Bundesfreiwilligendienst im Rettungsdienst?

3 Antworten

Da jeder Anbieter die Tätigkeiten seiner BFDler/FSJler selber einteilen kann, kann man dir hier nur eine relativ prinzipielle Aussage geben:

als BFDler wird deine Tätigkeit im Rettungsdienst vermutlich zum allergrößten Teil als Besatzungsmitglied eines KTWs sein, also Krankentransporte abwickeln und sehr selten Mal Notfalleinsätze, je nach angewandter Politik beim entsprechenden Träger.

Für die Tätigkeit in der Notfallrettung, also als Besatzungsmitglied eines RTWs fehlt einfach die Erfahrung und vermutlich wirst du als BFDler auch maximal zum RH ausgebildet, also bleibt die Verwendung im Rettungsdienst auch von Seiten der Gesetzgebers auf die Tätigkeit im Krankentransport beschränkt.

Wie gesagt: zig hunderte verschiedene Leistungserbringer im Rettungsdienst in Deutschland, zig verschiedene Regelungen. Ich würde mich persönlich bei den in Frage kommenden Anbietern in deinem Umfeld direkt erkundigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Von Experte iwaniwanowitsch bestätigt

Hi,

euere Erfahrung und Erlebnis

Ich gehöre zu denjenigen, die ein FSJ im Rettungsdienst hinter sich haben - und im Rettungsdienst "hängen" geblieben sind. Man könnte also pauschal feststellen: so schlecht kann ich es nicht gefunden haben.

Im Grunde genommen sind die Unterschiede zwischen FSJ und BFD im Rettungsdienst marginal, es gibt zwar eine andere gesetzliche Grundlage und der Träger des Freiwilligendienstes unterscheidet sich - im Bezug auf den Einsatz sind beide Freiwilligendienste hier jedoch identisch.

Prinzipiell erhält man im Rettungsdienst grundsätzlich vorab oder zu Beginn des Freiwilligendienstes eine rettungsdienstliche Qualifikation - entweder zum Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang), oder zum Rettungshelfer (320-h-Lehrgang, unterschiedliche Regelungen).

Das ist einer der Hauptunterschiede zu anderen Einsatzstellen.

Man erlebt den Wachen- und Einsatzalltag und wird in die anfallenden Aufgaben letztendlich vollends eingebunden - einen umfassenderen Einblick und "mehr selbst machen" geht im Rahmen eines Freiwilligendienstes wohl kaum.

Seminare...sind eine Sache für sich. Die Bandbreite reicht von bitterer Enttäuschung bis total super. Unterm Strich konnte ich zumindest jedem Seminar etwas positives abgewinnen.

was so Größenteils die Aufgaben/Tätigkeit wären.

Eigentlich macht man genau das selbe, was ein hauptamtlich Angestellter im Rettungsdienst - sei es nun ein Rettungshelfer oder Rettungssanitäter - nur eben für ein Viertel des üblichen Gehalts. Schattenseite des Ganzen.

Überwiegend wird man im qualifizierten Krankentransport eingesetzt, wie iwaniwanowitsch schon gesagt hat - je nach lokaler Regelung der Einsatzstelle kann ein Einsatz in der Notfallrettung erfolgen, entweder nur als "dritter Mann" oder als reguläres Besatzungsmitglied.

Wie es im jeweiligen Fall geregelt ist/wird, entscheidet die Einsatzstelle.

Was ich zu bedenken gebe...

Auch wenn Freiwilligendienste mittlerweile der klassische Einstieg in den Rettungsdienst geworden sind - lohnen tut sich diese Variante nicht immer. Ein gewisses "Ausnutzungspotential" ist hier einfach vorhanden; ob es dazu kommt, hängt stark von der Einsatzstelle ab.

Eigentlich muss man sich die Fragen stellen

  • Wenn es ein Freiwilligendienst sein soll - muss es im Rettungsdienst sein? und
  • Wenn es der Rettungsdienst sein soll - muss es ein Freiwilligendienst sein?

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger FSJler im Rettungsdienst

Ein kleiner Tipp:

Mache lieber den Rettungssanitäter und gehe damit im Rettungsdienst / Krankentransport arbeiten.

Ich habe damit ca. 1800€ /brutto Monat verdient und die Lehrgänge und Praktika vom Arbeitgeber voll bezahlt bekommen + normalen Lohn in der Zeit.

Bei einem Bundesfreiwilligendienst o.Ä. bekommst du ja nur die „Aufwandsentschädigung“, die in der Regel wenn überhaupt für den Spritt reicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
M1717422  22.04.2022, 09:51

Wenn du die Ausbildung eigenständig machst, kannst du als angestellter RS mit um die 2400€ brutto rechnen.

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