DDR-Außenminister Winzer bezeichnete Brandts neue Ostpolitik als „Aggression auf Filzlatschen“. Wovor hatte er Angst?

3 Antworten

Der Spruch Egon Bahrs für die neue Ostpolitik war: "Wandel durch Annäherung".

Die hatten Angst vor der Annäherung UND dem Wandel (aber nicht vor Paul Wandel).

Gruß, earnest

Weil Brandts Politik auf die Eliminierung der "DDR" abzielte und die Russen bereit waren, diesen ostdeutschen Staat fallen zu lassen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sein würden. Als sich Winzer der Absichten der Russen bewusst wurde und ihr falsches Verhalten durchschaute, starb er.

Es ist sicher kein Zufall, dass Winzer und seine Frau ausgerechnet im Jahr 1975 starben, als die Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Helsinki von Honecker unterschrieben und damit das Ende der "DDR" auf internationaler Ebene besiegelt wurde. Dass dann tatsächlich erst viel später das Ende des "DDR"-Staates kam, hat sicher mit der Unfähigkeit wie auch Unentschlossenheit der sowjetischen Führung zu tun.

In der DDR hatte man große Angst davor, dass der Feind abhanden kommen könnte, auf den man bisher immer mit der großen Propagandakeule einprügeln konnte.