch recht praxisorientiert und kreativ angehaucht ist, zumindest von der Beschreibung her,

Von Privatunis und -schulen á la SAE, DeutschPop etc. solltest du dich fern halten. Kaum branchenspezifisches Wissen wird vermittelt, ein von den meisten Unternehmen nicht anerkannter Abschluss und Kosten im oberen vierstelligen Bereich pro Monat dürften dich da erwarten.

Lehrinhalte sind von Schule zu Schule unterschiedlich. Ein recht praxisnaher Umgang mit den Themen ist aber meistens gegeben, eben da es, gerade bei Studiengängen mit künstlerischer Eignungsprüfung, sehr stark um das Anwenden geht. Die wenigen, die über den NC laufen sind meistens noch ein wenig allgemeiner gehalten, bieten also quasi den Allrounder in Sachen Medienproduktion an, von Grundlagen der Medientechnik, über Journalistik, Schnitt, Ton bis eben auch zum Design (je nach Ausrichtung der Wahlpflichtfächer auch 3D Design). 

Reine Designstudiengänge (Die Hochschule Luzern in der Schweiz bieten als eine der wenigen deutschsprachigen, staatlichen Hochschulen den Studiengang Animation an) beschränken sich meistens auf das Arbeiten innerhalb des Produktionszykluses und der Programme. Das kann Storyboarding sein, Animatics, Concept Art, Modelling, Animation 2D und -3D, VFX, Compositing, Post-Production aber auch Dinge wie Ästhetik, Animationsgeschichte oder das reine Handwerk des Zeichnens etc. 

Wie bereits gesagt, bei diesen Dingen sind künstlerische Begabung das A und O. Weiterhin solltest du mit Grund- und weiterführenden Basiswissen vertraut sein und zumindest einige Erfahrung gesammelt haben. Dinge wie Graphictablets oder Software von Adobe, Autodesk usw. wären ebenfalls nicht von Nachteil. 

Als Ausbildung käme deinem Wunsch wohl der Mediengestalter für Bild und Ton am nächsten. Die Stellen sind jedoch rar gesät und schnell vergriffen. Ausbildungen sind dennoch gut eine Alternative, in der Branche kommt es schließlich eher auf das praxisnahe Arbeiten an als auf die Theorie, insofern kann dir nicht besseres passieren, als mit dem Unternehmen zu lernen. Anbei sei noch gesagt, dass sehr viel über Kontakt und Mundpropaganda innerhalb der Branche abläuft (nicht nur in Deutschland). Sprich, wichtig ist es vor allem, auch breitgefächerte Kontakte zu knüpfen.

Die meisten enden dennoch als Freiberufler/Freelancer und schlagen sich so durch. 3D hat in Deutschland weder Reputation, noch Standing und schon gar nicht Qualität. CGI und vfx sind in Deutschland Fremdbegriffe und kommen in Blockbuster Produktionen an die Qualität eines Low-Budget Filmes mitte der 2000er in den USA ran (drastisch ausgedrückt). Und etwa 0.1 % der Filme schaffen es jenseits der deutschen Grenzen, Aufsehen zu erregen. Der Spieleindustrie geht es zwar ein wenig besser, aber dennoch nicht anders.

Ausbildung und Studium solltest du auf jeden Fall dennoch in Anspruch nehmen, notfalls auch im Ausland. Praxisnähe und Kontakte sind das wichtigste plus eines breit aufgestellten Wissens. Das kann dir nur helfen.

Wenn du sich allerdings noch nicht festgelegt hast, solltest du das nochmal überdenken. Es gibt kaum Berufe in Deutschland, im Ausland sind ausländische Leute in dieser Branche eher unerwünscht. In Deutschland wird um jeden kleinen Auftrag gerungen, die sehr rar gesät sind, und dazu sind die meisten nur Freiberufler. Du solltest also breit aufgestellt sein, Grafikdesign oder Marketing sind da gute, alternative Standbeine. 

Es gibt kein Studium dafür (sofern man Privatschulen (berechtigt) ausklammert). Allerhöchstens ist das Synchronisieren ein Teil einer Arbeit bei einer Arbeit für ein Studium in der Design- oder Medienbranche. Also Teil deines selbstständigen Werkes oder das komplette neue Vertonen einer Szene oder eines Kurzfilmes als Projekt für ein Studium. 

