Darf man Christ sein ohne es jemanden zu erzählen?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

bevor Du es jemanden erzählst, sollte Dein Entschluss fest stehen!

An Jesus zu glauben, ist zwar ein wichtiger Grundpfeiler christlichen Glaubens, doch gehört noch weitaus mehr dazu! Wenn man verstehen will, was einen Christen wirklich ausmacht, kommt man nicht umhin, sich etwas genauer mit dem zu beschäftigen, was Jesus hierüber sagte. Um die Antwort nicht zu lange werden zu lassen, möchte ich hier jedoch nur einige wesentliche Punkte herausgreifen.

Das wohl herausragendste Erkennungsmerkmal für einen Christen ist zweifellos die Liebe. Jesus brachte das mit den deutlichen Worten zum Ausdruck: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt" (Johannes 13:35). Diese Art von Liebe auszuleben schließt natürlich vieles ein.

Wie weit diese Liebe geht und wie umfassend sie sein sollte, bracht Jesus einmal wie folgt zum Ausdruck: "Dies ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe. Niemand hat größere Liebe als die, dass einer seine Seele zugunsten seiner Freunde hingebe" (Johannes 15:12,13). Jesus hatte seinen Jüngern vorgelebt, was wahre Liebe bedeutet, ja dass sie sogar die Bereitschaft einschließen muss, für seine Brüder zu sterben.

Liebe darf sich also nicht allein in Worten oder in Mitleid erschöpfen. Sie zeigt sich vor allem durch selbstlose Taten. Die Bibel sagt: "Wenn jemand aber materiellen Besitz hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sich dennoch weigert, ihm Mitgefühl zu zeigen, wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm? 18 Liebe Kinder, wir sollten nicht nur mit Worten lieben, sondern auch in Tat und Wahrheit." (1. Johannes 3:17,18).

Wie dieser Text zeigt, ist die Liebe zu Gott unabdingbar mit der Liebe zu den Menschen verknüpft. Wenn also jemand behauptet, er liebe Gott und Jesus Christus, und es fehlt ihm an echter Nächstenliebe, dann sind seine Reden in Wirklichkeit hohl und leer. Demnach steht und fällt alles mit tätiger Nächstenliebe!

Außer der Liebe gibt es noch etwas, was jemanden als echten Christen kennzeichnet. Jesus sagte: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete" (Johannes 15:14). Ein wesentliches Gebot ist, wie gerade gezeigt, die Liebe zum Nächsten und seinen Brüdern. Doch Jesus misst jemanden, der sein Nachfolger zu sein behauptet auch daran, ob er sich auch an alle anderen Gebote hält.

Eines dieser wichtigen Gebote ist das, was Jesus kurz vor seiner Himmelfahrt seinen Jüngern als eine Art Vermächtnis hinterließ, als er ihnen gebot: "Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe" (Matthäus 28:19,20).

Mit das Wesentlichste am Christentum ist nach wie vor das Verkünden des Evangeliums (oder der "guten Botschaft"). Das Predigen und Lehren war auch im Leben Jesu sehr wichtig, denn er predigte unermüdlich landauf und landab Gottes Königreich. Ja selbst in den schwersten Stunden seines irdischen Lebens, z.B. kurz vor seinem Tod, lehrte er anderen Gottes Wort und machte ihnen Mut!

Wenn jemand ein echter Nachfolger Jesu sein möchte, dann gehört demnach auch die Verkündigung des Wortes Gottes dazu. Eifriges Predigen und Lehren ist mit dem Ziel, Jünger zu machen, ist untrennbar mit dem wahrem Christentum verbunden!

Als letzten Punkt möchte ich das erwähnen, was eigentlich alles andere, auch die bereits erwähnten Dinge mit einschließt. Als man Jesus einmal fragte, welches das wichtigste Gebot im Gesetz sei, nannte er das erstes Gebot, nämlich Gott mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft zu lieben (siehe Matthäus 22:37,38).

Somit ist die bedingungslose Liebe zu Gott das, was alles andere mit einschließt. Fehlt es an dieser Liebe, steht ein Christ in der Gefahr, lau zu werden und mag dann nur noch der Form halber an seinem Glauben festhalten.

