Betreutes Wohnen Jugendamt
Hallo,
mein Sohn (16) soll in eine Betreute Wohngruppe, da er Schwierigkeiten hat, regelmäßig in die Schule zu gehen. Er hat schon 2 stat. Klinikaufenthalte hinter sich, die auch nicht viel gebracht haben. Er ist ein Scheidungskind und wir als Eltern verstehen uns leider nicht gut, was ihn auch belastet. Heute haben wir uns dann eine Wohngruppe angeschaut, das Konzept, was uns da vorgestellt wurde, war ok. Aber als wir uns dann die Zimmer anschauten, hat uns fast der Schlag getroffen, die Kinder sind in total schlimmen Zimmern untergebracht, für die die Bezeichnung "Loch" treffend wäre. Ich weiß, ich höre mich sicher wie eine überfürsorgliche Mutter an, aber es war wirklich so. Auch sind in dieser Einrichtung die meisten Kinder jünger als mein Sohn. Was würdet ihr tun. Ich stelle mich morgen mit meinem Sohn in einer anderen Schule vor, eine Realschule statt Gymnasium, und bitte die Dame vom Jugendamt weiter nach einer geeigneten Wohngruppe zu suchen. Muss ich denn wirklich dieses eine Angebot annehmen. Die Zeit brennt, da mein Sohn ja dieses Problem mit dem Schulbesuch hat. Ich bin ziemlich verunsichert, zumal ich nicht sicher bin, dass mein Sohn jetzt die Kurve kriegt und den Ernst der Lage erkannt hat. Er war natürlich auch sehr geschockt von der Unterbringung. Ich möchte noch einmal betonen, dass die Unterbringung wirklich katastrophal war und darüber hinaus den Kindern auch noch die Haustür verschlossen wird, obwohl die Unterbringung ja von den Jugendlichen freiwillig angenommen werden muss. Dem Jugendamt wird es nicht gefallen, dass ich darum bitte weiter nach einer geeigneten Wohngruppe zu suchen, aber diese Mitarbeiterin würde ihr Kind sicher auch nicht so untergebracht haben wollen. Hilfe, ich bin echt etwas verzweifelt, zumal ich mich immer alleine um alles kümmere und sicher auch ab und zu über das Ziel hinausschieße und meine Entscheidungen alleine verantworten muss.
2 Antworten
Das Problem wird sein, dass die Angebote begrenzt sind und nicht jeder Träger die gleichen Leistungen bietet. Warum kümmerst du dich nicht darum, dass dein Sohn in die Schule geht? Da wäre deine Energie an der richtigen Stelle eingesetzt. Lass das Jugendamt das seine tun.
Eine betreute Wohngruppe ist keine Hotelunterbringung. Dazu gehören auch Pflichten und es schadet nicht, wenn den Jugendlichen vor Augen geführt wird, dass es ihnen zu Hause eigentlich viel besser ginge. Sicher sind es keine katastrophalen Verhältnisse, die du da vorgefunden hast. Es ist nun einmal kein Zuhause.
Das was ich jetzt schreibe meine ich nicht böse, wirklich nicht, es bezieht sich nur auf die beiden Klinikaufenthalte, die nicht viel gebracht haben. :)
Was ist, wenn sie Ihren Sohn nur für eine kurze Zeit dort unterbringen, bis er merkt wie gut er es eigentlich zuhause hat und von selber anfängt darüber nachzudenken, ob er lieber von sich aus und auch von Zuhause aus in die Schule gehen möchte, oder ob er die Schule weiter schwänzt und da bleiben muss? Vielleicht wirkt der Aufenthalt ja? Ich würde gerne wissen wie Sie dazu denken! LG msbasketball
Ich freue mich über Ihre Antwort. Wir haben mit unserem Sohn und seinem Problem schon viel getan und erlebt. Dass er Probleme mit der Schule hat, hat viele Gründe. Die Unterbringung wäre für ca. 3 Monate und man nennt das dann Clearing. Nach diesem Clearing wird dann entschieden, wie es weitergeht. Mein Sohn hat auch Probleme mit Ängsten und er weiß, dass er es zu Hause gut hat. Andererseits haben auch andere Kinder Probleme und gehen zur Schule. Es ist alles ein sehr umfangreiches Problem und man weiß nie, ob man das Richtige tut oder ob man sich einfach einlassen sollte. Selbst die Mitarbeiterin des Jugendamt fand die Unterbringung schlimm. Aber es muss ja bald etwas passieren.