Der einzige Mensch der Wetlt?

3 Antworten

Matrix wurde ja schon genannt. Da geht es zwar vordergründig um die Simulationstheorie, also die Frage, ob unsere Realität nur eine Simulation ist. Aber Simulationstheorie und Solipsismus sind eng verwandt. Denn der metaphysische Solipsismus behauptet ja, dass nur das eigene Bewusstsein existiert, und die Außenwelt, auch andere Bewusstseine, nur ein Produkt des eigenen Bewusstseins sind. Die Simulation könnte ja exklusiv nur für mich sein. Bzw. wenn alle Teil der Simulation sind, woher weiß ich, ob die anderen nur Avatare oder wie in Matrix auf einer höheren Ebene echte Menschen sind. Solipsismus und Simulationstheorie sind letztlich schwer zu widerlegen, weil jede Widerlegung, die von außen an mich rangetragen wird, wieder ein Produkt meines Bewusstseins sein könnte. In Matrix sucht Neo nach Fehlern in der Matrix als Beleg, aber er "weiß" ja durch Morpheus schon, dass er in einer Simulation ist.

Ein anderer guter Film, den ich dir zum Thema empfehlen kann, ist Welt am Draht (1973), sogar ein deutscher Film und, wie ich finde, noch tiefgründiger in der Auseinandersetzung mit der Simulationstheorie.

Dort werden bewusste Menschen in Supercomputern simuliert, die davon aber nichts wissen. Im Laufe des Films stellt sich raus, dass auch die Welt, in der der Supercomputer steht, nur simuliert ist. Es handelt sich also um mehrere Ebenen von Simulationen, und die Frage ist, welche die oberste ist. In dem Film schaffen es Figuren sogar, aus einer tieferen in eine höhere Simulationsebene zu wechseln.

Im Film Inception (2010) wird im Prinzip der Solipsismus mit der Simulationstheorie verbunden: hier sind die anderen auf allen Traumebenen (und vielleicht auch im Wachzustand? - wegen solcher Zweifel begeht die Frau von Leo ja Selbstmord) zunächst nur Produkte oder Projektionen des eigenen Geistes, wobei andere sich in meine Träume real einklinken können.

Dazu fällt mir auch die asiatische Traumfabel („Der Schmetterlingstraum“) von Tschuang Tse (4. Jhd. v. Chr.) ein: “Einst träumte mir, Tschuang Tschou, ich sei ein Schmetterling. Ein schwebender Schmetterling, der sich wohl und wunschlos fühlte und nichts wusste von Tschuang Tschou. Plötzlich erwachte ich und merkte, dass ich wieder Tschuang Tschou war. Nun weiss ich nicht, bin ich Tschuang Tschou, dem träumte, ein Schmetterling zu sein, oder bin ich ein Schmetterling, dem träumt, er sei Tschuang Tschou. Und doch ist sicherlich zwischen Tschuang Tschou und dem Schmetterling ein Unterschied, denn gerade diesen nennen wir ja Wandlung der Substanz zu Einzelwesen.“ (Quelle)

Hier wird also auch schon eine ähnliche Frage nach der Wirklichkeit gestellt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – B.Sc., M.A., M.Sc. & Doktorand