Darf der Vermieter die Heizung für die Heizkörper Nachts abstellen?
Ich bin in den letzten Tagen und heute das dritte Mal mit meinem Vermieter aneinandergeraten. Streitthema ist die Heizung. Nachts haben wir draußen aktuell etwa 11 Grad. Tagsüber wird der Heizkörper etwa 48 Grad warm, hab's mit einem Laserthermometer gemessen, Nachts wird bei voll aufgedrehtem Thermostat der Heizkörper nie wärmer als 31 Grad. Ist der Vermieter dazu verpflichtet, die Heizung auch Nachts laufen zu lassen? Im Internet habe ich gelesen dass es da wohl eine "Nachtabsenkung" gibt. Was kann ich tun? LG!.
6 Antworten
Nein das darf er nicht wen du keine 20 -22 grad tagsüber hast und auch nicht nachst nicht jeder fühlt isch bei 18 grad wohl!
Eine Nachtabsekung bedeutet nur das der kessel nicht dauerhaft an ist was er auch tagsüber nicht ist! Und das heist auch nicht das der kessel aus ist!
Wie warm bzw. kalt sind denn die Räume nachts?
Wenn nicht weniger als 18 Grad ist das in Ordnung. Mehr muß der VM zwischen 23 - 6 Uhr nicht ermöglichen.
Muß erstmal die Raumtemperatur. Das macht man in der Raummitte in ca. 1 m Höhe.
Wenn du die Wohnung mietest, bestreitest du auch die Heizkosten. Immerhin wohnst DU da und nutzt Strom, Wasser und Gas, nicht der Vermieter. Er hat also kein Recht, die Heizung nachts abzustellen.
Der Vermieter hat per Gesetz dafür zu sorgen, dass du die Wohnung bei Mietbeginn wohnbar und in ordentlichem Zustand erhältst. Alles andere, Betriebskosten, ordentliche Instandhaltung der Wohnung usw., fällt dann dir zu.
Der VM wird sicher nicht die Heizung komplett abschalten, nur auf Nachtabsenkung programmiert haben. Das ist zulässig. Es muß nur gewährleistet sein das nachts, zwischen 23 - 6 Uhr, mindestens 18 Grad erreicht werden können.
Trotzdem muss das gesetzeskonform sein. Der Vermieter muss eben wie gesagt die Wohnung in einem bewohnbaren Zustand übergeben und darauf achten, dass sie bewohnbar ist. Wenn er die Heizung auf ein unzumutbares Maß senkt, ist das unzulässig und gesetzeswidrig.
Wir wisse ja noch nicht ob es wirklich unzumutbare Temperaturen sind. Bisher hat die/der FS ja noch nicht mal gemessen. Nur die Oberflächentemperatur der Heizkörper. Die sagt nichts über die Raumtemperatur.
Unzumutbar sagt man im Rechtsbereich, wenn es einem Menschen nicht zuzurechnen ist, so zu leben. Man geht also vom 21. Jahrhundert aus und was heute durchschnittlich möglich sein sollte sowie auch davon, ob es die Gesundheit des Mieters beeinflusst, ob es die vollständige Benutzung des Mietobjekts beeinträchtigt, etc. Natürlich muss das gemessen werden, wenn man das vor Gericht geltend machen will, aber es kann sich ja wohl jeder ausrechnen, dass 31 Grad Heizkörpertemperatur bei einer Außentemperatur von 11 Grad nicht gerade warm ist.
Das kann man sich eben nicht ausrechnen wenn die Wärmeleistung der Heizkörper nicht bekannt ist. Wenn die Heizkörper genügend Heizleistung bringen kann das durchaus ausreichend sein. Da spreche ich aus Berufserfahrung in dem Bereich.
Ich auch aus anwaltlicher Sicht. Wollen wir jetzt vergleichen, wer den Größeren hat oder friedlich miteinander bleiben?
Ich glaub Du hast auch Nachts ein Recht auf Zimmertemperaturen zwischen 18 und 21°C. Wenn das kälter ist, kann das auch schimmeln.
Ja, es schimmelt tatsächlich sehr in den Ecken. Aber auch bei voll aufgedrehten Heizkörpern wird es Nachts in den Räumen nicht warm.
Wenn der Heizkörper nachts 31 Grad hat, läuft nachts die Heizung. Eine Nachtabsenkung ist nicht zu beanstanden.
Wichtiger als die Temperatur der Heizkörper ist die Raumtemperatur. In einer Mietwohnung müssen während der Heizperiode tagsüber mindestens 20 Grad (Wohnräume), bzw. 21 Grad (Bad, Toilette) erreicht weden. Nachts (23:00 - 06:00) sind es generell 18 Grad.
Google -> raumtemperatur mietwohnung gesetz
Die Räume selbst habe ich noch nicht gemessen, es werden aber wohl nicht viele Grad sein, weil das Gebäude nicht isoliert ist, das Haus ist schon sehr alt. Da geht viel Wärme durch die Wände verloren.