Bewusstseinserweiterung?Meditation? Erfahrungen?

4 Antworten

Ich fange mal mit Meditation an: Hat mir praktisch nichts gebracht; daher halte ich es für recht ineffizient. Es gibt jedoch zahlreiche Leute, die mir nicht zustimmen würden und Meditation als hilfreich betrachten. Finde selbst heraus, ob es dir was bringt.

Bewusstseinserweiterung: Das ist genau das, was der Begriff aussagt, nämlich eine Erweiterung des Bewusstseins; man wird sich mehr Dinge gewahr. Leider kann man hier sehr leicht auf Irrwege abdriften. Im Extremfall fängt man an, Stimmen zu hören oder irgendwelche Bilder und Ähnliches im geistigen Auge vor sich zu sehen und hält es für erweitertes Bewusstsein, wenn es sich in Wirklichkeit um Halluzinationen handelt. Dies geschieht, wenn man gewisse mentale Praktiken zu sehr forciert, wie etwa Meditation, Yoga oder was auch immer im Bereich der Esoterik anzutreffen ist. Drogen wie LSD können dies ebenfalls auslösen. Damit möchte ich nicht sagen, dass es Dinge wie Channeling und Aura-sehen usw., was einem erhöhten/erweitertem Bewusstsein zugeschrieben wird, nicht tatsächlich gibt. Es ist mitunter schwer zu unterscheiden, um welche der beiden Dinge es sich handelt. Wenn du dich mit solchen geistigen Praktiken beschäftigen möchtest, rate ich, dies zumindest anfangs unter fachkundige Überwachung zu tun – mit Unterstützung von jemandem, der eindeutig nicht „verrückt“ ist.

Die einfachste und effektivste Weise, sein Bewusstsein zu erweitern, ist, einfach die Augen aufzumachen, zu schauen, was tatsächlich da ist, und zu ignorieren, was man über die Sache, die man sich gerade anschaut, irgendwo gelesen, gehört oder sich eingebildet hat. Auras wirst du auf diese Weise zwar nicht wahrnehmen; auch werden sich dadurch nicht Channeling-Fähigkeiten einstellen, aber zumindest wird dadurch dein Bewusstsein das Bewusstsein des Durchschnittsbürgers recht bald weit übertreffen – wenn du tatsächlich schaust und nicht einfach nur „denkst/nachgrübelst“ oder glaubst, schon alles über die Sache, die du dir anschaust, zu wissen.

Da du als Thema zur Frage „positives Denken“ aufgeführt und in früheren Fragen auch das Gesetz der Anziehung zur Sprache gebracht hast, möchte ich auch kurz darauf eingehen. Das Gesetz der Anziehung gibt es. Es lässt sich aber nicht mit „positivem Denken“ forcieren. Positive Dinge werden in dem Maße eintreffen, wie du dich selbst in einem guten emotionalen Zustand hälst bzw. bringst. Beim emotionalen Zustand spielen viele Dinge eine Rolle. Zu den Dingen, über die du Ursache sein kannst, gehören gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und die goldene Regel. Wenn du dir Ziele steckst, tue dies mit der Gewissheit/Zuversicht, dass du sie erreichen wirst. Das ist etwas anderes als „positives Denken“. Sobald du in Begriffen wie „positiv“ denkst, impliziert das automatisch, dass es auch ein „Negativ“ gibt, und du bleibst in der Mitte bei einem Vielleicht stecken. Gewisstheit/Zuversicht, dass etwas geschehen wird bzw. dass du deine Ziele erreichen kannst, enthält kein Positiv oder Negativ – es wird einfach eintreffen. Wie schon erwähnt: Das Ausmaß, in dem du dies selbst erleben wirst, hängt von deiner emotionalen Stufe ab. Triff Entscheidungen, wenn du am glücklichsten bist. Je tiefer deine Emotion, desto mehr „Gewissheit“ hast du bereits, dass es Widersacher gibt, dass alles hoffnungslos ist, dass Leid zum Leben gehört usw. usw. Damit wird es mit dem „Wünsch dir was, denke postiv! – das Gesetz der Anziehung ist auf deiner Seite“, wie Esoteriker einem die Dinge verkaufen wollen, natürlich nichts werden.

