Der Mensch ist ein Wesen, der alles bewertet und auch oft oberflächlich die Sachen sieht aber woher kommt das? Hat es evolutionäre Gründe und ist es notwendig?

Das Ergebnis basiert auf 20 Abstimmungen

Ja ist oft notwendig aber nicht immer 60%
Nein man kann auch ohne Bewertungen gut in der Gesellschaft leben 30%
Ist immer notwendig 10%

11 Antworten

Gewohnheitsprozess.

Die vollständige Wahrheit ist nicht greifbar, deswegen greifen Menschen auf solche Alternativen zurück.

Woher ich das weiß:Hobby – Schule, Dokumentationen, Bücher etc.
Nein man kann auch ohne Bewertungen gut in der Gesellschaft leben

Es ist das Ego. Die Pranoia der Menschheit.

Die Ängste im Ego.

Wir denken im Ego. Das Ego beurteilt/verurteilt. Es legt seine Meinung in Gehörtes und ist dann über seine eigene Meinung beleidigt. Das Selbst fragt: "Wie hast du das gemeint?" Das Selbst bemüht sich um Gerechtigkeit.

Das Ego ist der lebensschützende Urinstinkt, der uns noch anhängt aus Urzeit. Es ist auch die Erbsünde, die wir los werden sollen. Im Ego sind eigentlich nur 2 Ängste, vor Abstürzen u lautem Schrei. Das war bei wilden Tieren damals noch notwendig, reflexartig zu beurteilen.

Wilde Tiere gibt es nicht mehr freilaufend hier. Aber der Mensch/Schubladendenker, bewertet Neue immer noch in wenigen Sekunden.

Im Ego ist die Ichhaftigkeit, das Unter-und Unbewusste. Jesus sagte schon: "Denn sie wissen nicht, was sie tun".

Ein Egozentriker hält seinen Geistvogel im Ichkäfig und will immer seinen Vorteil. Dem Egomanen sind andere egal. Hauptsache er kann in seiner Komfortzone bleiben.

Das Ego ist im Gehirn. Das Gehirn kann nicht lieben. Lieben kann nur unser Selbstich, unser Gemüt.

Das Ich, Ego und Selbst. https://www.persoenlichkeits-blog.de/article/131/das-selbst-das-ich-und-das-ego-eine-begriffsbestimmung

Das Ego, ichhaft, spielt King, Osho. https://www.osho.com/de/highlights-oshos-world/osho-zitate-ego

Der Mensch ist ein Wesen, der alles bewertet

Da sagst du was!

Meiner Ansicht nach ein großes Übel.
Allerdings lässt es uns auch vieles lernen und weiterentwickeln.

Oftmals wird die Form höher bewertet als der Inhalt.
Sich gegenseitig messen und übertreffen ist ein Ziel. Wozu? Um einen Besten und viele viele Schlechte zu ernennen. Toll. Und dann? Fühlt sich einer gut und viele viele schlecht und als Versager. Das ist doch wie ein Wettkampf mit dem Frieden, oder? Andere schlecht machen um sich selbst gut / besser zu fühlen geht wohl nur über Wertung.

Noch dazu bewerten wir recht einseitig: Gewinn wird hoch bewertet, Verlust niedrig. Aber was ist mit all dem Segen des Verlustes? Selten ein Schaden ohne Nutzen! Die Vorteile vom vermeintlich Schlechten können wir alle gar nicht nutzen, derweil bin ich wirklich über gewissen Mangel sehr sehr froh.

Klar reagieren wir mittels Emotionen auf Situationen und das, was uns begegnet, was einfach etwas über uns selbst aussagt. Man kann daraus gut und gerne etwas lernen und sich bewusst machen. Wertung aber ist dazu nicht zwingend nötig.

Lost generation von J. Reed
Sehr aufschlußreich einmal von oben nach unten,
lösungsorientiert von unten nach oben gelesen!
In jeder Richtung lesenswert und weiterführend!

https://www.youtube.com/watch?v=aRG4ySdi_aE

aber woher kommt das?

