Dankesschreiben nötig?

8 Antworten

Lass das lieber.

Was hat man dir denn gesagt, wann man auf dich zukommen wird?

Hallo!

Ich würde dir raten ein kurzgefassten Dankesbrief zu schreiben, da dies nohmal positiv und überhaupt nich schleimerisch wirkt!

Darum solltest du einen Brief schreiben:

  • Ein „Danke“ ist im Bewerbungsprozess selten. Sie fallen damit also auf und stechen – positiv – aus der Masse der Bewerber hervor.
  • Ein Dankschreiben zeugt nicht nur von Höflichkeit, sondern auch von besonderem Interesse an der Stelle. Wer sonst gibt sich die Mühe, als jemand, der den Job wirklich will?!
  • Das Dankschreiben betont damit nicht nur Ihre Motivation und zeigt besonderes Engagement – Sie können damit auch noch einmal herausragende und individuelle Fähigkeiten unterstreichen, die für Sie als Bewerber sprechen.
  • Ebenso lassen sich im Dankschreiben missverständliche Aussagen im Vorstellungsgespräch nachträglich korrigieren sowie Argumente nachtragen, die im Bewerbungsgespräch nicht zur Sprache kamen.
  • Kurz: Mit dem Dankschreiben fallen sie auf und bleiben in Erinnerung. Schließlich haben Sie den Job noch gar nicht – trotzdem sagen Sie schon mal Danke!? Das fällt auf, das bleibt im Gedächtnis – positiv!

Das soll rein:

Dankschreiben Empfänger
  1. Der Adressat eines Dankschreibens ist immer der Gastgeber – also derjenige, der zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat (oder der Gastgeber beim Geschäftsessen). Dieser Gastgeber ist der- oder diejenige, die das Vorstellungsgespräch eröffnet und auch wieder abschließt. Sie erkennen die Person auch daran, dass deren Unterschrift unter dem Einladungsschreiben steht. Sollten noch weitere Personen am Bewerbungsgespräch teilgenommen haben, können Sie den Empfänger auch kurz (!) bitten, sich bei diesen in Ihrem Namen zu bedanken. Oder Sie richten beste Grüße aus.
Dankschreiben Betreff: Was schreibt man da?
  1. Falls Sie Ihr Dankschreiben via E-Mail versenden, benötigen Sie natürlich noch eine Betreffzeile. Nur was schreibt man da? Einfach nur „Dankschreiben“?
  2. Idealerweise verwenden Sie hierbei einen neutralen Betreff, der aber zugleich die Einordnung der Mail erleichtert. Zum Beispiel: „Unser Vorstellungsgespräch am TT.MM.JJJJ – Danke!“ Das ist aussagekräftig, aber auch nicht anbiedernd.
Dankschreiben Form
  1. Im beruflichen Kontext sollte zudem auf ein elegantes, zurückhaltendes und professionelles Design und Layout geachtet werden. Oft reicht schon ein Logo oder Monogramm als Gestaltungselement. Für einen Absolventen und Bewerber ist das aber schon zu viel des Guten. Ihr Name, Ihr Unternehmen sowie Ihre Adresse sollten sich ebenso darauf befinden wie Ort, Datum und Unterschrift. Ob Sie das Schreiben handschriftlich oder am PC verfassen, ist letztlich Geschmackssache. Wägen Sie ab, was dem Anlass entsprechender ist. Die Ästhetik und Leserlichkeit Ihrer Handschrift ist aber auch ein Kriterium.
Dankschreiben Länge
  1. Dankschreiben sollten nicht länger als eine halbe Seite sein. Viele Worte schwächen nur die Kernaussage. Und es ist ein Dankschreiben, kein zweites Bewerbungsschreiben! Die Faustregel beim Dankschreiben lautet: In der Kürze liegt die Kraft!
Dankschreiben Aufbau und Inhalt
  1. Ein Dankschreiben besteht im Kern aus fünf Bausteinen, die Sie zugleich wie eine Art Checkliste behandeln können:
  2. Der Reihe nach…
Persönliche Anrede
  • Sprechen Sie den Gastgeber immer persönlich an. Ein Dankschreiben beginnt NIE mit „Sehr geehrte Damen und Herren“! Die Vor- und Nachnamen der Anwesenden sollten Sie sich also unbedingt merken, besser aufschreiben (bei fehleranfälligen Namen nachfragen: „Stephan mit ph oder f?“!). Fehlt die persönliche Anrede, wirkt das Dankschreiben sofort wie ein Massenbrief.
Danksagung
  • Machen Sie Ihrem Leser schon im ersten Satz deutlich, dass er oder sie ein Dankschreiben in der Hand hält. In der Regel werden Sie sich für die Zeit und Aufmerksamkeit Ihres Gesprächspartners bedanken. Gerne aber auch für Anregungen, Hinweise, Fragen, die Sie zum Nachdenken gebracht oder Ihre Entscheidung (für den Job) verstärkt haben.
Bezug zum Bewerbungsgespräch
  • Nehmen Sie zudem kurz Bezug zum Auslöser Ihres Schreibens: dem Vorstellungsgespräch (oder anderem Treffen). Hier können Sie, wie schon erwähnt, nachlegen, korrigieren, neue Argumente anführen. Denken Sie ebenso an die verschiedenen Details des Dialogs – was ist Ihnen besonders positiv in Erinnerung geblieben? Was unterschied diesen Kontakt vom Alltäglichen? Auch bei der Kommunikation entstandene komische Situationen können Sie unterbringen. Das kommt allerdings besser an, wenn Sie den Adressaten schon etwas länger kennen.
  • In jedem Fall sollten Sie Ihren Dank dazu nutzen, den Wunsch hier zu arbeiten, noch einmal zu bekräftigen. Auch dürfen Sie sich selbst subtil loben – insbesondere jene Talente, die für die Stelle wichtig sind, beim Bewerbungsgespräch aber irgendwie nicht recht zur Sprache gekommen sind. Oder Sie fügen noch eine gute Idee hinzu, wie Sie im neuen Job echten Mehrwert schaffen.
(Dezente) Komplimente
  • Auch für kleine Schmeicheleien ist im Dankschreiben Platz. Die Betonung liegt aber auf „dezent“. Bedanken können Sie sich immer für die „angenehme Atmosphäre“ beim Vorstellungsgespräch, die „Gastfreundschaft“, die „hilfreichen Antworten“ auf Ihre Rückfragen. Verfallen Sie dabei aber nicht in Plattitüden und Floskeln. Komplimente müssen ernst gemeint und nachvollziehbar sein, damit sie auch ehrlich wirken.
Schlusssatz, Grußformel und Unterschrift
  • Nachdem Sie sich bedankt haben, dürfen Sie im Schlusssatz noch einmal Ihre Hoffnung auf eine Zusammenarbeit bekräftigen. Zum Beispiel mit Formulierungen wie: „Über eine Zusage von Ihnen würde ich mich freuen.“ Oder selbstbewusster: „Ich hoffe auf eine positive Antwort von Ihnen und freue mich auf eine mögliche Zusammenarbeit.“ Nur bitte übertreiben Sie es dabei nicht, das kann schnell anbiedernd oder gar anmaßend wirken. Tabu sind Formulierungen wie: „Ich bin mir sicher, dass wir sehr gut zusammenarbeiten werden.“ Oder: „Ich freue mich schon auf meinen ersten Arbeitstag bei Ihnen.“ Das ist definitiv zu selbstbewusst.
  • Als Grußformel können Sie im Dankschreiben – ganz klassisch – „Mit freundlichen Grüßen“ enden. Oder Sie werden etwas persönlicher, indem Sie den Unternehmenssitz einbauen: „Mit besten Grüßen nach FIRMENSITZ“. Zum Schluß unbedingt noch eine handschriftliche Unterschrift. Falls Sie das Schreiben per E-Mail versenden, sollte diese auch nicht fehlen. Hier hilft ein Scan von Ihrer Unterschrift, der sich digital einfügen lässt.
Dankschreiben Timing
  1. Mit dem Versenden und Abschicken des Dankesschreibens sollten Sie nach dem Vorstellungsgespräch nicht allzu lange warten. Faustregel: Eine Woche nach dem Interview sollte Ihr Gegenüber den Brief auf dem Schreibtisch haben. Natürlich ausreichend frankiert, auf unbeflecktem hochwertigem Papier und persönlich adressiert.