Doch Jesus akzeptiert keine lauen Christen, wie das seine Worte zeigen, die er an die frühchristliche Versammlung Laodicea richtete: "Ich kenne deine Taten und weiß, dass du weder kalt noch heiß bist. Ich wünschte, du wärst kalt oder heiß.Weil du also lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Mund ausspucken" (Offenbarung 3:15,16).

Wie die Bibel zeigt, schließt Christ zu sein, vieles mit ein. Um sich zum Glauben motivieren zu lassen, sollte man sich eingehend mit den vier Evangelienberichten beschäftigen, die das Leben und Wirken Jesu genau nachzeichnen. Das darauf folgende Bibelbuch "Apostelgeschichte" erzählt außerordentlich spannend, was die ersten Christen alles taten, um das Wort Gottes überall zu verbreiten.

LG Philipp

Philipp59  10.08.2022, 07:10

Vielen Dank für den Stern! :-)

LG Philipp

0

Natürlich geht das. Nur Gott und dich geht es grundsätzlich etwas an, dass du Christ bist. Niemand anderen.

Die Sache ist dann nur: wenn du Christ werden willst, dann will Gott, dass du diese Entscheidung auch vollständig triffst und nicht so halbe halbe, wie es einige erwarten.

10304fkekforpw2 
Fragesteller
 07.08.2022, 21:06

Ok Danke für die Antwort

1
rallerapper799  07.08.2022, 21:30
@10304fkekforpw2

Es gibt ein Muster, was einige Christen nutzen, um zu beten:

Bekenntnis, Dank, Fürbitte, Bitte

Unter Bekenntnis versteht man, dass man Gott für alles lobt, was er ist. Dass man seinen heiligen Namen groß macht, dass man darauf vertraut, dass er uns alle retten will und so. Man preist seinen heiligen Namen.

Anschließend kann man Gott für einiges danken, was er einem im Leben gegeben hat, dass er ein liebender Vater ist, etc.

Dann geht es um Fürbitte. Hier betet man für die anderen, die man im Leben um sich hat oder die einem durch andere Einflüsse nahe gebracht wurden, z.B. durch Nachrichten, durch Freunde, etc.

Als letztes bringt man seine eigenen Bitten vor Gott.

Wichtig ist, beim Beten auch zu wissen: Gott selbst kann auch andere Pläne haben, als wir. Von daher sollten wir es auch akzeptieren können, dass es vielleicht etwas anders ausgehen kann, als wir erwartet haben.

Gott leitet uns nämlich nicht unbedingt auf dem für uns "richtigen" Weg, er leitet uns auf dem für ihn "rechten" Weg.

Ich empfehle dir auch, dich mal mit einigem auszuprobieren beim Gebet:

finde für dich die Variante, die gut passt. Wenn du mehr im Sitzen gebetet hast, bete doch auch mal im Stehen. Wenn du deine Hände mehr gefaltet hast, dann heb sie auch mal hoch. Dies macht dein Gebet wieder abwechslungsreicher und du betest wieder viel mehr, weil es dir Freude bringt.

1

Das darfst du wohl schon, aber die Frage ist, willst du das wirklich? Man liebt doch den Glauben, den man hat und man möchte ihn doch auch ausleben. Das passt aber nicht zusammen, wenn man ihn versteckt. Der Glaube wiederspiegelt sich doch auch im ganzen Handeln und im Reden. Du wirst sicher keine Lust bald mehr haben, ihn zu verstecken.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

"Ihr seid das Salz der Erde, die Stadt auf dem Berg". Als Christ bist das Du. Natürlich musst Du es nicht vor dir herposaunen, dass Du Christ bist. Aber verleugnen auch nicht.

Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

Auf der anderen Seite ist Glaube ein Prozess, in den man erst nach und nach hineinwächst und der nie zu Ende ist. Wirst sehen, mit der Zeit nimmt das Vertrauen zu Jesus zu, Du wächst im Glauben. Wenn Gott es für richtig hält, wird er dich senden. Mose hat 40 Jahre Schafe bei seinem Schwieger gehütet, ehe er die Israeliten aus der Knechtschaft führen durfte.

Achso, und wenn Du in der Kirche auf Leute triffst, vor denen Du eigentlich verheimlichen wolltest, dass du Christ bist: sie werden dich nicht schief ansehen, denn ihr sitzt ja in ein und demselben Boot. Bzw. dann sind deine Vorurteile unbegründet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik

Erzählen sollte man erst was ,wenn man es gründlich kennt.