Darf mein Physiklehrer etwas Vertrauliches an andere Lehrer weiter erzählen?
Also meine Mutter hat meinem Physiklehrer vor zwei Tagen eine E-Mail geschickt, in der sie gefragt hatte, ob es möglich wäre ob ich mich in Physik verbessern kann, da ich in Physik und in einem anderen Fach (Mathematik) gefährdet bin. Sie hat ihm auch von meiner psychischen Gesundheit erzählt (also sehr vertrauliche Dinge, die sehr großen Einfluss auf meine Leistungen in diesem Schuljahr hatten), wie zum Beispiel meine Panikattacken, über die ich nie spreche weil es mir zu unangenehm ist und ich nicht wieder daran denken möchte. Aber anstatt meiner Mutter zu antworten, hat er einfach meiner Klassenlehrerin davon erzählt, die mich heute am Ende ihrer Englischstunde darauf angesprochen hat und sie meinte, dass sie meiner Lateinlehrerin, welche auch Schulpsychologin ist, darauf ansprechen wird, damit ich morgen mit ihr reden kann.
Das Problem ist aber, dass ich überhaupt nicht mit jemandem sprechen möchte und ganz besonders nicht mit meiner Lehrerin, das ist mir viel zu unangenehm. Durfte mein Physiklehrer überhaupt meiner Klassenlehrerin Bescheid geben und darf sie dann auch meine Lateinlehrerin darauf ansprechen? Kann ich das Gespräch irgendwie vermeiden? Falls ich es nicht vermeiden kann, hättet ihr irgendwelche Tipps? Ich hätte das echt nicht von ihm erwartet und ich bin enttäuscht. Ich dachte nämlich, dass ich ihm das anvertrauen könnte und mich macht es echt traurig/wütend, dass er es einfach weiter erzählt hat (es ist mir egal, dass er es einer Lehrerin gesagt hat, das will ich trotzdem nicht!). Das ganze hat meinen kompletten Tag ruiniert, obwohl heute eigentlich ein schöner Tag gewesen wäre. Danke schonmal im Voraus.
Ich gehe auf eine Schule in Bayern, falls das irgendeine Rolle spielt.
7 Antworten
Ansich ist es super, dass deine Schule sofort Maßnahmen einleitet. Sie hätten nicht besser reagieren können.
Wenn du diese Hilfe jedoch nicht annehmen kannst oder nicht benötigst, würde ich nochmal mit der Klassenlehrerin sprechen und ihr erklären, dass du die Hilfe schätzt, sie jedoch im Moment nicht annehmen kannst oder von der Schule benötigst, aber auf sie zukommst, wenn es etwas gibt.
Aber: überlege es dir nochmal. Panikattacken sind nichts wofür man sich schämen muss. Ich kenne deine Situation und würde dir dringend dazu raten, offen mit der Schule zu sein, vorallem, wenn sie dich offensichtlich unterstützen.
Ich weiß nichts spezifisches über deine Situation, aber wenn die Panikattacken wegen Auslösern in der Schule auftreten, kann die Schule viel tun, damit es dir dort besser geht.
Es gibt auch die Möglichkeit eines Nachteilsausgleichs, der die Nachteile die du durch die Angst hast, minimieren soll.
Bist du in Therapie?
Ich war mal in einer Therapie, die lief aber nicht gut weil:
- Ich hab mich unwohl gefühlt, da der Therapeut ein Mann war und er meinem Vater ähnelte. Allgemein fühl ich mich in der Nähe von Männern/Jungs unwohl, aber bei meinem Vater ist es so, dass er in der Vergangenheit (sogar bis jetzt) viel Mist gebaut hat und ich musste schon als 2-Jährige etwas Schlimmes mitansehen, ich will es ungern sagen, da ich diese Erinnerung einfach gerne vergessen möchte. Seitdem krieg ich immer Angst, da ich befürchte, dass alles aus der Vergangenheit nochmal passieren könnte.
- Meine Mutter war bei mehreren Terminen dabei (auf Anfrage des Therapeuten) und anstatt mich reden zu lassen, hat er einfach meine Mutter aufgefordert über meine Probleme zu reden und ich saß mehrere Stunden einfach nur da und musste den beiden zuhören. Es war eher eine Therapiestunde für meine Mutter, obwohl es eigentlich meine Therapiestunde gewesen wären.
