Themenspecial 25. April 2022
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Muss man als Politiker gut lügen und vera****en können?

15 Antworten

Das mit dem "Lügen" und "Verar......en" sind immer die Stammtischparolen der Unwissenden.

Offensichtlich vergessen wir immer, dass keine Partei zu 100 % ihr Wahlprogramm durchsetzen kann, weil es da immer noch den/die anderen Koalitionspartner gibt. Ich nehme da nur als Beispiel "Tempo 120 km/h auf Autobahnen bundesweit" von den Grünen. Das konnten die Grünen halt in der 🚦 nicht gegen die FDP durchsetzen. Vermutlich wäre dies in einer rot-grünen Regierung durchsetzbar gewesen.

Selbst wenn es z. B. eine rot-grüne Regierung im Bundestag mit großer Mehrheit beschlossen hätte, wäre das Gesetz vermutlich im Bundesrat hängen geblieben, weil rot-grün im Bundesrat auch keine Mehrheit gehabt hätte.

Dass das niemand begreifen will. Das, was JEDE Partei im Wahlkampf anbietet, ist das Verhandlungsangebot, dass sie in Koalitionsverhandlungen einbringen, falls sie an einer Regierung beteiligt werden.

Mir fällt immer wieder auf, dass viele Leute gar nicht wissen, wie die Parlamente arbeiten, was Koalitionen (Kompromisse) bedeuten und dass es neben dem Bundestag, in dem die Regierungskoalition eine Mehrheit hat, noch den Bundesrat (Länderkammer - 16 Bundesländer) gibt, der dem Großteil der Gesetze zustimmen muss.

Das kann am Ende für eine jede Regierungspartei bedeuten, dass sie im Rahmen der Koalitionsverhandlungen ca. 60 - 70 % ihres Programmes durchsetzt, durch die weiteren Kompromisse mit dem Bundesrat (Länderkammer) am Ende nur 40 - 50 % durch-/umgesetzt werden können.

Für die, die diese Kompromissbildungen der Parteien fremd sind, sind das dann 'nicht eingehaltene Versprechungen (Lügen)'. Nein, das sind keine Lügen der Politiker, sondern die dauerhafte UNwissenheit/Naivität der Wähler/innen.

Nein. Das alleine wird wohl nicht ganz ausreichen und wenn, dann ist es nur für kurze Dauer. Ich würde es anders formulieren um erfolgreich zu sein. Die Bundeskanzlerin hat es uns über 20 Jahre lang gut bewiesen.

Ein Politiker oder -in muss eben rethorisch redegewandt sein und das möglichst so, dass das, was dabei verbal herauskommt eben für den Bürger oder den Wähler nicht mehr voneinander zu unterscheiden ist.

Es muss authentisch und glaubhaft wirken, ob nachzuvollziehen oder verständlich, ist oder wird letztlich dem Wähler überlassen.

Es hat sich dabei auch das Reagieren statt Regieren, wofür die BK'in wohl auch desöfteren Mal für kritisiert worden ist, als ein recht erfolgsversprechender Politkstil bewährt. Die 180° oder 360 ° Grad Chaostage und Rückwärtsrollen hinsichtlich der Flüchtlingskrise, dem Klimwandel, usw. natürlich ausgenommen.

Viel erfolgreicher kann man aber als Politiker dahingehend, ähnlich wie Schmidt, Kohl oder Schröder, eigentlich kaum noch sein. Wenn man so will, dann hat Jahrzehnte lang das Land und die Menschen ein Helmut Kohl verkohlt, ein Herr Schröder geschrödert und das solange bis die Menschen es dann gemerkelt und geschafft haben. Letztlich ist jetzt aber Scholz damit. ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung