Autofreie Städte?

Das Ergebnis basiert auf 37 Abstimmungen

Gut 54%
Schlecht 46%

13 Antworten

Gut

Seitdem ich in Utrecht war, und das Potential einer Autofreien Stadt bemerkt habe, extrem viel. Es hat nur Vorteile. Die Stadt ist leiser, grüner, lebenswerter, schöner.

Und und Kinder sowie alte Leute, die wo die Leute immer fragen, wie die im Alter mobil sein sollen, können viel entspannter von A nach B kommen.

Neugier4711  18.12.2023, 07:27

Genau, das versucht man in Hannover. Da ist man noch nicht ganz so weit, doch es ist schon viel erreicht.

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Gut

Das halte ich langfristig für sehr sinnvoll. Ich bin froh, dass der öffentliche Nahverkehr in Hannover ausgebaut wurde. Das viele neue Radwege geschaffen wurden und man nun noch bequemer mit den Rad überall hin kommt.

Ich habe keinen Wagen mehr, stattdessen habe ich neben meinen "normalen" Rad seit einen halben Jahr ein Lastenrad für Großeinkäufe. Leider fällt mir die Umstellung mit den Lastenrad zu fahren schwerer, als erwartet. Ich bin immer noch am üben. Ein Dreirad ist ganz anders zu lenken, als ein Zweirad, auch war ich bisher eine Rücktrittbremse gewohnt.

55yxc  17.12.2023, 14:58

Und was ist mit älteren und oder erkrankten Menschen, die kein oder kaum Fahrrad fahren können? Sollen dann die Pflegedienste schon Menschen ab 50 oder so betreuen? Man darf nicht nur von jungen und gesunden Menschen ausgehen, bissel egoistisch.

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Neugier4711  17.12.2023, 17:17
@55yxc

Ich bin 64 Jahre alt, also nicht mehr jung. Der öffentliche Nahverkehr stellt sich immer mehr auf Kunden mit Handycap ein. Es gibt Hochbahnsteige, wo ein Rollstuhl auch ohne fremde Hilfe in die Stadtbahn kommt und in den neuen Wagen dann mit extra Plätzen, wo die Drücker für die Ausstieg dementsprechend niedrig angebracht sind. Es steht für Schwerhörige, Taube immer die nächsten Stationen angeschrieben. Der Einstieg in die neuen Stadtbahnen ist auch mit Rollator problemlos. Das hat meine Mutter öfter mit ihren 90 Jahren genutzt. Bei den neuen Bussen wird zwar eine Rampe ausgefahren, doch die schräge hoch, selbst wenn der Bus sich tiefer legte, war nicht immer optimal. Da besteht noch Verbesserungsbedarf.

Wer noch mit einen Wagen in die Stadt kommt, um dort etwas zu erledigen, wird es i.d.R. auch mit einen gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetz können. Ich traue es mir jedenfalls nicht mehr altersbedingt zu, in die Innenstadt mit den Auto zu fahren. Um alles in der Stadt nutzen zu können ist ein dementsprechender Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetz viel sinnvoller als eine Autogerechte Stadt.

Eine Innenstadt die gerne besucht wird sollte in erster Linie das bieten, was am Stadtrand nicht sinnvoll ist, wie Kunst und Kulturangebote, Restaurants, Kaffees, kleine Läden mit Spezialitäten etc. Einkaufen ist sinnvoller in der Nähe, wo die Mehrheit wohnt, also rundherum. Dort gibt es auch dementsprechende Parkplätze. Eine "Autogerechte Stadt" wie in den 50er Jahren kann es so heute technisch gar nicht mehr geben.

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55yxc  17.12.2023, 18:48
@Neugier4711

Nein sorry, ältere oder kranke, gehandycapte Leute (nicht steinalte, die eh kein Auto mehr fahren können), sind mit einem Auto besser bedient. So überfüllt, wie Bus und Bahn immer ist, die ganzen Leute, wenig Platz, kaum Sitzplätze, dann das Stehen an den Haltestellen, um von A nach B nach C zukommen, dann die Infektionsgefahr, die in Bus und Bahn zur Hochsaison nochmal extra hoch ist, dann die Fahrtzeiten, die in ländlichen Gegenden oft früh abends schon enden dann fährt nix mehr und dann die schlechte Infrastruktur von Bus und Bahn generell... das ist mehr ein Abenteuer, nix für Ältere. Wie gesagt, in Großstädten kann man über eine Reduzierung nachdenken aber komplett weg geht nicht, auch die Geschäfte müssen beliefert werden oder die Restaurant-Lieferdienste die ausliefern, Apotheken, Post Versandunternehmen, Kranken-, Polizeiwagen, Handwerksbetriebe usw.. sonst bricht auch noch diese Infrastruktur zusammen. Oder man kann mehr Fußgängerzonen machen aber nicht komplett alle Autos weg.