- Da meine Mutter fast gar nichts über mich weiß, hat sie auch nur von meinen unnötigen Problemen erzählt und eben meine größeren Probleme ausgelassen. Der Therapeut konnte mich deswegen nicht mehr ernst nehmen.
Ich möchte einfach nicht, dass meine Lehrer mich dann anders behandeln oder das sie mich nicht ernst können. Es gibt nämlich ein Paar Lehrer die mich nicht mögen und die würden das bestimmt tun. Zumindest vermute ich das.
Soweit ich weiß haben Lehrer keine direkte Schweigepflicht, das er es der Klassenlehrerin sagt ist logisch da sie für euch verantwortlich ist.
Sinnvoller wäre es gewesen ein Attest im Sekretariat vorzulegen und zu hoffen dass du Ausgleich bekommst.
Abgesehen davon musst du nie mit einem Psychologen reden.
Du sagst einfach das möchtest du nicht und gut ist.
Das dürfen lass ich erst mal außen vor.
Die Frage die sich mir stellt warum hat er es getan. Tja wie jeder Lehrer wird er öfters mal hören was die Schüler angeblich alles so für Probleme haben, er kann das nicht beurteilen. Von daher ist das Einbinden der Klassenlehrerin die dich besser kennen sollte und des Schulpsychologen gar nicht so verkehrt. Wenn die Schulpsychologin feststellt, dass du da tatsächlich Einschränkungen hast kann dadurch eine ganz andere Bewertung deiner Leistung zu Stande kommen. Also im positiven Sinne für dich.
Von daher denke ich mal er hat da in guter Absicht gehandelt.
Zurück zu der Frage ob er es durfte - nein durfte er nicht, das fällt unter die Vertraulichkeit des Wortes, selbes gilt für deine Klassenlehrerin, diese darf es auch nicht weiter tragen.
Zu der Frage ob du mit der Schulpsychologin reden musst ebenso nein, das wird die aber auch wissen. Schaden würde es dir dennoch nicht mit einem Fachmann darüber zu reden, sonst kann es nicht besser werden und endet im schlimmsten Fall irgendwann in einer Psychiatrie wo du dann reden musst
hier geht es nicht um Schweigepflicht sondern um Vertraulichkeit des Wortes, das greift bei jeder zivilen Person.
Und was die Richtigkeit angeht ebenso nein, wer davon zu erfahren hat entscheidet immer noch der Jugendliche selbst, sofern es nicht um Leib und Leben geht
Sorry nein das ist klarer Mumpitz. Es gibt gibt Grenzen bei dem was Lehrer mitteilen dürfen bzw weiter tragen dürfen und müssen und wo sie es für sich behalten müssen. Und der Erziehungsauftrag spielt da nicht rein.
"Es liegt also an der Mutter, sich über dieses Vorgehen zu beschweren"
das wiederum kann sein, weiß ich nicht wie das juristisch zu sehen ist.
Eine weitere wichtige Verpflichtung ist die Schweigepflicht. Als Lehrer müssen Sie über dienstliche Belange Stillschweigen wahren, insbesondere nach außen. Innerhalb des Kollegiums gilt die Schweigepflicht in der Regel nicht, schließlich müssen und sollen Sie sich zum Beispiel über schwierige Schüler mit den Kollegen austauschen, um jeden Schüler bestmöglich fördern zu können. In einigen Fällen – zum Beispiel beim Verdacht auf Misshandlungen – gibt es Sonderregelungen, denn hier dürfen Sie auch gegenüber Kollegen, die das Kind nicht unterrichten, keine leichtfertigen Äußerungen treffen. In der Praxis stellt Sie die Schweigepflicht immer wieder vor Herausforderungen, besonders wegen der Überschneidungen mit dem Datenschutz. Streng genommen dürften Sie zum Beispiel einem Elternpaar nicht die Telefonnummer eines anderen Paares geben. Ausnahmen sind öffentlich bekanntes Wissen und das sogenannte berechtigte Interesse. Weiß zum Beispiel schon die ganze Klasse, dass ein Mitschüler beim Klauen erwischt wurde, müssen Sie darüber auch kein Stillschweigen mehr wahren. Wenn sich Eltern an Sie wenden, die sich nicht nur bei den Eltern eines anderen Schülers beschweren, sondern tatsächlich einen Rechtsanspruch geltend machen wollen – zum Beispiel wegen einer Körperverletzung –, wird die Schweigepflicht ebenfalls außer Kraft gesetzt.
