Berg "Watzmann" - als Anfänger besteigen?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich würde dir raten, nicht als erstes den Watzmann zu besteigen. Der Watzmann ist bereits ein hochalpines Unterfangen und man sollte nicht erst in diesem Gelände herausfinden, dass man (noch) nicht trittsicher ist. Eine interessante Fernsehdokumentation, wo speziell der Watzmann im Fokus ist, kann ich dir hier empfehlen.

Such dir erstmal leichtere Ziele. Es gibt zahlreiche Berge, für die du weniger Höhenunterschied machen musst, weniger Ausgesetztheit hast, und Stück für Stück die vielen Aspekte des Bergsteigens erlernt werden können. Taste dich an solche Bergziele langsam heran. Du könntest dich z.B. in den Bayerischen Voralpen (Ammergauer Alpen, Mangfallgebirge, Chiemgau) langsam an das Bergsteigen herantasten, teilweise auch mit leichten Drahtseil- und Kletterpassagen (bspw. Teufelstättkopf oder der Südanstieg zur Tegernseer Hütte). Wenn du dich damit wohl fühlst und ein paar Erfahrungen mit Ausrüstung, Wetter, Höhenmetern, Fels und Sicherungen gesammelt hast, kannst du dich mal an leichtere, aber lange und hochalpine Gratanstiege wie den Lisengrat am Säntis oder dem Heilbronner Weg im Allgäu wagen. Hier kann man auch schonmal am Hocheck, den "Vorgipfel" des Watzmann vorbeischnuppern. Und dann kommt so langsam der Punkt, an dem man über den Hauptgipfel des Watzmann nachdenken kann.

Regelmäßiges Ausdauertraining im Flachland (am besten Walken / Joggen inkl. Steigungsläufe / Treppenläufe) kommt on top auf die Wanderungen in den Bergen hinzu, damit man Kondition aufbaut. Am Berg sind oft die Aufstiege extrem anstrengend (1000 + Höhenmeter) und die Abstiege nach den Mühen des Aufstiegs auch noch technisch anspruchsvoll.

Wenn man als Anfänger beginnend so 2, 3 Mal pro Sommer in die Berge geht, sollte man nicht unter zwei Jahren für so ein Projekt rechnen.

Woher ich das weiß:Hobby

Der Watzmann hat 3 Gipfel.

Von der Watzmannhütte kommt man recht leicht zum Hocheck. Bis dahin ist es eine anspruchsvolle Wanderung. Bergsteigerisches Können ist hier noch nicht erforderlich. Es bietet sich an, die Tour als 2 Tagestour zu machen Tal-Hütte, Hütte-Hocheck-Tal.

Die zwei anderen Gipfel sind nur als hochalpine Überschreitung machbar und in einer ganz anderen Liga.

Für dieses Jahr ist das ganze nicht mehr zu empfehlen, die Hütte hat mW geschlossen und bei eisigen Verhältnissen wie sie jetzt schon herrschen wird es auch aufs Hocheck ungemütlich und risikoreicher.

Ansonsten kann man das als fitter Mensch auch ohne große alpine Erfahrung angehen, die übliche vorangehende Information vorrausgesetzt.

Woher ich das weiß:Hobby

NEIN! Da brauchst Du Erfahrung, bergsteigerisches Können und Kondition!

Hast Du nicht - also: Lebensgefahr!!!

Da sind schon 107 Leute gestorben beim Versuch! Angekommen sind Die nie!

Du könntest ja mit der Hütte unterhalb vom Watzmann-Gifpel anfangen!? Dafür brauchst Du etwa 5 Stunden in guter Ausrüsstung und Ausstattung um dort hin zugelangen ... würde ich als Anfänger aber auch nicht empfehlen!

Miri91471 
Fragesteller
 01.10.2021, 14:13

Wie baut man denn die Kondition auf? Wie wird man so einem guten Bergsteiger..?

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Lolez39  18.08.2022, 11:04
@Miri91471

Touren unternehmen. Realistisch gesetzte Anfängertouren, die langsam schwerer werden. Erstmal wandern, dann Berggehen, dann Klettersteige gehen und so weiter. Wir haben gestern als erfahrene Gruppe den Watzmann überschritten und in schnellem gehen 11 Stunden gebraucht. Als Anfänger ist er unmöglich.

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Auf gar keinen Fall. Auf dem Watzmann haben Anfänger nichts verloren, weil der Berg zwar nicht soo hoch ist, aber trotzdem als hochalpin bezeichnet werden kann. Man kann zwar relativ einfach zum Hocheck gelangen, aber eine Überschreitung zur Hauptgipfel Mittelspitze ist ein gefährliches Unterfangen, das schon vielen das Leben gekostet hat.

Der Watzmann ist nichts für Anfänger. Wenn, dann nur mit gutem Bergführer. Ich würde eher das Fellhorn vorschlagen.

Herfried1973  01.10.2021, 14:03

Was sagt der Wolfgang Ambros dazu? Nun er hat Recht. Ist ein Berg für Erfahrene.... Ach sollte Antwort werden, geht aber als bestätigender Kommentar auch.

Groß und mächtig,

Schicksalsträchtig,

Um seinen Gipfel jagen

Nebelschwaden.

A Donnern schickt er oft ins Tal

Und dann schauderts alle auf amal.

Wann er donnert, Gott behüt,

Der Berg, der kennt ka Einseg'n nit.

Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg,

Du bist so groß und i nur a Zwerg.

Vül hat's schon pockt,

Am Berg aufi g'lockt,

G'folgt sans ihm tapfer,

Oba da Berg, der wüll sei Opfer.

Der Berg, der laßt halt niemand aus,

D'rum steigt's net aufi, bleibt's liaber z'Haus,

Alle san sie lange tot,

Weu holt der Berg ka Einseg'n hot.

Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg,

Du bist so groß und i nur a Zwerg.

Watzmann, Watzmann, Schicksalsberg,

Du bist so groß und i nur a Zwerg.

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Bitterkraut  01.10.2021, 14:07

Ein guter Bergführer würde einen Anfänger gar nicht auf den Watzmann mitnehmen. Selbst fürs Fellhorn brauchts gute Kondition und ein bisschen Erfahrung und erfahrene Leute, die mitgehen.

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Katta11  01.10.2021, 19:46
@Bitterkraut

Ja, schon. Über seine Kondition hat der FS aber nichts geschrieben und wenn man auf einem Berggipfel will, würde ich schon davon ausgehen dass zumindest mehrstündige Wanderungen kein Problem sind. Ich bin jetzt auch nicht gerade bergerfahren - aber das Fellhorn hab ich geschafft.

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