Bundesregierung senkt Freiheitsstrafen?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Gut, dann sind die Gefängnisse nicht mehr so überfüllt. 51%
Schlecht, dadurch wird das Strafrecht zahnlos. 49%

15 Antworten

Gut, dann sind die Gefängnisse nicht mehr so überfüllt.

Diese Geldstrafen sollte man sowieso in Hausarrest mit Fussfessel umwandeln, das sind ja meistens arme Schlucker (Schwarzfahrer etc) und keine Schwerverbrecher.

Wäre günstiger und heutzutage auch einfach umsetzbar.

Philippus1990 
Fragesteller
 24.07.2023, 13:20

Wieso ist man als Schwarzfahrer ein "armer Schlucker"?

Wäre günstiger und heutzutage auch einfach umsetzbar.

Wie soll das bei Obdachlosen gehen? Ist zudem alles andere als "günstig" - Technik, Überwachung usw. kosten.

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Gut, dann sind die Gefängnisse nicht mehr so überfüllt.

Die Ersatzfreiheitsstrafen treffen arme Menschen überproportional stark. Jemand der ein einigermaßen auskömmliches Einkommen hat hat kein Problem einen Behördentermin wahrzunehmen. Er wird in der Regel auch nur selten einen Behördentermin wahrnehmen müssen. Meist ist auch ein Verkehrsmittel wie Fahrrad oder auch Auto vorhanden, und es gibt auch noch den Nahverkehr. Der Fahrpreis mag schmerzlich hoch sein ist aber noch zu verkraften. Auch ein Bußgeld z.B. wegen Geschwindigkeitsübertretung mag schmerzlich sein, aber es ist nicht existenzbedrohend. Auch wird man einen defekten Kühlschrank ersetzen können.

Jemand der aber von Bürgergeld abhängig ist wird zum einen relativ häufig zu einer Behörde müssen, zum anderen sind die Kosten für den Nahverkehr so hoch das sich die Frage stellt ob man nun schwarz fährt oder an dem Tag etwas zu Essen hat. Auch bringt eine unvorhergesehene Ausgabe die komplette Finanzplanung völlig durcheinander. Da wird sich häufig für das Schwarzfahren entschieden. Die 60€ sind nicht zu bezahlen und nach einer Weile wird die Ersatzfreiheitstrafe fällig. Zudem ist die Ersatzfreiheitstrafe noch mit Kosten und Einkommenseinbußen verbunden welches zu einer existenzbedrohenden Situation eskalieren kann.

Philippus1990 
Fragesteller
 24.07.2023, 19:55
Die Ersatzfreiheitsstrafen treffen arme Menschen überproportional stark.

Na und? Müssen "arme Menschen" sich nicht an das Gesetz halten?

zum anderen sind die Kosten für den Nahverkehr so hoch das sich die Frage stellt ob man nun schwarz fährt oder an dem Tag etwas zu Essen hat.

Was für ein Quatsch. Ist gibt vielerorts Sozialtickets. Und wenn man eh den ganzen Tag Zeit hat, kann man auch mal das Fahrrad nutzen.

Die 60€ sind nicht zu bezahlen und nach einer Weile wird die Ersatzfreiheitstrafe fällig.

Nö. Beim erstem Mal Schwarzfahren wird in der Regel nicht mal angezeigt. Erst beim dritten Mal.

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Schlecht, dadurch wird das Strafrecht zahnlos.

Bestimmt werden auch noch bald weitere "Entkriminalisierungsversuche" erfolgen, wie bei Schwarzfahren oder Unfallflucht geplant. Wenn es so weitergeht ist vermutlich irgendwann auch mal Körperverletzung nur noch eine Ordnungswidrigkeit (Ironie off).

Gut, dann sind die Gefängnisse nicht mehr so überfüllt.

Das ist in BW schon lange so.

Außerdem stimmt das so nicht, gemeinnützige Arbeit kann man nur einmal machen. Ein zweites mal geht das überhaupt nicht.

Schlecht, dadurch wird das Strafrecht zahnlos.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Entlastung der Gefängnisse nach hinten losgeht.

Ja, nun sitzen die Ersatzfreiheitsstrafen kürzer drin, aber es werden sich vielleicht auch mehr dazu entscheiden, dass sie die kurze Zeit absitzen.

Ranzino  24.07.2023, 19:08

die kurze Zeit muss der Staat nun immer noch in Kauf nehmen, er will aber von den Kosten runterkommen.

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dvdfan  24.07.2023, 23:03
@Ranzino

Wenn sich dadurch die Anzahl der Leute, die Ersatzfreiheitsstrafe machen, verdoppelt, dann ist da garnichts gewonnen.

Abwarten, es bleibt spannend.

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Ranzino  25.07.2023, 17:07
@dvdfan

wenn es so kommt, dann muss man nachbessern

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