Bin ich zu ungeeignet für ein Studium?
Ich verfüge über eine geringe intellektuelle Kapazität. In der Schule habe ich oft Probleme, etwas zu verstehen. Meine Mitschüler kapieren alle Themen immer blitzschnell, während ich immer minutenlang grübeln muss. Zudem muss ich mir Texte immer tausendmal durchlesen, bevor ich sie nur ansatzweise verstehen kann. Wenn der Lehrer eine Frage stellt, die kritisches Denken erfordert, schießen unzählige Hände immer sofort in die Höhe. Bei mir ist das nicht so. Ich brauche länger, um eine Antwort zu formulieren. Selbst dann muss ich die Antwort hundertmal im Kopf wiederholen, aus Sorge dass ich mich anschließend verhaspele und ein inkohärentes Wirrwarr abliefere. Doch bei vielen Fragen ist mein Kopf einfach nur...wie soll ich sagen...leer? Kein einziger Gedanke formiert sich. Vielleicht liegt es an dem mangelnden Hintergrundwissen? Meine Mitschüler verfügen über ein breites Spektrum an Wissen, sie können ihre Gedanken präzise und schlüssig wiedergeben, doch wenn ich rede, klinge ich wie ein Depp. Die Nervosität macht alles nur noch schlimmer. Ich fühle mich so fehl am Platz. Ich schäme mich so sehr, dass ich einfache Konzepte so oft nicht begreifen kann.
Nun zum eigentlichen Thema: Von mir wird erwartet, dass ich studieren soll. Jedoch habe ich von vielen Quellen gehört, dass das Studium um einiges härter ist als Schule. Da ich schon für die Schule zu inkompetent bin, schlussfolgere ich, dass das Studium für mich nur nach hinten losgehen würde. Ich interessiere mich für Psychologie, jedoch habe ich keine Chance, den NC zu erreichen, meine Noten sind zu schlecht. Generell bereitet mir die Zukunft Sorgen. Ich verspüre keinerlei Motivation. Ich habe nicht wirklich Ambitionen. Ich weiß nicht, wieso ich noch Hausaufgaben mache und lerne. Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Wieso bin ich so, wie ich bin?
8 Antworten
Hey eineiiger Bruder genauso ging es mir auch. Und tata ich habe ein FH Studium mit 2,6 geschafft. Dafür habe ich mir wahrlich nicht den A*** aufgerissen.
OK es ist wahr dein Gehirn ist etwas langsamer (wie bei mir). Und dann??? Seit wann muss man in der Schule schlau sein? Du lernst bei dir zu Hause am Schreibtisch. Wenn die Prüfung kommt gibst dein Bestes. So läuft es im Studium und im Gymi.
Studium ist sehr viel leichter weil das ständige mitschreiben entfällt. Du kopierst einfach alles. Außerdem hast du die Prüfungen von den Vorjahren und die ändern sich nur etwas.
Deine lieben Kommilitonen geben dir ihre Mitschriften und die jagst du durch den Kopierer. An der FH gibt es so Berichte über Praktika. In Konstruktion hatten wir auch Hausarbeiten. Klar das muss man machen. Ich sag ja nicht Ich habe gar nichts gemacht. Ich sage nur studieren tut man zu Hause und eine Abschreibestunde kann man auch öfter mal flach fallen lassen.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die sich nur auf (u.a. auch meine) Mitschriften verlassen haben, sich zwar formal mittlerweile ebenfalls im vorletzten Semester der Regelstudienzeit befinden, allerdings bisher nur ein bis zwei Prüfungen bestanden haben. Je nach Studiengang reicht es eben nicht, sich auf die Arbeiten anderer zu verlassen. Die Aussage "Studium ist sehr viel leichter als Schule" kann also pauschal nicht stimmen. Meine Kommilitonen und ich würden allesamt liebend gerne mit dem deutlich geringeren Arbeitsaufwand und Anspruch der Schule tauschen. Naja, aber unser Studiengang hat eben auch schon seinen entsprechenden Ruf🤷 das haben wir uns wohl auch selbst so ausgesucht... Rein zuhause studieren können wir auch nicht, da in den Seminaren und im Labor Anwesenheitspflicht gilt. Zuhause laufen "nur" Laborvorbereitungen, Protokolle und Prüfungsvorbereitungen. Die Inhalte einer kompletten Vorlesung nebenher noch nachzuarbeiten und sich selbst zu erklären, ist hier neben dem Aufwand der anderen zwei Fächer nahezu unmöglich.
