Beziehungsresistenz? Nicht für's Zusammensein geschaffen? Psychologie

5 Antworten

Unser Verstand ist etwas unsagbar Tolles. Er ermöglicht uns nämlich, uns vor Verletzungen unserer Seele zu schützen. Indem wir beobachten, analysieren, bewerten, abwägen…haben wir prima Mechanismen in der Hand, um zu verhindern, dass unser Gefühl die Oberhand kriegt.

Und damit halten wir unser Verletzungsrisiko im Griff. Wir erstreben ein Höchstmaß an Kontrolle, denn diese garantiert uns, dass wir nicht in Situationen geraten, wo andere dafür sorgen können, dass wir uns schlecht fühlen.

Wie du selbst feststellst, funktioniert das ganz hervorragend. Du kannst deine Beziehungen gestalten, wie du willst, indem du dich nur auf Ebenen bewegst, die du unter Kontrolle hast: Die Freundinnen deiner Freunde, deine Freunde - die sind sicheres Terrain. Hier ist alles berechenbar und die Gefahr, dass dich jemand mit Emotionen konfrontiert, die du nicht kontrollieren kannst, ist gleich Null.

Was du aber inzwischen auch spürst ist, dass dir dadurch etwas verloren geht. Wirkliche Nähe, Liebe sind nicht risikofrei zu kriegen. Wenn du das Wagnis eingehen möchtest, jemanden hinter deine Schutzschilde blicken und damit an dich heranzulassen, machst du dich verwundbar. Dann ist es nämlich nicht mehr in deiner Hand, wie der andere damit umgeht.

Das macht Angst - und dies umso mehr, je tiefer der Schmerz sitzt, den man zuvor erfahren hat. Und es ist eine sehr verständliche Reaktion, sich diesem Schmerz nicht erneut aussetzen zu wollen.

Nur: Wer wirklich teilhaben möchte am Leben, muss sich berühren lassen. Vertrauen kann nur entstehen, wenn man Situationen schafft, in denen man auch vertrauen muss. So lange man alles kontrolliert, besteht diese Notwendigkeit nicht. Der potentielle Schmerz ist dabei inklusive. Wer sich verletzbar macht, kann verletzt werden.

Kann. Muss es aber nicht. Und wäre das Geschenk von Liebe und Nähe nicht so ein besonderes, wäre die Menschheit vermutlich längst ausgestorben, weil niemand mehr dieses Risiko des Schmerzes eingehen wollte.

Dass es nicht klappt, den Verstand austricksen zu wollen, indem man ihn betäubt, hast du bereits festgestellt. Der komplette Verlust von Kontrolle, der dabei entsteht, ist mitnichten irgendwie bereichernd, im Gegenteil.

Besser funktioniert, dem Verstand hin und wieder die Erlaubnis zu geben, ein wenig zu dösen. Indem man angesichts einer Person, die einem sympathisch ist, z.B. beschließt, die kommende halbe Stunde einfach nur genießen zu wollen. Ohne Analyse, ohne Abwägung von Für und Wider. Danach darf sich der Verstand gerne wieder zu Wort melden. Man soll das Denken ja nicht aufhören :).

Sich hin und wieder zu erlauben, schöne Begegnungen und Momente erleben zu dürfen, kann eine so bereichernde Erfahrung sein, dass man sich das öfter traut. Und irgendwann kommt dann auch der Punkt, an dem die Entscheidung, das Visier hochzuklappen, nicht mehr so schwer fällt.

Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 13:28

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich werde auf jeden Fall versuchen, mal alles etwas zurück zu schrauben, auch wenn es mir schwer fällt.

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Ich kann Andrastos nur zustimmen. Sie gehen wirklich mit der falschen Sichtweise an die Sache heran.

Es ist generell contraproduktiv sich weitgehend Gedanken über so ein Thema zu machen. Immerhin hat diese sehr viel mit Emotionen zu tun, wenn man diese nicht in dem Moment empfindet, hat man eine andere Sichtweise.

