Bietet Nextcloud Benachrichtigungen zu S.M.A.R.T und die folgenden weiteren Funktionen?

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nextcloud ist kein Betriebssystem, sondern eine Software, die unter einer GNU/Linux Distribution (z.B. Debian) läuft. Mit einem NAS ist Nextcloud nicht zu vergleichen.

Informiert einen Nectcloud über den S.M.A.R.T-Status der Festplatten und kann einem Nextcloud Warnungen bei schlechten Festplattenwerten senden? [Die Hardware unseres Projekts unterstützt die S.M.A.R.T-Auslese vom Mainboard her.]

Nein, Nextcloud arbeitet auf einer höheren Abstraktionsebene. Es spielt keine Rolle, welches Speichermedium verwendet wird. Das kann statt einer Festplatte z.B. auch ein Cloudspeicher sein, der als Laufwerk eingebunden wurde.

Ein S.M.A.R.T.-Monitoring kann unabhängig von Nextcloud eingerichtet werden, zum Beispiel mit smartmontools.

Bietet einem Nextcloud einen "Papierkorb", wie man ihn von z.B. Synology kennt?

Ja.

Kann man sich mit seiner Nextcloud über FTP/SFTP verbinden? [Nicht, dass ich das hier einsetzen würde, doch es wäre gut zu wissen.]

Nicht direkt, aber du kannst auf dem Host, auf dem deine Nextcloud-Instanz läuft, natürlich einen FTP-Server installieren. Dann kann man auf die gleichen Daten zugreifen wie über Nextcloud, aber nicht alle Nextcloud-Funktionen sind verfügbar (z.B. Versionierung und Papierkorb).

Als Alternative würde sich WebDAV anbieten. Das wird von Nextcloud unterstützt.

Kann man auf seiner Nextcloud einstellen, dass sie zu gewissen Zeiten in den Ruhemodus wechseln soll und auch selbstständig wieder starten soll, wie man es z.B. von Synology kennt?

Weil neben Nextcloud noch andere Dienste auf einem Server laufen könnten, wird Nextcloud diesen niemals herunterfahren. Im Allgemeinen hätte Nextcloud nicht mal die notwendigen Rechte.

Dieses Verhalten lässt sich aber auf der Betriebssystemebene realisieren.

Kann man mit einer Nextcloud Wake on Lan nutzen, wenn die Hardware dies unterstützt?

Auch das hat nichts mit Nextcloud zu tun, sondern muss auf der Betriebssystemebene konfiguriert werden.

Also nochmal: Nextcloud ist kein NAS. Man kann sich zwar mit Linux und Nextcloud ein NAS bauen, muss aber auch außerhalb von Nextcloud einiges konfigurieren. Nextcloud ist vor allem für die Synchronisierung von Dateien zuständig. Alles was darüber hinausgeht ist nicht die Aufgabe von Nextcloud.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Informatik
HirnlosOo 
Fragesteller
 22.07.2022, 16:23

Lustig, dass ein User namens "DummeStudentin" einem User namens "HirnlosOo" antwortet. XD

OK, zurück zum Thema:

  • "Nein, Nextcloud arbeitet auf einer höheren Abstraktionsebene. Es spielt keine Rolle, welches Speichermedium verwendet wird. Das kann statt einer Festplatte z.B. auch ein Cloudspeicher sein, der als Laufwerk eingebunden wurde."

Kann ich mir Nextcloud also als eine Art kleine abgespeckte SAN-Controller-Software vorstellen?

  • Dass man die Dinge übers Betriebssystem regeln muss, die Nextcloud als Software nicht bietet, ist eine hilfreiche Info. Auch das mit dem FTP-Server. Jetzt habe ich endlich mal den gedanklichen Knoten lösen können und Nextcloud mal ein wenig besser verstanden, vielen lieben Dank! Sehr sehr hilfreich!
  • PS.: Dann könnten wir ja auch auf dem alten Rechner Windows drauf lassen und darauf dann Nextcloud als Serversoftware installieren und den Rest via Windows lösen, richtig? Gibt es da Möglichkeiten? Geht das so?
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DummeStudentin  22.07.2022, 16:41
@HirnlosOo
Kann ich mir Nextcloud also als eine Art kleine abgespeckte SAN-Controller-Software vorstellen?

Nein. Nextcloud verwaltet Dateien, keine Dateisysteme. Es wird immer das Dateisystem des Rechners verwendet, auf dem Nextcloud installiert ist.

PS.: Dann könnten wir ja auch auf dem alten Rechner Windows drauf lassen und darauf dann Nextcloud als Serversoftware installieren und den Rest via Windows lösen, richtig? Gibt es da Möglichkeiten? Geht das so?

Davon würde ich abraten. Nextcloud ist nicht kompatibel mit Windows. Mit einer virtuellen Maschine, einem Docker Container oder WSL ließe sich dieses Problem lösen, aber warum sollte man dann überhaupt Windows verwenden?

Linux ist für diesen Anwendungsfall eindeutig besser geeignet. Als Serverbetriebssystem wird fast ausschließlich Linux eingesetzt (mal abgesehen von Servern in Unternehmen, die Windows Netzwerke verwalten), und so gut wie jedes NAS-Betriebssystem basiert auf Linux. Du wirst also für Linux mehr geeignete Software und hilfreichere Informationen finden, weil schon viele vor dir das gleiche gemacht haben. Windows ist ein Desktop-Betriebssystem. Kaum jemand verwendet das für ein NAS.

Falls das Problem fehlende Linux-Kenntnisse sind, lässt sich dieses Vorhaben nicht realisieren. Dann wäre es einfacher, ein fertiges NAS zu kaufen.

Vielleicht gibt es auch freie NAS-betriebssysteme, die out of the box funktionieren. Die würden zwar auch auf Linux basieren, aber man müsste sich damit nicht rumschlagen.

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