Zen hattest du auch noch als Thema angegeben. Falls du damit die buddhistische Richtung meinst: Ich bin ein starker Befürworter des Buddhismus und meine, dass es sich lohnt, sich damit intensiv und gründlich auseinander zu setzen. Versuche, so stark wie möglich an die Original-Lehre zu kommen und meide westliche Interpretationen und insbesondere das, was Esoteriker aus buddhistischen Konzepten gemacht haben.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen.

Gruß, Detlef

Meditation eröffnet tatsächlich neue Wahrnehmungen. Die Technik ist eng verbunden mit der Empathie des Meditierenden in dessen Inneren. Meine Erfahrungen nach öffnet oder verbindet sich die "verschlossene Empathie" durch Meditation mit der Aussenwelt. Diese empathischen Wahrnehmungen werden intensiviert, nicht im Sinne von verstärkt, sondern verdeutlicht. Die empathischen Wahrnehmungen werden ungetrübter, authenischer, echter. Ich habe gelernt, ihnen 100pro zu vertrauen.

Mit der Zeit sind auch Wahrnehmungsfelder hinzu gekommen, die nicht über die 5 Sinne funktionieren, quasi ein 6. Sinn. Man hört nicht besser, sondern auf mehreren Ebenen: Die empathische Wahrnehmung beim Hinhören oder Zuhören einer Person bringt deren Emotionen viel präziser rüber. Beim Hinsehen: ditto. Ich nehme die Körpersprache meiner Mitmenschen viel präziser wahr. Das ist mit der Zeit recht anstrengend.

Ebenso ist die nonverbale Kommunikation intensiviert worden. Emotionen, eben dieser empathische Kanal, kann ich von Herz zu Herz öffnen, wann ich will. Beispielsweise Tierkommunikation hat sich eingestellt.

Andererseits ist auch viel weggefallen: Der ganze weltliche Mist kann ich völlig ausblenden. In Meditation zu verfallen im Zug auf der Heimfahrt? Kein Problem, seit das Weltliche sich als weltlich ge-outet hat. Was bleibt, sind die emotionalen Zustände meiner Mitreisenden. Dagegen kann ich mich bestens abgrenzen, wenn ich will. Wenn ich mich darauf einlasse, ist die nonverbale Kommunkation das direkteste; eine Geste, eine bewusste Handlung und der Tag eines Mitmenschen endet besser, als er wohl begonnen hatte.

Auch hier: Es ist nicht die allzeitige, ständige Wahrnehmung, sondern die die bewusste Wahrnehmung, wann ich will. Dazu muss ich mich inzwischen nur noch ein kleines Stück "in Richtung Meditation" begeben und es ist da. Diese empathische, emotionale Welt ist dann auch optisch etwas bunter.

Wenn du das meinst, mit Bewusstseinserweiterung..., vielleicht.

Woher ich das weiß:Hobby – betreibe seit bald 30 Jahren Aikido; 4. Dan-Grad

Der Theravada-Buddhismus beschreibt 8 Vertiefungen oder Vertiefungsstufen, die so genannten Jhana. Dazu kommt noch eine Vorstufe, die sogenannte "angrenzende Sammlung" und eine kaum von Normalos zu erreichende allerhöchste bzw. allertiefste Stufe: Nirodha Samapatti.

Guckst du "Jhana" bei Wikipedia.

Mit Erreichen des ersten Jhana fallen die sogenannten 5 Hemmungen weg. Guckst du "Nivarana" bei Wikipedia.

Psychonaut ...guter Name😃