Ich kenne selbst jemanden, welcher sich wiederum selbst als gefühl bzw. emotionslos angesehen hat. Sein Problem war , das er sich von vornerein einfach zu viele Gedanken gemacht hat. Der Herr ist nun seit 2012 in einer festen Beziehung. Er meinte auch das er sich zu viele Gedanken gemacht hätte und das Logik in Sachen Liebe einfach fehl am Platz ist.

"Wenn ich fest wüsste, das mich jemand mag...."

Um mal Bezug auf Ihre Logik zu nehmen. Wie kann Sie jemand mögen, wenn diese Person Sie gar nicht kennt?

Natürlich kann man gewisse Grundschlüsse aus der Körpersprache, Mimik und Gestik des gegenübers ziehen, zumindest als Anhaltspunkte...... allerdings muss man dafür erstmal mit der Person in Kontakt treten.

Beistand ist immer hilfreich, wenn man denkt das man ihn benötigt. Ob Sie nun ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen möchte ist allerdings Ihre Entscheidung.

Ich kann Ihnen nur ans Herz legen, das Sie versuchen sollten das ganze mal mit weniger Logik zu betrachten.

Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:37

Aber wie soll sowas denn funktionieren? Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mich auf Festivals generell abschieße um mal einfach die Logik auszublenden, allerdings bin ich betrunken auch nicht her meiner Worte und weiß nicht mehr wann was angebracht ist, rede aber trotzdem jeden mit unangebrachten Sachen voll oder sie passen einfach nicht. Also nüchtern zu sehr auf Anhaltspunkte fixiert und betrunken vollkommen ohne jegliches Gespür für gute Konversationen - vorallem beim Kennenlernen. Wie soll man denn sonst alles ausblenden?

Auf das Verhalten und kennenlernen zurück: Wieso soll mich denn eine Person kennenlernen, wenn sie andere kennt die sich so verhalten wie ich?

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ChrisDeMarco  12.11.2014, 11:44
@Helfer1337

Ich kopiere einfach mal einen Teil meiner Antwort , die ich an einer anderen Stelle in dieser Frage niedergeschrieben habe.

"Jeder Mensch hat irgendetwas besonderes bzw einzigartiges in sich, wir leben momentan noch nicht in einer Klongesellschaft. ( Wobei man auch sagen könnte bei den Zahlen 100 - 1000e ist die Chance nicht gerade groß, das in Ihrer Umgebung auch dieselben Verhaltensmustern vorhanden sind.... zwinker )

Und ich kann hier nur wieder erwähnen, Liebe hat keine Logik. Haben Sie schonmal eine Frau gefragt , warum sie diese oder jene Person liebt? Haben Sie schonmal die Antwort bekommen " Ich weiß es selbst nicht genau" oder " es ist einfach so / Es ist einfach passiert" oder " Sie zieht mich einfach an" oder ähnliches ?"

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Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:51
@ChrisDeMarco

Ich kann's mir nicht erklären, aber es ist mir einleuchtend dass der grund einer Beziehung nicht einleuchtend sein kann. Auch wenn ich immer noch davon ausgehe, dass man X mit Y ersetzen kann und diese zu 90% den gleichen Zweck erfüllt.

Muss ich halt hoffen dass einer meiner "Klone" nicht gerade meine eventuell spätere Freundin/Frau kennenlernt, und dieser einige Eigenschaften hat die besser sind als meine g.

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ChrisDeMarco  12.11.2014, 12:05
@Helfer1337

In einem gewissen Sinne stimmen Ihre mathematischen Vermutungen ja auch, aber Sie wissen ja selbst anhand der Buchstaben... X und Y ist nicht das selbe. Ich würde X und Y eher für zwei unterschiedliche Beziehungen stehen lassen, wobei es die selbe Person betrifft. So wie sich die zwei Buchstaben unterscheiden, so unterscheiden sich auch die liebenswerten Verhaltensmuster des Partners.

Aber halt, versuchen wir gerade wieder logisch irgendwelche Dinge zu interpretieren?

Eine Antwort was das "ausblenden" angeht... da kann ich Ihnen nicht wirklich weiter helfen. Immerhin dreht es sich um Ihren Kopf und nur Sie können Versuche unternehmen um in gewissen Situationen mal nicht so zu denken.

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ich hatte bis ich 22 war keine richtige Freundin.