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Neugier4711  17.12.2023, 18:56
@55yxc

Lieferdienste, Polizei und Krankenwagen dürfen auch in Fußgängerzonen fahren, also kein Argument. Ausserhalb der Städte ist selbstverständlich zurzeit der Individualverkehr nicht ersetzbar, aber darum ging es weder in der Frage, noch in der Antwort. Für Rollstühle haben die neuen Wagen der Stadtbahn extra Stellplätze, also auch kein Argument. Das einzige was tatsächlich dauerhaft nicht gelöst werden könnte ist die erhöhte Ansteckungsgefahr, was bei Menschen mit verringerten Immunsystem wirklich problematisch werden könnte.

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55yxc  17.12.2023, 19:01
@Neugier4711

Es geht ja nicht nur um alte Leute, auch Mütter mit Kinderwagen oder Leute mit Jobs die jeden Tag pünktlich sein müssen usw. Also kein Argument, kannst du sagen was du willst, das ist in der heutigen Zeit Wunschtraum. Man könnte z.b. auch fliegende Taxis bauen.. apropos..was ist dann mit Taxis, dürfen die dann auch nicht mehr? Es gibt ja Fußgängerzonen, die können gern erweitert werden, also kein Argument. Dann kannst auch du mit deinem Fahrrad nicht mehr fahren, wäre doch nur fair, bist eh zu alt. Und die Ansteckungsgefahr sollte gerade jetzt nach Corona und wo schon wieder andere Viren auf dem Vormarsch sind, Gehör finden.

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Neugier4711  17.12.2023, 19:05
@55yxc

Stell dir vor, in den Fußgängerzonen dürfen teilweise zu bestimmten Zeiten Räder fahren und normalerweise gehe ich im Zentrum lieber. Wenn es voller ist, ist das Rad eher hinderlich.

Persönlich werden, wenn Argumente ausgehen zeigt, dass man am Ende der Argumente angekommen ist. Gerade Menschenansammlungen in den Innenstädten waren ein Problem während Corona, da spielt es keine Rolle, wie man dorthin kommt.

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Vando  17.12.2023, 19:31
@55yxc

Die machen dann sowas: https://www.youtube.com/watch?v=xSGx3HSjKDo

Okay, erfordert leider eine zeitgemäße Infrastruktur, die das Auto nicht mehr als Gott über alle anderen Verkehrsmittel stellt. Aber wenn das mal konsequent erreicht ist, sind autofreie Innenstädte deutlich inklusiver.

Ich war btw. selbst dort, wo Infrastruktur im Endstadium herrscht. Ich war überrascht, wie viele alte und mobilitätseingeschränkte Menschen dort umher fuhren. Der Irrglaube von wegen solche Menschen würden dann nicht mehr mobil sein, ist vollkommen überholt. Das Gegenteil ist sogar der Fall.

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Vando  17.12.2023, 19:55
@Neugier4711
Lieferdienste, Polizei und Krankenwagen dürfen auch in Fußgängerzonen fahren, also kein Argument.

Zumal besagte Gruppen von autofreien Innenstädten sogar potentiell noch profitieren könnten. Finden nämlich immer einen Parkplatz.

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Gut

Eigentlich finde ich es gut, aber er muss auch gut geplant sein.
Einfach Autos raus ist nicht gut geplant, wenn man auch Leben in der Stadt haben will.

Außerdem sind einige dort Lebende auch nicht gut mit Öffis bedient.

Wer schon einmal versucht hat mit einem Rollstuhl oder Rollator in die Tram zu kommen, der weiß, dass es da noch mehr geben muss, als Tram, U-Bahn und die Scooter (die gehören meiner Meinung eh nicht zu einem vernünftigen Konzept)

Vegetarian75  17.12.2023, 14:50

Guter Kommentar,auch Schichtarbeiter haben es nicht so einfach...

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Schlecht

Ich würde das nur in Großstädten gut finden, warum erklärt sich von selbst, nicht überall ist die Infrastruktur gut oder überhaupt ausgebaut, im Gegenteil, großenteils ja eher sehr schlecht und unzuverlässig. Bedenkt Arzttermine, Kita- und Schulbesuche täglich, Jobentfernung (Pünktlichkeit!), und in der Infektionssaison hab ich keine Lust auf vollgestopfte Bahnen, und nicht zu vergessen die Idioten, die dort oft für Stress sorgen, nicht nur in U- oder S-Bahnen sondern auch in Zügen.. Nein danke.

Vegetarian75  17.12.2023, 14:52

Dann darfst du nirgenwo mehr hingehen,dich infizieren kann überall passieren...

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55yxc  17.12.2023, 14:54
@Vegetarian75

Unsinn. Man muss es nicht provozieren, nur weil man sich überall was wegholen kann. Ich hole mir jedenfalls nicht überall was weg aber wenn ich Bahn fahren würde, dann sicher auf jeden Fall. Muss man ja nicht forcieren.

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Schlecht

Grundsätzlich bin ich für den ÖPNV.

Aber: Auch in Großstädten gibt es Gebiete (Gewerbegebiete, Stadtrand) und Zeiten (Abends, Nachts, Wochenende), wo es nur sehr selten oder gar nichts ohne eigenes Auto läuft.

Ich kenne nur die Hamburger Situation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung