Beziehung zwischen Poly und Mono?
Hallo zusammen,
Ich suche ernstgemeinte Tips/Ratschläge/Ansätze als monogam eingestellter Partner mit einem polyamoren Partner umzugehen.
Ich kann die Denkansätze und Argumente, polyamor zu sein logisch nachvollziehen, was sich allerdings mit meinen Gefühlen nicht vereinbaren lässt.
Ich wäre gerne die Partnerin die es akzeptiert und drüber steht (solange ich die Hauptbeziehung bin) aber oft komme ich nicht damit klar, dass mein Partner noch eine andere Frau gerne hat und intim mit ihr ist.
Die Vorstellung ihn zu verlassen ist allerdings noch schlimmer. Ich liebe ihn und möchte mit ihm zusammen bleiben.
Über Hilfe/Tips wäre ich sehr dankbar.
3 Antworten
Ich kann dir eigentlich nur raten mit deinem Partner darüber zu reden. Wenn er es nicht versteht solltest du ihn verlassen. Denn du kannst nicht einfach unzufrieden bleiben nur damit dein Partner zufrieden ist. Dass macht das ganze Konzept einer Beziehung kaputt.
Naja. Dann wäre aber wiederum er unzufrieden, wenn er für sie auf andere verzichtet.
Ich stehe im Moment zwischen meine Gefühlen und der Partnerin die ich gerne wäre. Ich würde gerne drüber stehen und es ok finden...aber ich weiß nicht wie ich da hin kommen soll. Meine Gefühle reißen mich immer wieder zurück und ich finde keinen Ansatz...
Hallo Marie,
in einer Polyamorie sehe ich die Liebe zwischen vielen Menschen - und nehme das Wort damit wörtlich. Wenn wir dann einen Menschen A polyamor nennen wollen, kann dieser Mensch n weitere Menschen LL = {X1, ... Xi, ... Xn} lieben.
Wie sich diese Liebe dann potentiell und individuell ausdrücken mag, hängt von den geliebten Menschen ab. Ein sehr intensiver Ausdruck der Liebe kann Sexualität sein - wobei Sexualität für Liebe weder hinreichend noch hier (zwingend) notwendig ist.
Ein Mensch Xi aus dieser Menge der geliebten Menschen sei der Partner von A. A und Xi leben damit monogam, in einer Partnerschaft zu zweit, wobei Xi auch A in aller Regel lieben wird. Weiterhin mag eine Beobachtung sein, dass Xi die anderen (zunächst) nicht lieben kann oder mag.
Nehmen wir jetzt einen kleinen Freundeskreis FF aus der Menge der Menschen LL, die A lieben kann. Der Freundeskreis schließe automatisch Xi als Partner von A mit ein. Alle Menschen aus FF - im Moment noch bis auf Xi - teilen sehr viel und gerne auch Nähe, ja auch Sexualität untereinander. So wäre es nicht mehr als ideal, wenn nicht auch Xi all dies mit den anderen Menschen teilen könnte und würde.
Was sich fast schon mathematisch theoretisch darstellen ließ, ist auf Dich (im Sinne von Xi) und Deinen Partner (im Sinne von A) anwendbar. Euch beide zeichnet Eure Partnerschaft, in der Ihr sehr viel und vor allem Sexualität miteinander teilt, in der Ihr zusammen und gemeinsam lebt, aus. In dem Sinne wärst Du für Deinen Partner eine Hauptperson und umgekehrt er eine für Dich. Dass Ihr alle in dem kleinen Freundeskreis auch sehr viel Gleiches miteinander teilen könnt, nimmt dieser Hauptperson und Eurer Partnerschaft nichts.
Es entsteht weder Fremdgehen, noch muss es Eifersucht geben. Denn Liebe bedeutet immer ein Geben und Schenken. Somit haben wir sowohl in der Partnerschaft wie auch in dem Freundeskreis Fülle. Denn alle tragen ja mit ihrer Liebe und deren Ausdruck dazu bei. Niemand ist benachteiligt, niemand ist außen vor oder braucht sich außen vor zu fühlen. Alle sind integriert, alle haben sich gegenseitig gern.
Wenn eine Person aus diesem Kreise eine andere aus welchen Gründen auch immer bevorzugen würde - und damit insbesondere die Partnerin oder den Partner bewusst ausschließt, wäre der Kreis durchbrochen. Der Kreis kann nur "funktionieren", wenn alle sich gleichermaßen lieben. Er wird nicht "funktionieren", wenn einige daraus nur nach ihren eigenen Vorteilen (z.B. nur nach Sexualität) suchen - und in dem Sinne dann fremdgehen.
Rede mal mit Deinem Partner, was es für ihn bedeutet, mehrere Menschen zu lieben und auch mit mehreren Menschen ganz nahe zu sein. Lerne diese Menschen, wenn Du sie noch nicht so kennst, näher kennen - und biete ihnen im Zuge dessen und zunehmenden Vertrauens gerne Deine Nähe an. Du wirst sicherlich und gerne in diesem Kreise willkommen sein.
Sprich auch mit Deinem Partner, wenn Du den Eindruck gewinnst, dass dieser Kreis irgendwie irgendwo durchbrochen ist - dass z.B. irgendjemand nur hinter dem Seinen her ist.
Vor sehr langer Zeit war ich einmal in einem Freundeskreis, wo wir alle unsere Liebe zueinander mit einem Moment auf den anderen erkannt hatten. Wir hatten von da an eine wundervolle Harmonie in uns und in uns allen.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Einer von euch beiden wäre immer unzufrieden. Es wäre besser die Beziehung zu beenden.
Ich bin ebenfalls der Meinung das einem, wenn man eine liebt, die anderen egal werden.
Wir reden oft und viel darüber aber ich möchte ihn nicht dazu zwingen sich für mich zu entscheiden (was er tun würde) weil ich davon überzeugt bin dass wenn er seine Gefühle mirzuliebe ignoriert/unterdrückt, die Beziehung früher oder später doch darunter leiden würde...