Befindet sich in jedem der 7 Chakren Chi und yin yang?

2 Antworten

Chakras sind ja nach traditionellen Vorstellungen keine isolierten Punkte am Körper oder in der Aura, sondern in das gesamte Energiesystem des Menschen eingebunden.

Hinduismus: Die sieben Chakras sind nicht voneinander getrennt, sondern sind durch den Zentralstrom (Sushumna) bzw. die beiden Hauptnadis Ida und Pingala miteinander verbunden. Durch sie strömt Prana, die Lebensenergie

Taoismus: Der kleine Energiekreislauf (Xiao Zhoutian) folgt wichtigen Meridianen und entspricht ebenfalls dem klassischen Zentralstrom. Die universelle Energie wird Qi bzw. Chi genannt und es gibt eine Polarität von Yin und Yang.

Sofern man nicht ein moderner New Age Jünger ist, der es allen möglichen Autoren aus der Esoterik-Szene nachmacht, sollte man diese Dinge nicht vermischen.

Sie beschreiben zwar letztlich etwas vergleichbares, aber man sollte dennoch wissen, ob man gerade einer Hindu-Lehre oder einer Vorstellung des Taoismus folgt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren Praxis buddhistischer Meditation

Chi (Chin.), Ki (jap.) ist die universelle Lebensenergie. Sie umgibt uns immer, ständig. Unser Körper besteht ebenfalls aus Energie, aber in verschiedene stofflichen Dichtezuständen. Die Chakren sind solche feinstofflichen Energiewirbel. Über diese Energiewirbel nimmt der Körper Energie auf und verteilt sie, je nach Chakra-Ebene, im Körper in den jeweiligen Energiedichtegraden, da nicht alle Chakren in derselben Energieebene drehen.

Chi befindet sich an und für sich nicht 'in' den Chakren, sondern der Körper bezieht über, bzw. durch die Chakren Energie. Drehen diese nicht mehr sauber als Wirbel oder drehen falsch herum oder sind anderweitig in ihrer Funktion gestört, entstehen erst energetische Störungen im Körper, später dann auch Krankheiten. Welche Krankheiten das sind, hängt eng mit der Energieebene der jeweiligen gestörten Chakren zusammen.

Der gebündelte Energiestrom im Menschen, der durch diese Chakren versorgt wird, wird im indischen Prana genannt und stimmt weitgehend mit der chinesischen Konzeption des Chi, bwz. des japanischen Ki überein.

Diese ursprünglichen Betrachtungen von Prana und den Chakren stammen aus den indischen Veden, der indischen Ur-Philosopie, die noch vor dem Buddhismus, dem Hinduismus und dem Daoismus entstanden.

Yin Yang hat streng für sich genommen auch keine direkte Entsprechung zu den Chakren und zu Prana/Chi/Ki, denn auf dieser Ebene der Lebensenergie existiert noch keine Dualität, nur Einheit. Der Dualismus, die Betrachtung der Welt aus der Pespektive von Yin Yang, findet vor allem im Daoismus grosse Bedeutung. Die indischen Veden kennen noch die Ganzheit aller Dinge. Die Trennung in gegenpolige Betrachtungsweisen kam erst später durch die Gedanken Laotses im Dao hinzu.

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