Eines kann ich dir sagen: Das Risiko wirst du eingehen müssen. Man kann nie beim ersten Blickkontakt wissen ob das jetzt die Beziehung fürs Leben wird oder nicht, aber darauf kommt es nicht an!!

Du gehst das mit der falschen Sichtweise an.

Anstatt gleich an Kinder zu denken, wenn du eine Frau siehst, solltest du dich lieber fragen, ob sie es generell wert wäre Zeit mit ihr zu verbringen. Du musst dich nicht gleich mit ihr vermehren, einfach mal kennenlernen und wenn etwas mehr draus wird, genieß was du kriegst. Wenn sie nicht die fürs Leben ist, auch gut, dann weitersuchen.

Wenn du dich besser fühlst, kannst du natürlich einen Psychiater aufsuchen.

Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:12

Aber was ist, wenn die Person mich indirekt herunterzieht? Wie lernt man eine Person kennen ohne sie einfach "anzumachen", wie sticht man heraus? Was macht einen für die Person besonders - Was würde es machen? - Es gibt doch noch 100-1000e Personen mit nahezu identischen Verhaltensmustern. Wieso sollte man sich für mich entscheiden?

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Andrastos  12.11.2014, 11:16
@Helfer1337

wenn dich die Person herunterzieht, egal auf welche Weise, dann musst du dich von ihr trennen oder das Problem beheben. Das gilt auch für Freundschaften, nicht nur für Liebesbeziehungen.

Es hat keinen Sinnzu versuchen herauszustechen. Sei wie du bist. Eine deiner Eigenschaften wird früher oder später jemandem auffallen. Auch anmachen musst du nicht. Oft entwickeln sich aus Freundschaften Beziehungen.

Was dich für eine Person besonders macht, kann keiner sagen. Dashängt ganz von der Person ab.

Wieso man sich für dich entscheiden sollte? Weil du einzigartig bist. Auch wenn du vielleicht denkst dass du dich nicht unterscheidest, gibt es keinen Menschen der so ist wie du.

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Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:24
@Weena3

Selbstwertgefühl habe ich schon, ich sehe nur nicht ein, dass ich selber mehr wert sein sollte als andere und wie man für andere mehr Wert sein soll als andere.

Die einzigen Leute die mehr Wert sind als andere, sind überintelligent und personen die grundaus mit allem was sie sagen witzig sind. Der Rest ist doch so ziemlich gleich, also woraus soll sich denn der Wert zusammensetzen?

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Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:29
@Andrastos

So viel Verstand habe ich ja, dass ich mich von den Personen trenne. Ich habe mich auch schon von vielen Freunden abgekoppelt von denen ich meinte die würden mich mit ihrem Verhalten in eine falsche Richtung lenken - Habe dagegen neue kennengelernt die mir in dem Punkt wieder gefallen.

Ich kann ja schlecht ne Beziehung aus ner Freundschaft enstehen lassen, wenn diese Personen mit anderen aus meinem Freundeskreis zusammen sind. Das einzige was mich besonders macht ist wohl, dass ich das Ganze an sich nicht verstehe.

Ich gucke mir ja sogar mittlerweile Filme/Videos oder lese mir Berichte über Beziehungen durch um zu verstehen wieso denn genau diese Personen zusammen sind und sich einander mögen und da fallen meist immer und immer wieder gleiche Muster auf. So könnte man einfach X mit Y tauschen und es würde trotzdem normal weitergehen, weil sie sich in grundlegenden Situationen gleich Verhalten und gleiche Verhaltensmuster aufweisen.

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Andrastos  12.11.2014, 11:33
@Helfer1337

Beziehungen sind nichts, was der Verstand verstehen kann!

Es geht nicht nur um Verhaltensmuster und Erklärbarkeit von Entscheidungen. Liebe fällt wohin sie will und die Wissenschaft versucht sein Jahrzehnten DAS Rezept der Liebe zu entschlüsseln, bisher ohne Erfolg.