Es gibt Castings, meistens offene Castings, oft aber auch nur für eingeladene, bereits tätige Sprecher. Diese Castings sind meistens nur für Ensemble/Menge, sprich all das, was man nur sekundär wahrnehmen soll, ob das nun in der Stadt ist mit mehreren Leuten auf der Straße, oder ein Stadion, oder wie auch immer. Mit so etwas fängt man an, besonders wenn du keine Ausbildung hast. 

Mit ganz viel Glück gibt es auf Messen wie Comic-Cons oder ähnlichem mal ein Probesprechen an Ständen, an denen vielleicht auch mal ein Verantwortlicher steht, das sind aber die aller seltensten Ausnahmen. Ein bekanntest Beispiel dafür wäre wohl Dennis Saemann. 

Für gewöhnlich ist es so, dass die meisten Sprecher eine Schauspielausbildung abgeschlossen haben und meistens auch nur nebenbei als Synchronsprecher tätig sind oder zumindest Schauspiel und Synchron zu gleichem Teil betreiben. Es gibt zwar auch viele, die das hauptberuflich machen, die sind dann aber entweder sehr lange im Geschäft, sind Stammstimmen bestimmter Schauspieler, haben nen besondere Klang der Stimme oder sind in Synchron noch anderweitig beschäftigt, zum Beispiel für Hörspiele oder die Synchronregie/ das Dialogbuch. 

Und nein, man wird vom Sprechen nicht reich. Es gibt zwar welche, die davon gut leben können, aber die meisten sind eben entweder noch Schauspieler oder haben eine andere abgeschlossene Berufsausbildung/ein zweites Standbein. Und berühmt wirst du damit auch nicht falls du das wollen würdest. Über die meisten Sprecher ist wenig bekannt und die meisten sind auch sehr medienscheu. Es wurde überhaupt vor kurzem erst vor Gericht verhängt, dass Sprecher in Vor-oder Abspann namentlich erwähnt werden müssen, das war vorher nicht so (Ende 2015 war das). 

Und nein, man bewirbt sich nicht bei Firmen, den Synchronstudios handeln im Auftrag von Sendern oder Verleihern, sprich diese sind nicht selbständig und haben daher auch keine festen Sprecher angestellt, sonder diese werden meistens über Agenturen gebucht und bleiben dann eben meistens in den Karteien der Studios, um wieder aus sie zurückgreifen zu können. Man hat auch kein "Vorstellungsgespräch", sondern eben entweder ein offenes Casting (oft auch für Kinder, die ja sowieso meistens unerfahren sind) oder eben ein Casting zwischen etablierten Sprechern, in dem es darum geht, welche Stimme am besten auf die Figur passt. 

Wenn du das irgendwann mal professionell machen wollen würdest, solltest du sehen, dass du in eine der Städte unterkommst, in der die Branche hauptsächlich vertreten ist. Nahezu alles an Film und Fernsehen, was synchronisiert wird, wird hauptsächlich in Berlin, allerdings auch in München und Hamburg produziert. 

Kinder sind da meistens ein Sonderfall, da in dem Alter natürlich keine mehrjährige Schauspielausbildung erwartet werden kann. Allerdings sind diese dann meistens noch jünger, mit 16 gilt man da nicht mehr als Kind, weil, gerade bei weiblichen Sprecherinnen, die Stimme meist schon ausgereift ist. 

Allerdings bezeichnen viele das als ihren Traumberuf, oft wird danach gefragt, es ist aber leider knallhart, schlecht bezahlt, viel Qualität in wenig Zeit und geht eben stark von dem weg, was man vielleicht als Fandubber kennt. 

Trotzdem solltest du selbständig an deiner Sprache, an deinem Stimmtraining etc. arbeiten, sie zu verstellen, natürlich zu bleiben, mit deiner Stimme arbeiten können, sie beherrschen und wissen, was sie kann und wie. Am besten in der Freizeit selbst versuchen, mal eine Fan-Synchro anzufertigen, um die Erfahrung zumindest schon mal zu haben. 

Anbei noch: Ein Sprecher kann nicht sagen "ich will diese Rolle sprechen". Sprecher werden, wie oben beschrieben, entweder gecastet, oder direkt kontaktiert. Die einzige Freiheit ist, dass du ablehnen kannst, was die wenigsten machen. Du wirst aber als regulärer Sprecher nie in die Situation kommen, die auszusuchen, wen du sprichst. 

