Das Grab des Kaisers?
Die Frage geht an Archäologen und interessierte Hobbyarchäologen. Das Grab des ersten Kaisers in China, Quin Shi Huang Di, ist über all die Jahrhunderte ungeöffnet. (Zumindest soviel man weiss). Man begründet dies damit, erst sicher sein zu wollen, die Funde auch bewahren zu können. Gibt es einen Zeithorizont? Wie lange will man warten? Ist etwas geplant? Denn die Technologie wird ja ständig fortschreiten. Welche Kriterien werden angelegt, für dieses Warten? Welches "Soll" der Konservierungstechniken setzt man fest? Denn es wird schon einen Wettlauf zwischen Verrottung und Bewahrung geben.
1 Antwort
Eigentlich ist der Grund, warum man das Grab nicht öffnet, dass man nicht weiß wieviel Quecksilber und andere giftige Stoffe mit einer Öffnung des Grabes freigesetzt werden würden. Und so kann halt auch alleine mit dieser Geschichte für ausreichend Aufmerksamkeit und Interesse gesorgt werden.
Aber der wichtigste Grund dürfte meiner Meinung nach ebenso sein, dass man alleine schon aus Respekt vor dem ersten Kaiser und der Bedeutung der Geschichte das Grab unberührt lassen möchte. Man möchte die Toten ruhen lassen und weiß nicht, wieviel vom Grab zerstört werden würde.
Ob man in Zukunft mit der Technik die Möglichkeit haben wird und ob man dann immer noch Interesse hätte, das Grab zu öffnen, weiß ich nicht.
Das denkst du. Die chinesische Mentalität ist da doch etwas anders, denke ich. Man möchte vor allem beim ersten Kaiser eine gewisse Stabilität wahren. Daher ist den Menschen ein geschlossenes Grab mehr wert als ein offenes und womöglich beschädigtes. Und wie erwähnt, die Totenruhe.
Der erste Kaiser Chinas ist umstritten. Aber auch in der überlieferten Geschichte lassen sich viele positive Aspekte finden und nicht alles schlechte, was gesagt wird, stimmt. Oft muss man berücksichtigen, wo die Quellen herkommen usw.
Gibt auch gute Dokumentationen darüber.
Man könnte ja das Grab öffnen und eine weitgehende Restaurierung vornehmen und den Kaiser, oder was von ihm übrig wäre wieder dort bestatten. Ähnlich wie man es bei verschiedenen ägyptischen Gräbern gemacht hat.
Nun realistisch betrachtet war er alles andere als ein Waisenknabe und ist selbst in China umstritten. Man hat zwar eine erhöhte Quecksilberkonzentration im Boden gemessen, aber selbst wenn das Zeug tonnenweise im Grab verwendet wurde, müsste es inzwischen gut verteilt sein. Auch denke ich, das man den Funden und dem Kaiser mehr Respekt zollen könnte, wenn es ausgegraben und die Artefakte ausgestellt würden.