Lass die Filme und Videos und geh in die Welt hinaus! Hör auf zu analysieren und zu überlegen was und was nicht sein könnte. Genieß einfach und flirte. Wenn du eine Frau attraktiv findest, flirte mit ihr und genieß einfach die Situation. Das du besser keine anflirtest die schon vergeben ist, ist schon klar. Aber hör mit der Wissenschaft auf und Lebe!

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ChrisDeMarco  12.11.2014, 11:41
@Helfer1337

Der erste Schritt eine Person kennnenzulernen, ohne sie anzumachen wäre wohl ein lächelndes " Hi " Der weitere Verlauf hängt davon ab was Sie unter einer "anmache" verstehen.

Weiter können Sie nicht davon ausgehen, das die erste Person passt und bis an Ihr Lebensende bei Ihnen bleibt. Eigentlich können Sie die Frage " Was ist, wenn mich eine Person indirekt herunterzieht?" selbst beantworten.

Jeder Mensch hat irgendetwas besonderes bzw einzigartiges in sich, wir leben momentan noch nicht in einer Klongesellschaft. ( Wobei man auch sagen könnte bei den Zahlen 100 - 1000e ist die Chance nicht gerade groß, das in Ihrer Umgebung auch dieselben Verhaltensmustern vorhanden sind.... zwinker )

Und ich kann hier nur wieder erwähnen, Liebe hat keine Logik. Haben Sie schonmal eine Frau gefragt , warum sie diese oder jene Person liebt? Haben Sie schonmal die Antwort bekommen " Ich weiß es selbst nicht genau" oder " es ist einfach so / Es ist einfach passiert" oder " Sie zieht mich einfach an" oder ähnliches ?

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Lieber Helfer, du erinnerst mich da an zwei Bekannte von mir. Der eine hätte das mit der Logik sagen können, die andere das mit der Beziehungsunfähigkeit. Beide tun es sich schwer in der Liebe. Vielleicht musst du dir erstmal selbst darüber klar werden, was du überhaupt möchtest.

Du hast geschrieben: "Fakt ist aber, ich sehe manchmal nich den SInn darin eine Freundin zu haben". Kannst du das erläutern? Wenn man sich grundsätzlich eine Beziehung wünscht, dann ist das ein fundamentales Bedürfnis, das kann man eingestehen oder verleugnen, aber darüber entscheiden kann man nicht. In der Regel haben die Leute Angst davor, verletzt zu werden, und reden sich deshalb ein: "ach was, ich brauche sowas nicht." Ist das bei dir der Fall, oder meintest du damit etwas anderes?

Hier ist ja alles anonym, also versuch die Frage einfach mal ganz offen und frei Schnauze zu beantworten, dann sehen wir weiter ;-)

Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 13:37

Hey, also ja der Wunsch ist da eine Freundin zu haben, nun nicht so, als ob ich jetzt zwingend eine bräuchte. Quasi so als ob man sich jetzt eigentlich was essen machen möchte, aber man es auch noch etwas ohne aushalten könnte.

Man sieht ja halt was andere haben, sowas will man natürlich auch. Nur will ich auch nicht jetzt nächstbeste Person nehmen oder krampfhaft alle Frauen ansprechen die mir gefallen um dann die richtige zu finden. Ich hab damals 3 Mädels darauf angesprochen, dass ich sie mag (obwohl ich unbewusst wusste, dass die gar keine Gefühle für mich haben). Naja das waren die einzigen nüchternen Abfuhren die ich erhalten habe und die haben mich da wohl etwas anfällig für gemacht, das Risiko nicht mehr einzugehen. Mittlerweile würde ich es aber auch niemals mehr so überstürzen, man war halt jung (13-15), aber vermutlich auch solche Gefühle jetzt kaum noch zulassen, weil man damit irgendwo was negatives verbindet. Und wozu soll ich mich schlecht fühlen weil ich es wieder versucht habe, wenn ich es auch bleiben lassen kann und keine Enttäuschung erlebe? Auch wenn trotzdem ein Gefühl da ist, dass etwas fehlt.

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thinkling  12.11.2014, 14:30
@Helfer1337

Hmm ok, das klingt soweit nach einer völlig alltäglichen Haltung und ganz normalen Erfahrungen, ich denke schonmal nicht, dass deswegen eine Psychotherapie angezeigt ist.