Gelernt, nachgemacht, nachgeahmt, übernommen.

Und natürlich auch durch Angst.
Alles, was wir ablehnen (=negativ bewerten), lehnen wir meist aufgrund von Furcht ab.
Einfach mal sich selbst beobachten und hinterfragen.

Natürlich spreche ich hier nicht von der lebenserhaltenden Angst, die uns sinnvollerweise davor hütet, von einem sehr hohen Turm zu springen oder anderes.

Hat es evolutionäre Gründe und ist es notwendig?

Kann ich weniger erkennen.

Ich kann auch mit der Einstellung "Es ist halt, wie es ist" mit allem umgehen.

Persönlich finde ich es genial, wenn ich es schaffe, mit beiden Seiten, die man werten könnte, zurecht zu kommen:
Mit Auto oder ohne Auto leben. Beide Zeiten kenne ich. Zeiten ohne Auto konnte ich sehr gut aushalten, weil ich mich dann als Umweltschützer sah, gerne spazieren ging und mit dem Rad meine Erledigungen machte. Alles klappte gut und die Bewegung tat mir sehr sehr gut. Natürlich brachte die Autolosigkeit Einschränkungen. Klar. Aber ich kann nicht behaupten, dass sie mein Leben konkret verschlechterten. Klar, es war immer wieder mal anders als ich es gerne gehabt hätte, aber nie wirklich schlecht oder schlimm.
Mit Auto dann brauchte ich mehr Geld, Zeit und Aufwand. Dafür hatte ich eben den Luxus davon.
Genial fand ich es, wenn ich mit beidem zurecht kam (=keine Bewertung und keine Ausgrenzung). Diese Offenheit und Beweglichkeit, mit beidem zurecht kommen zu können, die macht einen so ruhig, ausgeglichen und stark, wie ich finde. Man akzeptiert es so, wie es ist und nimmt sich die Vorteile und genießt sie, die vermeintlichen Nachteile / das Abgewertete.
Ich schaffe dies nicht in allen Lebensbereichen, arbeite allerdings daran, denn es ist ein irre tolles angenehmes Gefühl, das ich unbedingt immer wieder erleben möchte, diese Erhabenheit und Freiheit......

Ich kann aber nicht erkennen, dass Bewertung nötig für eine Wende ist (not-wendig), weil sie doch immer nur ausschließt. Unter Ausgrenzung aber leiden doch schon genug.
Die Welt / das Leben sind von sich aus recht vielseitig und bunt. Ist da Bewertung nötig? Nur, wenn man Angst davor hat, alles einheitlicher gestalten will, um vermeintlich Bedrohliches ausgrenzen zu können.

Eine ganz wunderbare Erklärung liefert die Erzählung von Khalil Gibran:
https://marrytheberry.wordpress.com/2011/11/19/satan-von-khalil-gibran/

Wozu bewerten, wenn in Wirklichkeit das Eine das Andere bedingt?

Zudem bringen Bewertungen keine Lösungen.

Nein man kann auch ohne Bewertungen gut in der Gesellschaft leben

Bewerten ist zunächst mal sehr nützlich. Wenn in der Schüssel ein leckerer und ein fauler Apfel liegen, bewahrt mich die Fähigkeit zu Werten vor Bauchweh.

Wie gehe ich damit um? Ist diese Entscheidung von Vorurteilen geprägt, wird sie von Gefühlen wie Ekel oder Zorn begleitet? Oder ist es eine neutrale Entscheidung, die mich nicht in weiteres Gedankenchaos verstrickt?

Wenn wir uns so in der Welt orientieren, benutzen wir Schubladen, Kategorien und Konzepte. Obst - Apfel - reif - faul. Diese zu benennen ist sinnvoll und gibt den Dingen Sinn. Die Welt erscheint geordnet in Rahmen und Planquadraten. Ich muss nur kurz die Augen schließen und mir vorstellen, ich wäre wo anders. Wenn ich die Augen öffne, kann ich beobachten, wie die Dinge sich wieder ordnen. Die Tür ist zum Glück wieder da, wo sie vorher war.

Auf der anderen Seite werden diese Kategorien hinderlich, wenn wir ihnen emotionalen Wert zuschreiben oder unzulässig verallgemeinern. Ich mag, ich mag nicht, solche sind immer so - wir gestehen den Personen und Dingen fixe Eigenschaften zu, die wir so nicht besitzen. Alles steht mit allem in Beziehung und ist dynamischen Veränderungen unterworfen. Wir tun also gut daran, unsere vorgefertigten Meinungen und Wertungen zu hinterfragen, wie zutreffend und stabil sie tatsächlich sind.

Ist unser Konzept vom "Ich" der Realität entsprechend? Da ist ein Körper, die Sinne, ein Geist, ein Name, Wünsche und Verlangen, Angst und Abwehr, all die sozialen Rollen, denen wir gerecht werden wollen. Das alles gehört zum Konzept einer Person, aber wir müssen aufpassen, wie sehr wir uns mit solchen Bildern identifizieren.

Wenn wir aktives Mitgefühl gleichmütig allen Wesen entgegenbringen, treten Wertungen zurück. Wir sind einfach alle den selben Leiden und Unwägbarkeiten ausgesetzt. Da ist es doch klug, sich gegenseitig zu helfen. Durch selbstloses Verhalten ändern wir von selbst den Fokus von dem, was uns trennt zu dem, was uns gemeinsam ist.


Patrikreiser 
Fragesteller
 23.07.2021, 15:55

Wieso sollte wir aufpassen? Laut deiner Beschreibung ist es doch unmöglich in einer emotionalen Gesellschaft wertfrei zu leben?

0
UnderDone  23.07.2021, 23:30
@Patrikreiser

Wo schreibt mendrup es wäre unmöglich?

Er hat zwar die Option "Nein man kann auch ohne Bewertungen gut in der Gesellschaft leben" gewählt, jedoch steht da "man kann auch ohne Bewertungen" nicht, dass es ist unmöglich sei.

Schließlich schreibt mendrup zu Beginn "Bewerten ist zunächst mal sehr nützlich. ... Obst - Apfel - reif - faul".

Zum anderen schreibt mendrup "...wir müssen aufpassen, wie sehr wir uns mit solchen Bildern identifizieren." hierzu sind Bewertungen notwendig.

@ Patrikreiser,

wo bin ich auf dem Holzweg? Erkläre mir, wo du das Unmögliche herausliest?

1
mendrup  26.07.2021, 13:26
@Patrikreiser

Wir machen uns ein Bild, wie die Welt funktioniert. Daran orientieren wir unser Handeln. Dieses Handeln hat Auswirkungen. Wenn wir wertend sind, sind unsere Gefühle maßgeblich. Erfahrungen und Handlungen aus der Vergangenheit haben ihren Abdruck hinterlassen. Wir durchleben immer wieder gleiche Schleifen von Reiz und Reaktion. Je mehr wir uns mit unseren Zuschreibungen und Rollen identifizieren, umso starrer wird das Schema, nach dem unsere Antwort auf Reize erfolgt. Dieser Prozess ist so mächtig, dass zahlreiche psychische Erkrankungen hier ihren Ausgang nehmen - PTBS, Phobien, Depressionen, Burnout, Süchte..

2

ja

wir kategorisieren ab der Geburt, macht vieles einfacher und Abläufe werden automatisiert in vielen Bereichen - bspw. Kategorie essbar - nicht essbar - schmackhaft - nicht schmackhaft - als Baby

bei der Bewertung von Menschen und Verhaltensweisen etc. müssen wir uns dies bewusst sein und aufpassen - wir können reflektieren und denken

Stichwort: Vorurteile, Schubladendenken, und so weiter

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Life - Elite University of the Universe [L-EUotU]

JUCEL  23.07.2021, 12:51

Stimme dem vollkommen zu. Die Art unseres Gehirns assoziativ zu speichern und zu denken, bedingt Vorurteile.

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