Den Heiligen Geist wieder verlieren?

mendrup  30.12.2022, 10:40

Was haben die Galater denn getan?

FreigeisterM 
Fragesteller
 30.12.2022, 10:46

Das würde ich auch gerne wissen.

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo FreigeisterM,

man hatte damals schon erkannt, dass Göttlichkeit nicht allein auf dem Papier stehen kann. Heute dürfen wir Göttlichkeit als eine Lebensgrundeinstellung (Attitude), die sich zur Liebe Gottes (universale Sicht auf die Liebe) orientiert.

Mit einem Postulat, dass Gott Liebe sei, wäre man in Göttlichkeit (Liebe) eins mit Gott. Daher verwende ich den Begriff der Göttlichkeit.

Das Postulat ist eher eine Näherung zu einer möglichen Darstellung der Liebe. Liebe lässt sich glaubensfrei aus Aussagen, die nicht aus unserer Wahrnehmung stammen (Raumzeitlosigkeit) modellieren. In der Wirkung bedeutet sie Einheit, sowie dass von den liebenden Menschen nur etwas ausgehen kann, etwas die liebenden Menschen auch erreicht. In Göttlichkeit schaffen die liebenden Menschen so gleichermaßen für alle in der Einheit Fülle und größtmöglichen Freiraum.

Wir können das Gegenteil der Göttlichkeit auch als Attitude darstellen, dürfen dies Nicht-Göttlichkeit nennen. Da steht Individualismus insofern im Vordergrund, dass Individuen sich selbst Fülle und Freiraum auch auf Kosten oder unter Misachtung dessen bei anderen Menschen verschaffen.

Vergleichen wir die Einheit mit Gott mit dem Heiligen Geist (wieder eine Näherung) - und Nicht-Göttlichkeit mit "Fleisch". Ich nenne Nicht-Göttlichkeit gerne auch reine Natürlichkeit, d.h. Natürlichkeit unter Abwesenheit von Göttlichkeit.

Göttlich sind wir auch natürlich - aber anders als rein natürlich. Da geht in der gemeinsamen Fülle und dem Freiraum in der Einheit sehr viel mehr, was jegliche reine Natürlichkeit majorisiert (das, was sie bietet, mit beinhalten kann).

Es bedarf der Entscheidung zur Göttlichkeit, wenn man vorher nicht-Göttlich war. Liebe kann selbst - ohne auf die Hintergründe hier einzugehen - nie zu etwas zwingen.

Gleichermaßen geht auch eine Entscheidung zur Nicht-Göttlichkeit. Das "erlaubt" der Freiraum, den Liebe bewirkt. Man kann damit den Heiligen Geist (wieder) verlieren.

Die Attitude bestimmt die Werke - und wer sagt, sie oder er wäre Göttlich, aber nicht-Göttlich in der Attitude ist und daraus handelt, würde sich selbst etwas vormachen. Und Glaube allein macht noch keine Göttlichkeit

Einigen Werken sieht man an, dass es etwas ist, was nur von einem ausgehen kann, wo kein Eigennutz oder Erwartungshaltung dahintersteckt. Andere Werke können Göttlich wie nicht-Göttlich sein. Weitere Werke sind in sich nur nicht-Göttlich.

Man kann somit Göttlichkeit an Werken alleine nicht eindeutig erkennen.

Eine "Glaubensgewissheit" macht da keinen Sinn. Entweder man ist Göttlich oder nicht - und kennt ja die eigene Attitude sicherlich sehr gut.

Wir sind alle Menschen - und da mag auch mal die eine oder andere nicht-Göttliche Sache sein. Das dürfen wir aus Göttlichkeit heraus erkennen - und gern wieder in Göttlichkeit führen.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
EarthCitizen20  31.12.2022, 13:25

Hallo FreigeisterM,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen und Dir einen guten Rutsch ins Neue Jahr ...
EarthCitizen

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so das wir uns fragen könnten, wie eigentlich Theologen auf die Idee kommen, dass jemand, der den Heiligen Geist einmal hatte, auf jeden Fall gerettet wäre.

Wegen Passagen wie dieser:

Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. 55Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank. 56Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. 

Johannes 6/54

Es außer acht lassen, dass Jakobus davor warnt, dass Glaube ohne Werke nutzlos und tot wäre.

Das ist ziemlich simpel: Weil sich jeder aus der Bibel raussuchen kann, was gerade für ihn passt, da sie voller Widersprüche ist

Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Johannes 3/16

Innerhalb der Gemeinde der Galater, an die Paulus schreibt, gab es einige, die durch ihren Lebenswandel immer noch die "Altlast fleischlich zu denken", pflegten, anstatt das was sie der Geist lehrte zu stärken. Da die Gefahr besteht, weiterhin Sünde zu treiben und verkehrte Prioritäten zu setzen, wollte Paulus sie darauf aufmerksam machen. Der Verlust ihres Geistes hätte Ausschluss aus der Versammlung bedeutet.

Sehr richtig und Deine Zitate zeigen schlicht und einfach, dass die katholische Kirche auf der Bibel beruht, während protestantische, reformatorische Lehren unbliblisch waren, sind und bleiben.

Diese Stelle darf man nicht isoliert betrachten.

Wir können den Heiligen Geist betrüben, oder dämpfen, aber nicht verlieren, weil wir mit ihm versiegelt sind

Epheser 4; 30 Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid für den Tag der Erlösung!
1. Thessalonicher 5; 18 Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch. 19 Den Geist dämpft nicht! 20 Die Weissagung verachtet nicht! 21 Prüft alles, das Gute behaltet! 22 Haltet euch fern von dem Bösen in jeglicher Gestalt!

Paulus erklärt es den Korinther aus eine andere Art:

1. Korinther 3; 12 Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. 14 Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; 15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.

Es geht um Werke im Fleisch. Also alles war der Mensch ohne Gott erreichen will. Manches sieht geistlichen aus, ist aber Fleischlich. Wir nennen es Religion.