Detschland v.s. Schweden... (größte Unterschiede)?
In vielen Ländern gibt es auch wenn sie einge Gemeinsamkeiten aufweisen können immer mehr oder minder große Unterschiede:
Wenn man nun als Deutscher nach Schweden auswandern wollen würde, oder meinetwegen als Schwede nach Deutschland käme - warum auch immer, Was wäre die größte Umstellung auf die sich die jeweilige Person gefasst machen müsste.
Wie sind die Grundhaltungen/Mentalitäten/Ansichten eine Schweden mit dem ein aus Deutschland kommender sich erstmal "gewöhnen" muss
Wenn ein Schwede nach Deutschland kommen würde (auswandern). Was ist im Vergleich zu seinem Geburtsland so "anders" dass die Person sich erstmal damit arrangieren müsste...
Was fällte euch als erstes dazu ein?
3 Antworten
Die im Land vorherrschende Mentalität, soziale Wärme, das Wetter und die Landstruktur.
Systemseits würde ich die Länder durchaus vergleichbar einordnen.
Zu meinen Punkten:
Ich halte das schwedische Volk für offener, aber nicht wesentlich.
Das Wetter ist wechselhafter, frischer durch Seeluft aber auch Kälter durch nördlichere Lage.
Das Land, vor allem um die Stockholmregion ist extrem verinselt, entsprechend auch die Infrastruktur. In ländlicheren Regionen ist das Land mit den eindrucksvollen Küsten ein wahrer Augenschmaus.
Schau dir Stockholm mal auf Google maps an, das Landschaftsbild ist förmlich übersäht von Inseln die entsprechend durch ein ausgefeiltes Brückensystem miteinander verbunden sind. (:
Schon, das weiß ich auch. Ich fragt mich nur - weil es ja dennoch erschlossen ist/erreichbar inwiefern irritiert das einen Auswanderer/deutschen?
Es gibt einige Dinge, bei denen Deutsche sich erheblich umstellen müssen:
Sozialversicherungssystem: Im Krankheitsfall gilt ein Karenztag, am ersten Krankheitstag hat man also kein Einkommen, die Lohnfortzahlung gilt erst ab Tag 2. Praxisgebühr beim Arzt beträgt in Stockholm 250 SEK pro Besuch, 400 beim Notdienst. Beim Zahnarzt zahlt der Patient die ersten 3000 SEK im Jahr komplett selbst, Beträge darüber werden nur zum Teil erstattet. Die Selbstbeteiligung bei verschriebenen Arzneimitteln beträgt 2600 SEK im Jahr. Manche Mittel werden gar nicht erstattet.
Datenschutz: Die meisten Behördendaten sind laut Grundgesetz frei zugänglich. Kfz-Halterdaten kann man sich per SMS schicken lassen. Das ist automatisiert. Wenn mich das Einkommen eines Nachbarn interessiert, reicht ein Anruf beim Finanzamt. Das Gesetz verpflichtet also die Behörden, solche Daten unverzüglich herauszugeben. Sie dürfen nicht nach einer Begründung fragen, und der Antragsteller darf anonym bleiben.
Ausbildungssystem: Viele Berufe erforden das Abitur. Beispielsweise Polizist, Krankenschwester, Notfallsanitäter, Hebamme usw. Da es kein entwickeltes System mit Lehrlingsausbildung gibt, sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt ohne Abitur äußerst schlecht.
