Denkt ihr nicht, das ein Gebet durch Meditation heuzutage ersetz wird?

4 Antworten

Ist auf jeden Fall möglich. Der Vorteil bei Meditation ist halt, das man sich nicht auf einen vermeintlich vorhandenen Gott verlässt.

Nein, das denke ich nicht, da Gebet Ausdruck der Beziehung zu Gott ist.

Meditation ist etwas ganz anderes, wobei man diesen Begriff definieren sollte.

Christliche Meditation, falls man diesen Begriff verwenden möchte, ist im Gegensatz zur fernöstlichen Meditation auf keinen Fall gegenstandslos und hat auch nicht wie diese zum Ziel, sich innerlich zu leeren und den Verstand auszuschalten. Auch geht es nicht um ungewöhnliche Sitzpositionen, Kommunikation mit der Geisterwelt oder ähnliche Praktiken.

Christlicher Meditation ist inhaltlich. Es geht um bestimmte Fragen, Bibelverse, Gebet (= ein Gespräch mit Gott, mit dem man wie mit einem Vater oder Freund ganz frei reden kann) usw.

Folgend ein Auszug aus einem Artikel von Gotquestions zur Frage "Was ist christliche Meditation":

"Die christliche Meditation hat nichts mit Praktiken, die in fernöstlicher Mystik begründet liegen, zu tun. Solche Praktiken beinhalten Transzendentale Meditation und viele andere Formen, die kontemplative Gebetsweise genannt werden. Diese Formen haben in ihrem Ursprung die gefährliche Voraussetzung, dass wir „Gottes Stimme hören müssen“, nicht durch Sein Wort, sondern durch die persönliche Offenbarung durch Meditation.

Christen dürfen nicht Gottes Wort vernachlässigen, „denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt (2. Timotheus 3,16-17).“ Wenn die Bibel ausreicht, um uns mit allem auszurüsten, was wir für unsere tägliche Arbeit brauchen, wie können wir glauben, dass wir eine mystische Erfahrung suchen müssen zusätzlich oder an Stelle zur Bibel?

Christliche Meditation muss ausschließlich auf dem Wort Gottes geschehen und was es hierdurch über Gott offenbart. David hat das so empfunden als er schrieb: „Wohl dem, der ….hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!“ (Psalm 1,2). Wahre christliche Meditation ist ein aktiver Gedankenprozess bei dem wir uns dem Studium des Wortes hingeben, darüber beten und Gott bitten, dass uns der Heilige Geist Weisheit und Verständnis gibt. Dann setzen wir diese Wahrheit in die Praxis um, verpflichten uns selbst zu der Heiligen Schrift als Regel für unser Leben und führen es so in unserem Alltag aus. Das führt zu geistigem Wachstum und Erfahrung in den Dingen Gottes, so wie es uns der Heilige Geist lehrt."

Gebet und Meditation sind zweierlei. Beim Gebet geht es um die Kommunikation mit einem höheren Wesen. Bei der Meditation geht es darum, einen bestimmten Zustand zu lernen und zu praktizieren, der voll wach ist, aber nicht von Gedanken dominiert wird. Man könne auch von einem Zustand ohne Ablenkung sprechen. Das ist eine Praxis, die neutral ist, also niemandem gehört und von jedem praktiziert werden kann, welchem Glauben oder welcher Religion dieser Mensch angehört. Man kann noch Kontemplation unterscheiden. Dabei geht es darum, still zu werden und sich in eine Idee oder einen Gedanken zu vertiefen. Das kann auch zu einem Gebet werden oder ab einer bestimmten Stufe in einen Zustand übergehen, der von der Meditation nicht mehr zu unterscheiden ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Meditation, Anleitung von Gruppen

Meine Erinnerung täuscht mich evtl. ab Anfang der 2000er hab ich mich für die Materie sehr interessiert und es kam eine Doku.

Sie haben die Hirnströme und Körperaktivitäten einer Franziskanerin im Gebet mit denen eines buddhistischen Mönches während der Meditation verglichen.

Sie waren nahezu identisch. Ob als jemand in ein Gebet an seine Gottheit oder in eine Meditation versunken ist, ist Körper und Geist relativ egal.

Es muss jeder herausfinden, was für ihn selbst gut ist.