Die für Sie im Alltag wohl "schwerwiegendste" Pflicht ist die Fürsorgepflicht. Als Lehrer haben Sie eine besondere Verantwortung (Juristen sprechen von einer "Garantenstellung"), denn die Kinder werden der Schule und letztlich Ihnen als Lehrer zur Ausbildung anvertraut. Dabei müssen Sie sie beaufsichtigen und alles in Ihrer Macht Stehende tun, um Schäden von den Schülern fernzuhalten.
Quelle cornelsen.de
Ja alles soweit richtig.
Aber hier haben wir eine Mutter die im Vertrauen einem Lehrer Informationen zum Gesundheitszustand des Kindes gibt (die Intention also ob sie nur auf Mitleid pochen wollte oder dieser Umstand tatsächlich existiert, können wir hier beide nicht herausfinden) und bei solchen Daten gilt Klappe halten um es salopp zu formulieren, bzw wenn überhaupt hätte er sich anonymisiert an die Schulpsychologin wenden müssen um eine erste unverbindliche Einschätzung zu bekommen, also ohne den Namen, die Klasse oder sonst was zu nennen und nicht den Weg übern Klassenlehrer gehen.
Die Fürsorgepflicht würde nur greifen, wenn der FS als Schüler sich vertrauensvoll an den Lehrer wenden würde mit der Bitte um Hilfe oder der Schüler z.B. Wunden / Narben die auf Suizid oder Selbstverletzung, Misshandlung hinweisen aufweist. Da aber die Mutter sich an den Lehrer wandte ist davon aus zugehen, das Problem ist bekannt und professionelle Hilfe bereits vorhanden.
Und nur noch mal deutlich, ich glaube ebenso wenig das der Lehrer hier boswillig handelte, er meinte es nur gut, hat aber definitiv seine Kompetenzen überschritten.
die Intention also ob sie nur auf Mitleid pochen wollte oder dieser Umstand tatsächlich existiert, können wir hier beide nicht herausfinden
Ich war schon mal in Therapie, hat aber nichts gebracht. Die ganzen Panikattacken, etc. existieren wirklich — sowas würde ich mir nie im Leben ausdenken. Sowas nutzt man nicht aus. Mir gehts seit mehreren Jahren so, nur war es eben dieses Jahr am schlimmsten.
Du möchtest eine psychische Krankheit nutzen, um über emotionalen Druck auf einzelne Lehrer eine bessere Note zu bekommen. An einer wirklichen Lösung der Situation bist du nicht interessiert. Für mich nicht nachvollziehbar.
Woher willst DU das bitte wissen? DU hast nicht einmal die E-Mail gelesen um zu wissen, was meine Mutter geschrieben hat! Ich möchte eben NICHT über emotionalen Druck eine bessere Note, sondern hat meine Mutter in der E-Mail mehrere Referate und mündliche Beiträge vorgeschlagen! Sie hat von meiner mentalen Lage erzählt, da meine Lehrer mich ständig (seit der 6. Klasse (!!!)) fragen wie es mir geht, inklusive mein Physiklehrer! Sie fragen, weil sie es sehen wie scheiße es mir geht. Sie wissen aber nicht WIESO es mir so scheiße geht. Außerdem weißt DU auch nicht, ob ich an einer Lösung jemals interessiert war! Ich war bei einem Psychotherapeuten, der mir nicht helfen konnte! Ich habe mir sehr wohl Hilfe geholfen, jedoch hat sie mir nichts gebracht!
Bevor du so einen Mist laberst, informier dich mal genauer! So einen Scheiß brauche ich nicht!
Ich glaube dass (in BaWü zumindest) ist da Sachen gesagt hat oder lehrer zumindest bestimmte Dinge aus datenschutzrechtmlichen Dingen nicht schreiben darf.. bspw die Note
=> Also per Mail
Lehrer sind nicht an die Schweigepflicht gebunden.
Und in diesem Fall war es sogar richtig, die klassleitung zu informieren. Auch die Hilfestellung durch den Schulpsychologen