Bin ich bereit Reitunterrichtzu geben?

6 Antworten

Die Verantwortung übernehmen kann man erst ab einem Mindestalter und einer Mindestausbildung.

Du solltest mindestens 16 Jahre alt sein und mindestens den Trainer C haben oder eben eine vergleichbare Ausbildung nachweisen können. Für den Trainer C muss man das Reitabzeichen 4 haben und das Longierabzeichen 5. DANN erfolgt die Ausbildung zum Trainer, die nochmal lehrt, am Ende hat man also deutlich höhere Kenntnisse als RA 4, das so in etwa A*-Niveau nachweist. Man sollte also deutlich mehr als das können, was für die Abzeichen gebraucht wird. Beim Trainerschein heißt es auch, dass man mit 16 nur darf, wenn man den Trainerassistenzschein hat.

Damit wird verglichen, wenn es im Haftungsfall darum geht, ob Du eine Mitschuld an einem Unfall hast, weil Du falsch angeleitet hast. Kein Mensch muss einen bestimmten Trainerschein haben, wenn er nicht explizit verlangt wird. Aber wenn irgendwas ist, wird hinterfragt, woher die Kompetenz kommt und dann sollte man eben Kenntnisse nachweisen können, die auf mindestens solchem Niveau liegen.

Gerade für Anfängerunterricht, wo sich die Schüler nicht selbst helfen können, wenn Du in Deiner Anweisung Fehler hast, ist gerade mal E-Niveau keine gute Voraussetzung.

Das musst du mit den Verantwortlichen besprechen. Hier weiß niemand, was du kannst, und was erwartet wird. Meist ist Volljährigkeit Vorraussetzung, weil sonst jemand anders für alles verantwortlich sein muß, was du tust.
Auf jeden Fall anzuraten wäre es den „Trainerassitent im Pferdesport“ zu absolvieren; das geht, wenn du 16 bist. Das ist ein einwöchiger Lehrgang mit Prüfung. Pferdeführerschein und Longierabzeichen sind dazu Vorraussetzung, kann man aber in der Regel beim selben Lehrgang gleich mitmachen, ist dann eben stressig. Die Kosten werden eventuell sogar von dem, Verein, der deine Hilfe braucht, übernommen. Auch ein Erste Hilfe Kurs und ein polizeiliches Führungszeugnis, sowie den Nachweis über eine Mitgliedschaft sind vorher zu erbringen.

Und, bitte nicht mißverstehen, aber kleiner Tipp am Rande: man kann auch wo anders sparen, um sich die eine oder andere Reitstunde davon zu gönnen. „Wenn wir schon nicht gut reiten können, wollen wir doch wenigstens gut aussehen“, sagte mal eine Bekannte. Und alles anderen dachten: würdest du das Geld statt fürs Outfit für mehr Reitstunden ausgeben, sähe das Ganze unterm Strich selbst im alten Pullover besser aus…😉

ToveSearider 
Fragesteller
 31.03.2024, 08:33

Danke für die Antwort, ich wollte mich bloß nicht komplett lächerlich machen wenn ich mich als Reitlehrerin für die kleinen anbiete weil ich noch nicht weit genug bin...

Es geht garnicht groß ums Sparen, bloß bezahlen meine Eltern das monatliche Geld für die Reitbeteiligung und einmal Wöchentlich Unterricht im Verein wenn dazu noch alle zwei Wochen eine Reitstunde dazukommt sind das nochmal 60€ obendrauf... Das wird einfach viel. Deshalb soll ich etwas Geld selbst verdienen um selber etwas für mein Hobby zu machen.

Was meine Eltern aber halt nicht wollen ist das ich Reitstunden von meinem Taschengeld bezahlen, nach ihrer Meinung ist das für Klamotten oder halt doch mal ne neue Schabrake...

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Urlewas  31.03.2024, 09:00
@ToveSearider