Ein Studium ist nicht unbedingt härter als die Schule. Du bist ja bereits besser gebildet als vor der Oberstufe.
Manche Studiengänge empfinde ich sogar als leichter.
1. Wenn du Dir den schulischen Erfolg wirklich so hart erarbeiten musst, würde ich defintiv die Finger von einem Studium lassen. Das ist auf jeden Fall härter.
2. Macht es keinen Sinn zu studieren, wenn man es nicht wirklich will
3. Lass Dir nicht von deinen Eltern den Lebensweg diktieren! Mein damaliger Freund hat seinen Eltern zu liebe Jura studiert statt Pilot zu werden. Er hat es geschafft und ist als Jurist zum ADAC. Fand aber sowohl das Studium als auch die Arbeit ätzend. Inzwischen ist er Hubschrauberpilot beim ADAC, aber das wäre auch einfacher gegangen.
4. Mit einer guten Ausbildung im handwerklichen Bereich kann man heute teilweise besser sein Geld verdienen und steckt nicht erstmal 100 000 in ein Studium. Alternativ wäre eine Berufsakademie wie es sie in Baden-Württemberg gibt vielleicht interessant. Dabei wechseln sich ein praktischer Teil in einer Firma und ein Fachhochschulstudium ab.
Oder eben ein normales Fachhochschulstudium. Das ist kürzer und praxisorientierter als ein Studium an der Uni.
5. Überleg Dir ob du wirklich soviel schlechter bist. Mir ist aufgefallen, dass es viele Schüler gibt, die sich das aus mangelndem Selbstbewusstsein einreden. Die vergleichen sich nur mit den 2-3 Besten und sehen nicht wie hart die anderen arbeiten müssen, die auch gute Noten bekommen.
Jeder Mensch hat einen bestimmten IQ. Der Durchschnitt liegt zwischen 90 und 110. Manche Menschen sind drunter, manche sind drüber. Das erklärt, warum du dir schwerer tust und länger brauchst als deine Kollegen.
Aber das ist jetzt auch nicht schlimm. Die berühmte Schauspielerin Christiane Hörbiger sagt zB selbst von sich: Abi hab ich keines, dafür war ich leider zu dumm!
Immerhin hast du richtig erkannt, dass ein Studium dich noch mehr überfordert, als es die Schule jetzt schon tut. Von daher muss ich dir schon ein Lob aussprechen, denn es ist selten, dass sich Menschen selbst objektiv einschätzen können!
Ich finde es gibt viele Möglichkeiten für dich, die kein Studium erfordern. Wichtig ist, für dich herauszufinden, was dich wirklich interessiert. Denn wenn du etwas mit Interesse und gerne machst, machst du es in der Regel auch gut und das ist das wichtigste in jedem Beruf!
Ich würde aber trotzdem mit den Eltern reden, ihnen deine Lage erklären und sie um Unterstützung bitten!
Der IQ ist eine bescheuerte und veraltete Art intelligent zu messen... Und der IQ liegt im durschnitt nicht zwischen 90 und 110, sondern ist 100.. Man misst eig nur die Abweichung von dem Durchschnittswert 100
Wenn du schon in der Schule so grosse Probleme hast, dann ist ein Studium wirklich nicht das Richtige für dich. Du wirst da unter noch grösseren Druck geraten, schnell den Anschluss verlieren, Klausuren und Prüfungen nicht bestehen usw.
Aber du musst ja auch nicht unbedingt studieren. Du kannst auch eine Lehre oder Ausbildung machen. Vielleicht liegen deine Fähigkeiten mehr im praktischen Bereich, also, es fällt dir leichter, mit den Händen zu arbeiten als mit dem Kopf.
Mach das denen, die von dir erwarten, dass du studierst (vermutlich deine Familie) mit netten Worten klar. Du solltest nicht , nur um irgendjemandem einen Gefallen zu tun, etwas machen, was dich überfordert und dich unglücklich macht.
Dass in der Uni das Mitschreiben entfällt, kann ich wahrlich nicht bestätigen... im Gegenteil. Ohne Mitschriften hat man bei uns komplett verloren. Prüfungen sind selten gleich nur Altklausuren. Was ist, wenn ne Hausarbeit oder ein Kolloq ansteht? Da gibt's keine Altklausuren zu.