Da ein ein Dankschreiben stets einzigartig sein sollte, können Sie nach dem Verfassen auch einen kleinen Test machen:

Lässt sich Ihr Dankschreiben in der jetzigen Form auch an einen anderen (x-beliebigen) Arbeitgeber verschicken?

Falls ja, ist es nicht originell genug und könnte wie ein Massenbrief aussehen. Stimmen Sie es in dem Fall durch ein paar Details mehr auf den Adressaten ab – etwa durch Anspielungen auf eine Situation oder den Satz eines freundlichen Kollegen. Solche Hinweise sollten aber ebenfalls dezent und ehrlich bleiben. Ehrlichkeit ist immer besser als Schmeicheleien!

Ich hoffe ich konnte dir damit helfen!

Liebe Grüße Mia ; )

Habe ich noch nie von gehört. Völlig übertriebene Speichelleckerei.

Es kann sowohl passieren, dass es positiv aufgefasst wird oder auch negativ.

Normalerweise wird behauptet, man steche damit aus der Masse hervor. Nun steht das inzwischen in fast jedem Bewerbungsratgeber - und somit ist es eben nicht mehr einzigartig, wenn man das macht.

Aus Arbeitgeberperspektive:

Angenommen, man hatte 20 Bewerbungen und jeder formuliert jetzt ein mehr oder weniger schleimiges "Dankesschreiben": Man kommt sich etwas veralbert vor und verplempert Zeit mit dem unsinnigen Lesen und Bewerten desselben.

Lass es lieber.

Was manchmal selbst von Arbeitgeberseite "verlangt" wird, ist eine kurze(!) Bestätigung, dass man weiterhin an der Stelle Interesse hat. So machen wir es zumindest, damit wir wissen, wen wir einplanen können. Die meisten haben nach dem Vorstellungsgespräch nicht den Mumm, direkt zu sagen, dass die Stelle für sie nicht in Frage kommt. Einige fügen der Bestätigung noch ein kurzes "Danke" an. Aber das ist dann eben keine halbe Seite Text, sondern zwei Zeilen...

Völlig überflüssig. Das schadet im Ergebnis mehr.