Bauchnabelpiercing entzündet oder nickelallergie?

2 Antworten

Ein zu kurzer Stecker kann für alle deine Probleme verantwortlich sein, insbesondere die Schmerzen. Zu kurze Stecker sollte man auswechseln lassen, das kann ja sonst nicht richtig abheilen.

Ich würde zuerst aber mal im Studio anrufen und nachfragen ob es Chirurgenstahl oder Titan ist. Falls es Stahl ist: besseren Piercer suchen und den Stab auswechseln lassen - eine Nickelallergie ist weit verbreitet und daher sollte ein frisches Piercing nicht mit dem stark nickelhaltigen Chirurgenstahl gemacht werden.

Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)  

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Eigenes Piercingstudio, Ausbilderin/Referentin für Piercer,
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Fragesteller
 18.04.2024, 20:45

Habe leider solche schmerzen beim anfassen vom piercing dass ich glaube es nicht auszuhalten wenn ich den stab wechseln lasse, denkst du es wäre in ordnung wenn ich noch ein paar tage betaisodona zu verwenden dass die entzündung evtl. noch weiter zurück geht und es dann erst wechseln lasse? damit die schmerzen besser sind?

Aber vielen vielen Dank!!

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needlewitch  19.04.2024, 02:15
@cookie77777

Die Schmerzen werden sofort besser wenn der Stab nicht mehr drückt, daher würde ich mit dem Wechsel nicht warten.

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Unwahrscheinlich, dass es am Metall liegt. In aller Regel wird chirurgischer Stahl verwendet. Dagegen allergisch zu sein ist extrem unwahrscheinlich. Der Bauchnabel ist sehr sehr empfindlich. Am besten, du lässt mal einen Arzt drauf schauen

needlewitch  18.04.2024, 19:48

Wenn es der billige und stark nickelhaltige Chirurgenstahl sein sollte, dann ist eine allergische Reaktion alles andere als unwahrscheinlich.

Gute Piercer verwenden deswegen keinen Chirurgenstahl sondern nickelfreies Titan.

Ein Arzt kann das Material noch nicht mal unterscheiden - besser man geht zu einem guten Piercer.

Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)  

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Lord2k14  18.04.2024, 19:57
@needlewitch

Für Chirurgenstahl gibt es EU Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Diese gelten als hypoallergen. Somit sehr wohl unwahrscheinlich auch wenn nicht unmöglich. Und ein Arzt soll auch nicht bestimmen welches Material enthalten ist sondern feststellen ob es sich um eine Entzündung handelt. Zum Piercer zu gehen oder das auch nur vorzuschlagen halte ich da für grob fahrlässig. Insbesondere wenn es sich daraus eine Sepsis entwickelt.

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needlewitch  18.04.2024, 20:11
@Lord2k14

Die EU-Richtlinien lassen einen Nickelgehalt von 15% und mehr zu. Es gibt viele Allergiker die dadrauf reagieren, das ist nicht unwahrscheinlich sondern Tatsache.

Nicht grundlos bezahlen die Krankenkassen solche Arztbesuche nicht - mit einem gewöhnlichen Piercingproblem sollte man zuerst zum Piercer gehen.
Nicht zuletzt kann ein Arzt einen zu kurzen Stecker nicht auswechseln - und das wäre hier das Wichtigste was zuerst zu tun ist.

Ein entzündetes Piercing ist keine Sepsis und wird auch nicht ohne weiteres zu einer Sepsis - sonst gäbe es ja ständig Fälle von Piercing-Sepsis.

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Lord2k14  18.04.2024, 20:30
@needlewitch

Ganz ehrlich. Bei deinem Piercing-Skills und Wissen, will ich dir nicht zwischen Reden. Aber bei den medizinischen Sachen muss ich dir absolut widersprechen. Wenn sich da was entzündet ist das Piercing vollkommen irrelevant und wird vom Arzt im Zweifel einfach entfernt. Und die Untersuchung wird auch selbstverständlich von der Krankenkasse übernommen, selbst wenn es am Ende nicht entzündet ist. Zudem sind wir hier auf Text und aussage des FS angewiesen. Niemand, auch du nicht, kann das aus der Ferne beurteilen. Ein entzündetes Piercing kann zu einer Sepsis werden, wenn es unbehandelt bleibt.

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needlewitch  20.04.2024, 11:15
@Lord2k14

Der Arztbesuch wird nicht "selbstverständlich übernommen" sondern ganz im Gegenteil, es "hat die Krankenkasse die Versicherten in angemessener Höhe an den Kosten zu beteiligen und das Krankengeld für die Dauer dieser Behandlung ganz oder teilweise zu versagen oder zurückzufordern." So steht es jedenfalls seit 2008 im gültigen Gesetz und es gibt dazu auch schon

Grundsätzlich kann unbehandelt auch jeder gewöhnliche Pickel zu einer Sepsis werden, die Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich aber extrem gering - genau wie bei entzündeten Piercings auch.

Mensch, die sich unter offensichtlich fragwürdigen hygienischen Zuständen in Südamerika oder auch in US-amerikanischen Slums piercen lassen, sollten sich eigentlich auch nicht wundern wenn das schief geht... Ansonsten gibt es natürlich auch immer mal wieder größere Komplikationen wenn Menschen sich selbst piercen statt das professionell machen zu lassen - aber selbst das endet hierzulande normalerweise nicht in einer Sepsis.
https://www.rtl.de/cms/tot-wegen-sepsis-nach-billig-piercing-junge-mutter-hinterlaesst-sohn-3-4997352.html

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Lord2k14  20.04.2024, 12:46
@needlewitch

Wird ja immer abstruser. Für den Patienten entstehen keinerlei Kosten. Etwas andere zu behaupten ist einfach nur falsch. Kann dir meine Frau (Ärztin) gerne bestätigen. Sollte sich herausstellen, dass der Piercer gepfuscht hat, könnte ggf. eine Forderung auf ihn zukommen. Du bist als Künstlerin/Piercerin vermutlich privat versichert. Da mag das meinetwegen anders sein. Oder von Vers. zu Vers. unterschiedlich. Aber nicht bei ges. versicherten.

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needlewitch  20.04.2024, 15:22
@Lord2k14

Du kennst dich anscheinend nicht mit der Gesetzeslage aus - ich hab dir ja schon den Gesetzestext hier hin kopiert, das gilt für jeden gesetzlich Versicherten - also auch für Piercer und Gepiercte - und völlig unabhängig davon ob gepfuscht wurde.

https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_5/__52.html

PS: als Piercer ist man kein Künstler und dementsprechend auch nicht in der Künstlerversicherung

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Lord2k14  20.04.2024, 15:40
@needlewitch

Ich kenne das Gesetz.
Das passiert in der Realität aber nicht. Kein Arzt ziffert das so aus. Viel zu umständlich.

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