Begründungen für Eigenschaften von Salzen (Ionenbindung)?

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Salze bestehen aus elektrisch positiv und negativ geladenen Ionen, und diese Ionen sind in einem Gitter fest an ihre Plätze gebunden. Zwischen den unterschiedlich geladenen Ionen herrschen starke elektrische Kräfte.

Aus diesem Grunde sind die Salze fest (kristallin) und hart.

Treten bei einem Kristall Scherungskräfte auf (Du versuchst z.B. einen Tropfstein auseinanderzubrechen), dann wird das Ionengitter so verändert, dass gleichnamige Ladungen jetzt einander gegenüber liegen. Der Kristall bricht sofort auseinander; man sagt er sei spröde; er lässt sich also nicht verbiegen wie z.B. Eisendraht.

Um die positiv und negativ geladenen Ionen voneinader zu trennen, benötigt man viel Energie. Das ist der Grund, warum Ionenverbindungen hohe Schmelz- und Siedetemperatuen haben.

Ebenso ist es mit der Leitfähigkeit. Nur im geschmolzenen oder gelösten Zustand, wenn also das Gitter nicht mehr vorhanden ist, sind die Ionen beweglich.

Dass die Salze meist gut löslich sind, ist meiner Meinung nach nicht zutreffend. Ich würde die meisten Salze als schwer bis sehr schwer löslich einstufen. Dazu müsstest Du Dich aber mit Energien befassen, die beim Lösungsvorgang eine Rolle spielen.

Dass eine ganze Reihe von Salzen durchsichtig, andere dies aber nicht sind, ist ein physikalisches Problem und hängt mit der Brechung bzw. Doppelbrechung des Lichts zusammen. Die Erklärung dazu ist aufwändiger.


lvrisaa 
Fragesteller
 05.05.2017, 23:19

Super erklärt, danke! 

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Hallo Ivrisaa

die Ionenbindung ist dann die bevorzugte Bindungsart, je größer der Unterschied in den Elektronegativitäten der beteiligten Atome ist. In besonderer Weise gilt dies für Salze, gebildet aus einem Alkalimetall und einem Halogen. Durch den stark elektronegativen Charakter der Halogene ziehen diese das Elektron vollständig zu sich. Die elektrostatische Bindung zwischen den Ionen ist eigentlich die stärkste Bindung zwischen Atomen..

Entsprechend hoch muss die Energie sein, um die Ionen zu trennen. Hieraus resultiert ihr hoher Schmelz- und Siedepunkt.

Da alle Außenelektronen am Halogen gebunden sind, gibt es keine freien Elektronen wie bei den Metallen, folglich wird eine Stromleitung erst möglich, wenn das Kristallgitter durch Lösen oder Schmelzen 'aufgebrochen' wird und so freie Ladungsträger vorliegen.

Da in Salzen Ionen vorliegen, lösen sich diese in polaren Lösungsmitteln in der Regel gut in Wasser als polarem Lösemittel. Es gibt aber auch hier zahlreiche Ausnahmen. Allerdings können die Wassermoleküle nur jeweils die äußeren Ionen herauslösen und umhüllen. Dadurch geht das Lösen manchmal recht langsam.

Die Härte und Sprödigkeit der Salze ist auf die Kristallstruktur zurückzuführen. In der Regel werden hier sehr dicht gepackte Strukturen mit hoher Symmetrie gebildet (z.B. kubisch dichte Kugelpackung). Da diese Strukturen in alle drei Raumrichtungen in gleicher Weise aufgebaut sind, gibt es keine Schichten (wie z.B. bei Graphit), an denen eine mögliche Spaltung ansetzen kann.

LG

Meist gut wasserlöslich, aufgrund der Wasserstoff Brücken und hoher Schmelz und Siedepunkt, da viel Energie aufgewendet werden muss um das Salz Schmelzen zu lassen.