Ob du dich lächerlich machen, hängt immer davon ab, in welcher Art und Weise du dein Anliegen vorbringst. Wenn man dich ja dort kennt, kannst du ja mal fragen, ob es ihnen eine Hilfe wäre, wenn du beim Reitunterricht assistierst (so, wie es eigentlich für Trainerassistenten vorgesehen ist). In der Praxis sieht es dann oft so aus, das der „eigentliche“ Reitlehrer, bei dem die Verantwortung liegt, sich mit der Zeit ziemlich rar macht.
Vielleicht hat man aber sonst auch andere Aufgaben für dich? Frag doch einfach, ob du auf irgendeine Weise die eine oder andere Reitstunde abarbeiten könntest, indem du im Stall hilfst oder eben beim Unterricht assistierst.
Ich habe damals beim Satteln geholfen, das Putzen erklärt, den Leuten beim Aufsteigen geholfen, sollte dann schon mal im Schritt longieren… nach und nach hat der Reitlehrer sich immer rarer gemacht, und ich habe nachher eigentlich völlig selbstständig 2 Voltigiergruppen und unzählige Longenschüler unterrichtet. Der Reitlehrer warf nur noch ab und an ein Auge drauf, um der Versicherung genüge zu tun. Und weil ich meinen Job wohl sehr gut machte, hat auch nie jemand beanstandet, nicht vom Meister unterrichtet zu werden. Wenn dieser die Schüler dann übernommen hat, haben sie schnell gute Fortschritte gemacht,w eil ich gute Grundlagen gelegt hatte. Aber ich habe einige Longierkurse belegt, und das Longenpferd machte minutiös genau das, was ich sagte. Wenn ich dem Reitschüler anbot, es mal mit 3 Galoppsprüngen zu versuchen, konnte er sich darauf verlassen, dass es weder 4 waren, noch dass das Pferd hinterher in den Trab „rannte“. Am Ende zählt das, was du wirklich kannst.

Aber wie gesagt, man kennt dich ja. Und so darfst du doch fragen, ob das, was du kannst, in irgendeine Weise so hilfreich sein könnte, dass du was damit verdienen kannst. Egal, ob du dann den Gang gehst und das Sattelzeug in Schuß hältst, am Sonntagmittag ausmisten kommst oder gar beim Unterricht helfen darfst. Betonung liegt auf „Helfen“, denn offiziell als Reitlehrerin anstellen kann man dich ja nicht.

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das würde der stallbetreiber entscheiden.

ich wage schwer zu bezweifeln, dass du genug pädagogische erfahrung, erfahrung im lehren als solches, erfahrung im beurteilen und auflösen von situationen hast. und den respekt der schulponys muss man sich erarbeiten.

zudem sind die kleinen die basis der reiterei. gruppenstunden spülen nun mal das geld in die kasse. die altersgruppe zwischen 8 und 14 jahren stellt über die hälfte aller personen, die in reitschulen gruppenunterricht auf schulpferden nehmen.

die eltern bezahlen viel geld für reitstunden und daher besteht der anspruch auf fundierten unterricht.

das kannst du noch lange nicht leisten.

zeitungen oder prospekte verteilen, wäre eine möglichkeit, an geld zu kommen. oder auch beiarbeiten im stall - fertigmachen von berittpferden, grundstückspflege, weidepflege, weideservice, deckenservice etc.

frag doch einfach den stallbetreiber mal.

ich als eltern würde mein kind jedenfalls keiner jugendlichen anvertrauen, wenn keine qualifikationen nachgewiesen werden können.

Mit einem E Niveau ist man in der Regel noch lange nicht soweit, andere fachlich korrekt anzuleiten.

Gerade in den Anfängerstunden, muss die Grundlage penibel gesetzt werden. Fehler die hier gemacht werden, schleppt man sein Reiterleben mit oder sie müssen mit extremen Aufwand aufgelöst werden.

Verhaltensmuster die man einmal hat sind gerade bei "instinktiven" Verhalten wie beim Reiten schlecht wieder zu löschen und durch bessere zu ersetzen.

So manchen guten Reiter wurde seine Karriere, durch die falschen Grundlagen erheblich begrenzt oder gar unmöglich gemacht.

Was man jedoch schon kann, Theorie Unterricht geben:

Bahnregeln, einfache Ausrüstungskunde, Grundlagen der Pferdeanatomie, Bahnfiguren erlaufen, etc.

Nebenbei einen Helferschein machen und bei einem guten Trainer lernen was Unterricht bedeutet.

Dieses ist in dem Moment vor dem Moment zu kommen, um dem Reitschüler in dem Moment richtig anzuleiten. Dafür braucht es ein Gespür für Pferd, Reiter, das lernt man nur durch Erfahrung mit einem guten Trainer als Mentor.

Der einen selbst anleitet zu Pferde, damit man weiß wie sich was falsch und richtig anfüllt. In der Bahn, auf die kleinen feinen Anzeichen der Probleme hinweist, so das man an den Problemen arbeitet und nicht an den Symptomen.

Um jedoch ein Problem bearbeiten zu können, muss man jedoch den Hintergrund des Problems erfassen, den Lösungsweg kennen.

Nein, du bist dafür nicht qualifiziert genug. Ich würde mit einen anderen (Mini-)Job suchen.