Die Einschätzung der eigenen Stimme ist auch so eine Sache. Auf solche Aussagen verlässt sich kein Studio, sofern nicht schon mit entsprechender Person gearbeitet wurde oder Sprachproben vorliegen, schon gar nicht, wenn keine Ausbildung vorhanden ist. Es ist nun mal Tatsache, dass man das "professionelle" Sprechen eben daran erkennt, ob jemand Schauspielausbildung oder zumindest ein Sprechtraining absolviert hat.

Um gezielt auf deinen Punkt zurückzukommen: Gerade die SAE, Deutsche Pop, Fresenius und welche es nicht noch alle gibt stehen nicht zu Unrecht in der Kritik. Größter Minuspunkt ist dort wohl der bei privaten Hochschulen übliche hohe monatliche Eigenbeitrag im mittlere dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich sowie die meistens nicht anerkannten Abschlüsse.

Diese Privatschulen bietet als Abschluss meistens ein Diplom oder ein andere Zertifikat an. Diese haben aber für gewöhnlich nur in der Uni und in deren eventuellen Partnerunternehmen eine Bedeutung. Gerade im Wirtschafts- und Designbereich ist ein anerkannter Abschluss ein Muss.

Dazu die Überschwemmung des Marktes. Fast jede Universität bietet Designstudiengänge an und viele Schauspielschulen bieten eben auch Stimmtraining oder die Weiterbildung im Sprecherbereich von Theaterschauspielern an. Ohnehin ist, wie oben erwähnt, eine Schauspielausbildung eigentlich die Grundvoraussetzung.

Dazu sei noch erwähnt, dass die Synchronbranche keine klassische, offene Berufsbranche ist, weshalb es dafür eben keine staatlichen Ausbildungen oder Studiengänge gibt. Vermehrt wird hier auf Karteien oder Agenturen zurückgegriffen. Oft hilft Vitamin B oder eben der ausgebildete Schauspieler. Ein Studium vergrößert deine Chance nicht, eine Rolle zu bekommen.

Bei den genannten Privatunis kommt noch dazu, dass dir in den Lehrabläufen nicht unbedingt das vermittelt wird, was im Beruf üblich oder erwünscht ist. Das ist gerade bei Synchron oder anderen Branchen, die fast immer Erfahrung voraussetzen, tödlich.

MCarola 
Fragesteller
 17.01.2018, 17:23

Als Fazit würde ich jetzt schließen das es also nicht schlecht ist. Also im Sinner das ich da das Sprechen übe und ich dort ja auch Unterstützung beim Lernen bekomme. Ich wollte das eher als Hobby machen und bin selber nebenbei Konstruktionsmechanikerin und verdiene mir so meine Brötchen.

Ich bin übrigens 21 Jahre alt falls das für meine nächste Frage ist. Synchronsprechen und Schauspiel war immer mein Traum der mir verboten wurde und jetzt stellt sich mir die Frage wo ich eine gute Schauspielschule finde. Theoretisch wird das auch in der Deutschen Pop angeboten aber ich hab richtig angst das ich alles umsonst mache. Immerhin wird man ja nicht jünger und in der Richtung sollte man seine Zeit ja nicht verschwenden.

Können sie mir vielleicht eine Schauspielschule empfehlen?

Auch würde ich gerne etwas über Gamedesign wissen. Hat man damit Chancen auf einen Job wenn man das dort lernt oder so überhaupt gar nicht ? Ich will auch gar nicht wissen was daran alles schlecht ist. nur hat man Chancen, oder nicht? Geht da nämlich um einen Bekannten der das Dort lernt.

danke im Vorraus

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Pokentier  18.01.2018, 00:33
@MCarola

Laiensprecher werden nur für Masse/Esemble gesucht. Hobbymäßig wirst du nicht jenseits dessen finden. Wenn es denn überhaupt mal vorkommt, dass eine solche Ausschreibung öffentlich ist. Das ist dann meistens eher bei kleineren Studios der Fall.

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MCarola 
Fragesteller
 17.01.2018, 17:24

Ich bin echt überfragt was das Suchen von vernünftigen Schulen für Synchro und Schauspiel ist und ich kenne auch niemanden der mir helfen kann

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