Abfuhren tun weh, können regelrecht traumatisch sein und sind Tiefschläge für das Selbstwertgefühl. Andererseits ist es natürlich unmöglich, dieses Risiko auszuschließen. Was hilft, ist mit jemandem darüber zu reden, mit dem du gut kannst, oder dich zumindest von Freunden 'aufbauen' zu lassen.

Aber bei einer Abfuhr sind wir ja noch gar nicht, es geht um deine Hemmung, dich zu engagieren. Da kann ich nur aus tiefster Überzeugung sagen: Es kommt einem selten was zugeflogen, darauf zu hoffen, dass der Zufall es ganz allein richtet, kannst du dir nicht leisten.

Ich habe selbst gute Erfahrungen mit ernstzunehmenden Partnerbörsen gemacht. Entscheidend ist, dass man dafür was bezahlen muss. Nicht viel, nur überhaupt etwas. Das sortiert schonmal direkt 90% der Pappnasen aus, denn wenn es nicht gratis ist, sind da nur diejenigen unterwegs, die wirklich eine Partnerschaft suchen.

Vorteile des seriösen Online-Datings:

  1. Du hilfst dem Zufall massiv nach, indem du selbst bestimmst, zu wie vielen Kontakten und Begegnungen es kommt.
  2. Deine Kontakte sind nicht vollkommen willkürlich, sondern stellen bereits eine Auswahl dar; du triffst tendenziell auf Menschen, die selbst auch wirklich auf der Suche sind
  3. Je nach Plattform kannst du die Kriterien eingrenzen, etwa ob Geld wichtig ist, Kinderwunsch besteht, profane Dinge wie Körpergröße/Gewicht, Intellektualität, Temperament... zumindest in groben Zügen kann man auf ganz basale Faktoren Einfluss nehmen

Dann noch ein paar Bemerkungen:

  1. Vergiss das mit dem "matching". Manche Portale schlagen Partner auf der Grundlage von Küchenpsychologie vor, darauf solltest du aber nichts geben. Entscheidend sind die bereits genannten Punkte 1-3.
  2. Dass nur Beziehungsunfähige online suchen, ist ein unzutreffendes Vorurteil. Selbstverständlich gibt es die da auch, aber die Konzentration ist nicht höher als in anderen sozialen Kontexten auch.
  3. Auch bei Partnerbörsen braucht man etwas Ausdauer, es kann fast sofort klappen, aber wenn die ersten paar Treffen im Sand verlaufen, bloß nicht aufgeben. Bedenke, dass irgendwo da draußen passende Partner herumlaufen, du kannst die Chance, sie kennen zu lernen, massiv erhöhen, aber eine Garantie gibt es nie.

Nicht-repräsentative Studie in meinem Bekanntenkreis: Die Beziehungen, die über Kontaktanzeigen etc. zustande gekommen sind, haben sich nicht als weniger stabil oder innig erwiesen als die anderen.

Vielleicht magst du es damit mal versuchen? =)

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Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 16:42
@thinkling

Danke an dieser Stelle nochmals, werde mich gleich mal sobald ich von der Arbeit komme damit befassen. War auch schonmal bei Loovo angemeldet, aber wenn man da sieht wie viele Leute da wen anschreiben und vorallem wie, da habe ich dann meist schon keine Lust mehr darauf eine Dame anzuschreiben die eh schon 100e Nachrichten am Tag bekommt. Dabei fühle ich mich nicht wohl und sie hat dann halt auch weniger zu tun. Hoffe das läuft dann auf Partnerbörsen seriöser ab, weiß aber nicht ob ich da mit 20 Jahren nicht vielleicht doch einer der wenigen meiner Altersklasse bin. Aber lasse mich davon gerne überzeugen.

Liebe Grüße

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thinkling  12.11.2014, 17:36
@Helfer1337

Das Kommunikationsverhalten bei Partnerbörsen ist in der Tat leider erstaunlich konservativ: Männer schreiben an, Frauen sortieren aus. Das ist eigentlich für beide Seiten von Nachteil, weil wir ständig unter Zugzwang sind und die Damen oft mehr Post erhalten, als ihnen lieb sein kann.

