Betonplatten verlegen - Kies oder Sand? Folie?

6 Antworten

Deine Frage läßt sich so einfach gar nicht beantworten. Warum? Es kommt zum einen auf den vorhandenen Untergrund an, auf das Gelände (eben oder schräg) auf die vorgesehene Belastung und schließlich auf die Stärke der Platten. Hast du einen recht harten Untergrund, dann genügt eine ca. 5 - 8 cm starke Sandschicht. Dann aber einen eher groben Sand verwenden. Bei weicherem Untergrund wird es aufwändiger. Also eine Vorlage mit grobem Schotter, dann oben eine nicht allzu dicke Schicht grober Sand oder ganz feiner Schotter. Diesen Untergrund gut verdichten, nicht dass es Frostaufbrüche gibt oder schon nach kurzer Zeit diese unschönen "Dauerwellen" auftreten. Noch ein Wort zur Belastung. Es ist ganz wichtig, die spätere Belastung zu beachten. Es macht eine Riesen-Unterschied, ob diese Betonplatten in einer Garagenzufahrt verlegt werden oder zwischen der Gartentür und der Haustür, also nur für Fußgänger. Für eine Garagenzufahrt würde ich ca. 20 - 25 cm ausheben (weiter unten ist von bis zu 1,10m die Rede - ein Witz! oder nicht ernst gemeint) und dann zuerst eine ca. 10- 15 cm dicke Schicht gröberen Schotter einbringen, gut verdichten, dann die Schicht Feinschotter, wieder verdichten und darauf die Platten. Damit die Platten gleichmäßig aufliegen empfliehlt sic noch eine dünne Schicht Sand. Ich habe übrigens noch nie gesehen oder auch nur gehört, dass eine Folie eingelegt wurde. Zu was auch? Das Wasser muß abfließen können und gegen Gras kann man sich anderweitig behelfen. Für einen Plattenweg, nur für Fußgänger, genügt es im Allgemeinen, nur einen nicht zu feinen Schotter, ähnlich wie Splitt, zu verwenden- evtl vermischt mit Sand. Hier ist es zweckmäßig, die Platten zum Schluß mit einer Rüttelplatte eben einzurütteln. Noch ein Wort zum verwendeten Schotter. Ich weiß leider nicht wo du wohnst. Ich jedenfalls wohne nicht weit weg von der Schwäbischen Alb, ein Kalkgebirge. Wir haben hier Kalk-Schotter in allen möglichen Körnungen im Überfluß zur Verfügung. Falls dir diese Art von Sand, Kies oder Schotter zur Verfügung steht, dann verwende den "ungewaschenen" Schotter bzw. Feinkies. Der hat den Vorteil, dass er sich unter dem Einfluß der Feuchtigkeit (Regen, Erdfeuchtigkeit.....) von selbst verfestigt. Nur ein Beispiel: Mit diesem Material, wir sagen auch "Schmutzkies" dazu weil man nach der Arbeit aussieht "wie die Sau", werden hier auch Waldstraßen angelegt. Schon nach recht kurzer Zeit könnte man mit einem Panzer drüber fahren. Da passiert nichts mehr. Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Gruß Gerd

willimatt  21.10.2014, 14:36

Für einen Weg am Haus hast Du mit 41 cm, in manchen Fällen auch mit 63 cm Gesamtaufbau wohl recht.

Falls Du jedoch wirklich "Betonplatten" z. B. für die Straßenmeisterei verlegen willst, wirst Du Dich schon an die Vorschriften halten müssen. Immerhin sollten auch nach knapp zwei Wintern die Toleranzen noch stimmen.

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willimatt  21.10.2014, 15:04

Schotter bedeutet auf dem Bau übrigens Gesteinsbruch von mindestens 32 mm und maximal 63 mm. "Ganz feiner Schotter" wurde bisher noch nicht erfunden.

Und noch einmal: "Für eine Garageneinfahrt würde ich ...". Die führt üblicherweise über einen (evtl. städtischen) Gehweg!

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Wenn es an solch banalen Fragen schon scheitert, sollte man doch lieber eine Fachfirma beauftragen. Was nützt es 100 Euro zu sparen, wenn nach dem erstenm Winter die Platten gebrochen sind?

Ein in vielen Fällen korrekter Oberbau für Fußgängerflächen ist z.B.

  • 8 cm Plattenbelag
  • 5 cm Bettung mit der Körnung 0/8
  • 27 cm Frostschutz

Der genaue Aufbau hängt aber von vielen Faktoren ab (Belastung, Art der Platten, Lage der Baufläche, Untergrund...) und kann nicht allgemein angegeben werden.

Viele andere Antworten sind Unsinn: Wenn man bis zu wasserdurchlässigen Schichten auskoffert, kommt man in fast allen Gegenden Deutschlands bis zum Erdmittelpunkt :-) Ein Folie staut das Wasser und führt beim ersten Frost zu Schäden. Verwendet man als Bettung nur Splitt (z.B. Körnung 5/8), so "versickert" die Fugenfüllung darin und die Steine oder Platten verschieben sich.

es wird split verwendet,hat den vorteil lässt sich gerade abziehen und die ameisen buddeln ihn nicht aus wie bei sand

Kommt auf die Art des Untergrundes an. Normal auf Erde: ca. 20 cm ausschachten, Dann 15 cm Schotter, dann Split, dann Sand dann die Platten. Den Untergrund jeweils nach dem Auffüllen feststampfen oder -rütteln.

Mann kann noch eine wasserdurcllässige Folie einlegen die das Wachstum von Unkraut verhindert.

Gibt es alles in Baumarkt

Das wäre eigentlich Facharbeiterwissen - zumindest für einen Tiefbauer.

Die korrekte Vorgabe:

1. Draußen solltest Du so tief ausheben, daß Du unter die Frostgrenze kommst. Das ist in Deutschland sehr unterschiedlich tief, meist 90 bis 110 cm. (Du kannst natürlich gern durchlässige Textilien, Goldklumpen oder wer weiß was zusätzlich einbauen.) Die unten genannten 20 cm kann ich für Teneriffa oder Gran Canaria übrigens durchaus empfehlen.

Dann beginnt man üblicherweise mit grobem Material, d.h. mit Schotter, dann weiter mit Kies und unter den Platten zwecks Herstellung des Planums mit Sand. Alles ist fachgerecht zu verdichten.

2. Auf einem Balkon kann man natürlich auch Platten verlegen. Da beginnt man mit der Schweißbahn oder einer Folie im Gefälle auf dem Beton, die alles Wasser in eine Entwässerung leitet, bringt darauf ein Kiesbett ein und verlegt darauf die Betonplatten.