Deutsche Bahn etc. verstaatlichen?

7 Antworten

Ja Staatsunternehmen sind in Deutschland auch für ihre enorme Effizienz bekannt.

guru61  21.09.2020, 05:21

na ja, wenn ich rechne, dass in den 25 Jahren mehr Schulden der Bahn gemacht wurden, als in den 150 Jahren davor, mit zwei Weltkriegen dazwischen,scheint mir die DBAG nicht so ein Wunder der Effizienz zu sein:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/bahn-bilanz-verschuldung-der-deutschen-bahn-steigt-auf-mehr-als-25-milliarden-euro/24390164.html?ticket=ST-1940402-VihXUCA9j3PJFLWcdhQo-ap1#:~:text=Tatsächlich%20steht%20der%20Schuldenstand%20per,19%2C5%20Milliarden%20Euro%20aus.
http://www.bahn-fuer-alle.de/pages/bestandsaufnahme/alternativer-geschaeftsbericht-db-ag-201819/13.-neue-rekordschulden.php

47,8 Mia Mark entsprechen heute 24.7 Mia Euro (Umrechnungsfaktor: 1.985583)

https://www.zeit.de/2011/05/Deutsche-Bahn/seite-2

Wohlverstandenen: DR= Fass ohne Boden, wesentlich mehr Strecken als heute und 2 Mal Kriegsschäden beheben!

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Als die Bahn damals unbedingt " an die Börse " mußte war abzusehen, was passieren würde.....: Einsparungen ohne Ende, zusammenschrumpfen auf die lukrativen Bereiche, auslagern von kostenintensiven Tätigkeiten und Reduzierung des Angebotes. Insofern keine Überraschung, außer vielleicht für Politiker.

Welche Form eine " Deutsche Bahn " haben soll steht und fällt einzig mit der Aufgabe, die sie erfüllen soll.....: will man einen Schienen-gebundenen öffentlichen Nahverkehr der auch in entlegenen Regionen akzeptable Taktzeiten hat und dazu deutlich mehr Transportkapazität auf die Schiene verlagern wird das auf längere Zeit erst mal ein Zuschußgeschäft und geht nur mit einer Bahn in öffentlicher Hand, die aus Steuermittel subventioniert wird.

Damit das aber nicht mit ausufernden Kosten verbunden ist muß ein Weg gefunden werden, eine dann ganz- oder teilweise staatliche Bahn zu führen wie ein Unternehmen, das sich lediglich selber trägt und ansonsten seine öffentliche Aufgabe erfüllt. Das geht sicher nicht allein mit Strukturen einer staatlichen Behörde und Beamten als Entscheidungsträgern auf allen Ebenen, aber auch nicht ausschließlich mit Leuten aus der Wirtschaft die bislang allein gewinnorientiert gehandelt haben.

Fakt ist....: Geld verdienen und somit die Staatskasse entlasten kann eine staatliche Bahn in erster Linie mit Gütern auf der Schiene, allerdings kommen Kunden aus der Privatwirtschaft wohl kaum in Scharen angelaufen, bloß weil sie die Bahn so toll finden. Es muß die entsprechende Infrastruktur wieder geschaffen werden, das Angebot muß attraktiv sein und man muß die Kunden mit innovativen Transportkonzepten zurückgewinnen.

Der zweite Punkt ist....: wenn deutlich mehr Güter auf der Schiene transportiert werden sollen stellt sich in nicht wenigen Regionen die Frage, ob Güter- oder Personenverkehr Priorität haben soll.

Und da sind wir dann auch schon bei sowas wie einer Mischkalkulation , die letztendlich politisch entschieden werden muß....: gebe ich auf bestimmten Strecken dem Güterverkehr Vorrang, um das nötige Geld zu verdienen um in Mc-Pom oder Nordfriesland Regionalzüge fahren zu lassen die nicht Kosten-deckend fahren können...?

Oder gebe ich irgendwo dem Personenverkehr Vorrang, um die Straßen zu entlasten oder auf lukrativen Strecken Geld zu verdinen, um die Infrastruktur für den Güterverkehr zu finanzieren...?

In der jetzigen Form jedenfalls wird das sowohl auf die eine- als auch auf die andere Weise nix.....

Die Deutsche Bahn ist zwar im Staatsbesitz, aber ein AG, das sollte wieder rückgängig gemacht werden. Die inzwischen zahlreichen Privatbahnen sollten alle verstaatlicht und mit der DB vereinigt werden. Der Service wäre besser und das Leben der Bahnbeschäftigten auch. Man könnte auch wieder alle zu Beamten machen. Bei der Bahn zu arbeiten war damals begehrt und gut bezahlt, genauso wie bei der Post. Auch das gesamte Postwesen incl. aller privaten Zusteller sollte wieder verstaatlicht werden.

Das Hauptproblem der Bahn sehe ich in den Staatssubventionen und vor allem was wie subventioniert wird. Anstatt so wie beim Straßenverkehr die Infrastruktur auf Staatskosten zu erhalten werden nur Milliarden € für Neubauprojekte vergeben. Diese Neubautrassen sind rein politisch motiviert und gehen teilweise am wirklichen Bedarf völlig vorbei. Die enormen Erhaltungskosten der Neubaustrecken müssen die Eisenbahnunternehmen mit Strecken- und Bahnhofsgebühren begleichen. Natürlich werden dann die Tickets teurer.