Dem wirken die Betreiber allerdings entgegen, indem sie z.B. prinzipiell die Profile, die man überhaupt zu Gesicht bekommt, einschränken. Man hat dann immer einen pool aus "Vorschlägen", der regelmäßig aufgefrischt wird. Die softwaregesteuerte Entscheidung, wer wem als Vorschlag angezeigt wird, ist auch die eigentliche Leistung der Partnerbörse. Das ergibt sich teilweise aus den von dir eingestellten Kriterien, aber auch aus den Angaben, die du bei dem "Persönlichkeitstest" machst. Ich würde wie gesagt nicht zu viel auf "matching points" o.ä. geben, aber dieses System führt schon dazu, dass in der Regel immer ein paar interessante Profile dabei sind.

20-Jährige führen da sicherlich eher ein Nischendasein, aber du musst auch andersherum bedenken, dass die jüngeren Damen, die sich da anmelden, nicht unbedingt alle jemanden suchen, der erheblich älter is als sie selbst ;-)

Tipps für die Börse, falls du es irgendwo versuchst: knappe, aussagekräftige Angaben in den freien Feldern machen (je nach Börse ist da eh nicht viel Platz) um jeden Preis Gemeinplätze vermeiden: jeder ist "ehrlich", "total lieb" und "was ganz Besonderes", den abgedroschenen Satz "das musst du selbst herausfinden" klickt man nach dem 20. Mal auch nur noch weg. dasselbe gilt für' die Nachrichten: tu dir einen Gefallen und formuliere auf gar keinen Fall Bewerbungsschreiben. Was Frauen dort abschreckt ist sowas hier:

"Guten Tag, meine Name ist Günther, ich bin 39 Jahre alt. Ich bin in München geboren und in Hessen aufgewachsen. Nach der Schule studierte ich [blabla] und baute mir eine selbstständige Existenz auf als [blabla] ..."

Wenn du die Nachrichten kurz hältst, dabei einen informellen Ton anschlägst und - ganz wichtig - auf das Profil Empfängerin inhaltlich eingehst ("Offenbar trinkst du am liebsten Früchtetee. Da kann ich mich als Schwarzteetrinker natürlich nur schütteln, aber wenn wir uns träfen, würde ich darüber hinwegsehen...")

Erstmal hin- und herschreiben ist wichtig zum Beschnuppern, aber zu lange hat keinen Sinn, es stellt sich sowieso erst beim persönlichen Treffen heraus, ob die Chemie stimmt. Für das Treffen keinen Druck, gehe mit der Erwartungshaltung rein, dass ihr euch hoffentlich nett unterhaltet, man kann dabei auch super über die gruseligsten Zuschriften lachen und sich über die Plattform beraten, die Einstiegsfrage "und warum bist du hier?" finde ich völlig legitim, da kommt man eigentlich sofort zu einem persönlichen Gespräch, wo man was über den anderen lernt.

Ich drücke die Daumen =)

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Die Ursache liegt wohl tiefer. Bist du ein Scheidungskind?

Helfer1337 
Fragesteller
 12.11.2014, 11:10

Ich komme aus einer ziemlich ruhigen Familie in dem man nie viel kommuniziert hat, aber dafür gesorgt wurde dass jeder eine gute berufliche Laufbahn hat. Als ich 18 wurde und meine duale Ausbildung fest war, hat sich mein Vater von meiner Mutter scheiden lassen, weil wir alle auf eigenen Beinen stehen können. Zu Hause gab es halt nie viel zu reden, ich hab sowieso nie viel gesagt weil ich in der Zeit, in der ich auch in der Schule gemobbt wurde, zu Hause viel Mist erzählt habe und nur von meinen Brüdern Zuhause!! laufend deswegen fertig gemacht wurde.

Weiß aber nicht ob das irgendwie damit zusammenhängt, halte ich für Unwahrscheinlich.

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Weena3  12.11.2014, 11:12
@Helfer1337

Es hat dir vielleicht die emotionale Nähe in der Familie gefehlt. Ich denke du brauchst mal jemanden zum reden, ein Psychologe wäre nicht schlecht dafür. Das musst du aber selbst entscheiden.

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