also es gibt schon ein paar Dinge, die eine Auswanderin mir erzählt, die für Deutsche gewöhnungsbedürftig sind:
- die Grammatik soll man daran anpassen, "wie es am besten klingt"
- Bürokratie ist in Schweden nicht so relevant
- Makler finden wohl kaum Verwendung, was in Fern-Verkaufsgesprächen Deutschland-Schweden zu irritationen führen kann
- Leistungsdruck in Schulen gibt es praktisch nicht
- Anforderungen für die Ausübung vieler Berufe sind deutlich geringer als in Deutschland. Mit den Kompetenzen im Gesundheitswesen hat sie eher schlechte Erfahrungen gemacht. Röntgenbilder aus Deutschland wurden gar nicht erst akzeptiert ^^
- man kann wohl ewig auf Handwerker warten 😉
- Mobbing an Schulen findet dort auch statt, wird aber zumindest an ihrer letzten Schule wohl systematisch unter den Teppich gekehrt
- Vordergründig sind die Schweden freundlich, vermutlich freundlicher als der durchschnittliche Deutsche.
Das sind natürlich alles nur die Erfahrungen einer Einzelperson.
die Grammatik soll man daran anpassen, "wie es am besten klingt"
Makler finden wohl kaum Verwendung, was in Fern-Verkaufsgesprächen Deutschland-Schweden zu irritationen führen kann
Deutschland. Mit den Kompetenzen im Gesundheitswesen hat sie eher schlechte Erfahrungen gemacht. Röntgenbilder aus Deutschland wurden gar nicht erst akzeptiert ^^
Das versteh ich nicht. Wie ist das gemeint?
Gibt es eine logische Begrundung für das mit den Röntgenbildern. Hat das irgendwer ihr erklärt?
ja das mit der Grammatik klingt wirklich seltsam, oder? 😄 aber es scheint sich genau so zu verhalten. Flexionen werden wohl an die Worte in der Umgebung angepasst, nehme ich an. Ich habe nicht genauer nachgefragt. Koartikulationen gibt es auch im Deutschen, nur haben die keinen Einfluss auf die Grammatik.
Was die Makler angeht, werden Deutsche gerne mal misstrauisch, wenn von schwedischer Seite gesagt wird, dass man keinen Makler braucht. Schließlich ist Schweden nicht gerade um die Ecke, und der Deutsche hat gerne Sicherheiten, wenn er Immobilien kaufen will. Was ich geundsätzlich gut verstehen kann 😊
Nein zu den Röntgenbildern gab es keine Erklärung.
Kann ich den nicht als Interessent den Makler einfach beauftragen - eventuell sogar aus Deutschland das er für vorort reist und dann das erledigt was ich möchte/brauche/haben will? Ich hab noch nie ernsthaft mit Immobilien zu tun gehabt bzw keinen Makler hinzugezogen. Deshalb klingt die Frage woh dämlich...
Ersteres find ich durchaus interessant.
ja ich denke schon, dass das möglich ist. ein deutscher Makler wird nur vermutlich ziemlich teuer, nehme ich an. Ich würde schon erst mal denken, dass man einen Makler nehmen sollte, der im eigenen Land arbeiten kann. Die Vorteile liegen auf der Hand. Reisezeiten, rechtliches Wissen, Connections. es GIBT ja auch makler in Schweden. Sie sind wohl nur nicht üblich.
Es ist in Schweden völlig üblich, einen Makler zu beauftragen, wenn man eine Wohnung oder ein Haus (ver-)kauft. Schließlich werden die Objekte versteigert, um den optimalen Preis zu erzielen. Das ist für den Makler wesentlich leichter, der macht das ja jeden Tag.
interessant. Dann ist das vll ein nördliches Phänomen? Die Freundin meint, dass niemand, den sie kennt, mit Makler verkauft. Und sie wohnt schon ein paar Jahre im Norden von Schweden.
Einfamilienhäuser fangen bei uns bei ca. 5 Millionen SEK an. Würde ich nie ohne Makler kaufen, der hat ja eine völlig andere Verantwortung, wenn nach dem Kauf Mängel auftreten, die man als Käufer nicht ohne weiteres entdecken konnte.
das klingt auch nach ganz anderen Preisen als im Norden. Da sind die Häuser doch deutlich günstiger, soweit ich das mitbekommen habe.
Was bedeutet das konkret?